Wasseralfingen
Wasseralfingen Stadt Aalen
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Koordinaten: | 48° 52′ N, 10° 6′ O |
Höhe: | 424 m ü. NN |
Fläche: | 15,97 km² |
Einwohner: | 11.766 (1. Jun. 2011) |
Bevölkerungsdichte: | 737 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 21. Juni 1975 |
Eingemeindet nach: | Aalen-Wasseralfingen |
Postleitzahlen: | 73431, 73433 |
Vorwahl: | 07361 |
Karte der Aalener Stadtbezirke, Wasseralfingen im Norden
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Wasseralfingen ist mit knapp 12.000 Einwohnern der zweitgrößte Stadtbezirk von Aalen in Baden-Württemberg und eine ehemalige Stadt.
Geschichte
Wasseralfingen wurde 1337 als „Wasserahelfingen“ erstmals erwähnt (eine frühere Nennung von „Ahelfingen“ ist nicht mit Sicherheit auf Wasseralfingen zu beziehen). Der Ort entwickelte sich um ein Wasserschloss, das wohl 1337 von den Herren von Ahelfingen erbaut wurde und nach dem Umbau von 1593 dem Oberamtmann des ellwangischen Oberamtes Wasseralfingen als Sitz diente. Demzufolge gehörte der Ort früh zu Ellwangen, doch wurde er mehrmals zu Lehen vergeben. Wasseralfingen blieb nach der Reformation katholisch. 1802 kam Wasseralfingen an Württemberg und wurde dem Oberamt Aalen zugeordnet. Schon ab 1671 wurde durch die Fürstpropstei Ellwangen die Eisenverhüttung begründet. Doch blieb der Ort (1803 nur 350 Einwohner) zunächst noch sehr klein. 1828 erhielt Wasseralfingen das Marktrecht. Bereits ab 1811 wurde die Eisenverhüttung der Schwäbischen Hüttenwerke weiter ausgebaut und der Ort wuchs stark an. 1861 wurde Wasseralfingen vorläufiger Endpunkt der von Stuttgart kommenden Remsbahn.
Auf dem Gelände des heutigen Hauses Moltkestraße 44/46 wurde im Zweiten Weltkrieg das Konzentrationslager Wiesendorf, KZ-Außenlager des KZ Natzweiler/Elsass, eingerichtet. 200 bis 300 Häftlinge mussten in den Industrieunternehmen der Umgebung Zwangsarbeit verrichten.[1]
1951 wurde Wasseralfingen zur Stadt erhoben. Hofen, welches bereits 1802 bis 1845 Teil von Wasseralfingen war, wurde am 1. April 1972 zu Wasseralfingen eingemeindet. Am 21. Juni 1975 wurde Wasseralfingen mit Aalen zur Stadt „Aalen-Wasseralfingen“ vereinigt, welche am 1. Juli 1975 den heutigen Namen „Aalen“ erhielt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Das Museum Wasseralfingen enthält neben einem Heimatmuseum auch eine Kunstgalerie mit Werken von Hermann Plock, Helmut Schuster, Sieger Köder und anderen.
- In der Ofenplattensammlung der Schwäbischen Hüttenwerke (SHW) werden Künstler und Modelleure der SHW vorgestellt und der Produktionsablauf einer Gussplatte vom Entwurf bis zum fertigen Produkt gezeigt.
- Besucherbergwerk Tiefer Stollen (Wasseralfingen)
Bauwerke
In Wasseralfingen wurde vermutlich 1353 die St.-Stephanus-Kapelle errichtet. Dabei wurde vermutlich eine Kaplanei eingerichtet. 1530 wurde der Chor neu gebaut und das Langschiff erweitert. Die Kapelle beherbergt einen von Martin Schaffner gemalten Flügelaltar, sowie einen Altar aus der Wasseralfinger Bernhardskapelle, die 1928 nach Hochwasserschäden abgerissen wurde. Die St.-Stephanus-Kapelle wurde 1834 zur Pfarrkirche erhoben und ist heute als Altes Kirchle bekannt. 1881–1883 wurde die St.-Stephanus-Kirche in neuromanischem Stil gebaut, das heutige Wahrzeichen der Kirchengemeinde.
Politik
Ortschaftsrat
Der Ortschaftsrat des Stadtbezirks Wasseralfingen hat 18 Mitglieder mit einer Amtszeit von fünf Jahren. Die letzte Wahl fand bei den baden-württembergischen Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 statt. Diese ergab folgende Zusammensetzung (die Veränderungen der Fraktionsstärke beziehen sich auf die vorletzte Wahl im Jahr 2009):
Fraktion | Anzahl Sitze | Veränderung |
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CDU | 7 Sitze | −1 |
SPD | 6 Sitze | +1 |
FW Wasseralfingen | 3 Sitze | 0 |
Bündnis 90/Die Grünen | 2 Sitze | 0 |
Ortsvorsteherin
Ortsvorsteherin des Stadtbezirks Wasseralfingen ist seit Juli 2009 Andrea Hatam von der SPD.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
In Wasseralfingen bestehen folgende Schulen: Kopernikus-Gymnasium, Karl-Kessler-Schule (Schulverbund), die Grundschule Braunenbergschule, die Förderschule "Weitbrechtschule" und die Sprachheilschule Schloss-Schule.
Ansässige Unternehmen
Die 1671 in Wasseralfingen gegründeten Schwäbische Hüttenwerke GmbH bestimmten maßgeblich die Entwicklung Wasseralfingens. Im Jahr 1911 gründete Karl Kessler die Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH, welche Wasseralfingen ein weiteres starkes Wachstum bescherte.
Einzelnachweise
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 20.
- ↑ Wahlergebnis AA_OR Wasseralfingen 2014, aalen.de, abgerufen am 5. Juli 2014