Wahlbezirk Tirol 23

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Wahlbezirk Tirol 23
Land Österreich-Ungarn
Kronland Tirol
Wahlkreisnummer 23
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Trient, Stenico,
Vezzano, Pergine
Anwesende Bevölkerung  50.409  (1910)
Umgangssprachen Italienisch (96,6 %), Deutsch (3,4 %)
Wahlberechtigte 11.928  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Tirol 23 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Tirol. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Tirol 23 umfasste die Gerichtsbezirke Trient, Stenico, Vezzano und Pergine, wobei Trient, dass den Wahlbezirk 6 bildete vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Albino Tonelli von der Trentiner Volkspartei als Sieger hervor. Er erzielte 68 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang, dahinter folgte der Kandidat der Sozialdemokraten mit 15 Prozent. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Tonelli sein Mandat erfolgreich verteidigen.

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Albino Tonelli im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Albino Tonelli Trentiner Volkspartei 5997 68,3 %
Cesare Battisti Sozialdemokratische Partei des Trentino 1298 14,8 %
Maximilian Mersi italienisch-fortschrittliche Agrarier 1065 12,1 %
Andrä Baroni Italienisch nationale Partei 280 3,2 %
Josef Wackernell Tiroler Volksbund 124 1,4 %
Sonstige 13 0,1 %
Wahlberechtigte: 11.758, Ungültige/Leere Stimmen: 109, Wahlbeteiligung: 75,6 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Albino Tonelli im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Albino Tonelli Trentiner Volkspartei 4604 66,1 %
Cesare Battisti Sozialdemokratische Partei des Trentino 1066 15,3 %
Claudio Cianti italienisch-liberaler Bauernbund 829 11,9 %
Sito Ciani-Basetti Italienisch nationalliberale Partei 451 6,5 %
Sonstige 12 0,2 %
Wahlberechtigte: 11.928, Ungültige/Leere Stimmen: 101, Wahlbeteiligung: 59,2 %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Reichsratswahlen.. In: Innsbrucker Nachrichten, 17. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  3. Die Reichsratswahl 1911. In: Innsbrucker Nachrichten, 14. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]