Walter Schmadel

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Heinrich Erwin Walther Schmadel (* 1902; † 1944) war ein deutscher Journalist.[1]

Leben

Schmadel studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und gehörte als Beisitzer dem Allgemeinen Studenten-Ausschuß der Universität an.[2] Er war Mitglied der Burschenschaft Danubia München und von 1927 bis 1929 Vorsitzender der Deutschen Studentenschaft (DSt).[3] Der großdeutsch ausgerichtete Verband spitzte unter der Leitung des Nationalsozialisten Schmadel seine Aktivitäten gegen das geltende Staatsbürgerschaftsprinzip zu.[4] Universitär regte Schmadel an, Vertreter des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes in Korporationslisten aufzunehmen.[5]

Nach dem Studium war er 1933 als Mitarbeiter von Hans Sikorski für das vom Deutschen Studentenwerk herausgegebene Buch Wohin, ein Ratgeber zur Berufswahl der Abiturienten tätig.[6] 1935 begann Schmadel ein Volontariat beim Berliner Tageblatt.[7] Später war er Chefredakteur verschiedener Zeitungen.[1] 1944 fiel Schmadel als Soldat in der Nähe von Stalingrad.[1]

Zu Walther Schmadels Ehren wurde 1999 der 1982 von Ljudmila Georgijewna Karatschkina entdeckte Asteroid (8811) Waltherschmadel benannt.[1] Sein Sohn ist der Astronom Lutz D. Schmadel (* 1942).[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. 6. Ausgabe. Springer, Berlin 2012, S. 655. (Elektronische Ressource)
  2. Ludwig-Maximilians-Universität München (Hrsg.): Personenstand der Ludwig-Maximilians-Universität München: Sommer-Halbjahr 1925. München 1925, S. 7 (PDF)
  3. Dieter Fricke: Die Bürgerlichen Parteien in Deutschland: Alldeutscher Verband-Fortschrittliche Volkspartei. VEB Bibliographisches Institut, 1968, S. 592 (online)
  4. Dietrich Heither: Gegner der Weimarer Demokratie. In: Dietrich Heither, Michael Gehler, Alexandra Kurth, Gerhard Schäfer: Blut und Paukboden. Eine Geschichte der Burschenschaften. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-596-13378-5, S. 77–112, hier: S. 90.
  5. Geoffrey J. Giles: Students and National Socialism in Germany. Princeton University Press, Princeton 1985, ISBN 0-691-05453-3, S. 35.
  6. Wohin. Ein Ratgeber zur Berufswahl der Abiturienten. Band 1, 1933, S. vi. (online)
  7. Margret Boveri: Wir lügen alle. S. 186 [1]