Weender Straße

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Weender Straße
Straße in Göttingen
Weender Straße
Weender Straße
Westseite der Weender Straße nördlich des Marktes
Basisdaten
Ort Göttingen
Ortsteil Innenstadt
Angelegt im 14. Jahrhundert
Neugestaltet 2013
Hist. Namen Straße der SA (1938–1945)
Name erhalten 5. März 1976
Anschluss­straßen Reitstallstraße, Untere Karspüle, Stumpfebiel, Jüdenstraße, Mühlenstraße, Prinzenstraße, Theaterstraße, Barfüßerstraße, Rote Straße
Plätze Jacobikirchhof, Markt
Bauwerke siehe Sehenswürdigkeiten
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 3500 Meter

Die Weender Straße ist die wichtigste Einkaufsstraße in der Innenstadt von Göttingen. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das Zentrum Göttingens und ist in weiten Teilen Fußgängerzone. Sie ist nach dem nördlich Göttingens gelegenen und heute eingemeindeten Ort Weende benannt.

Geschichte

Ihren Charakter als Hauptstraße hat die Weender Straße bereits seit der Gründung der Stadt. Erstmalige urkundliche Erwähnung fand die Straße im Jahr 1338 unter der Bezeichnung in Wendensi platea, 1560 dann erstmals mittelniederdeutsch unter dem Namen Up der Weender Straten.[1] Mit vielen Geschäften und Restaurants ist die Straße noch heute stadtbildprägend. Sie war und ist auch regelmäßiger Ort von Aufmärschen, Demonstrationen, Festumzügen usw. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts fand hier regelmäßig der Weender Bummel statt. 1972 begann die Stadt mit der Ausweisung der Fußgängerzone, deren Umfang 1974 im Planungsleitbild der Stadt endgültig festgelegt wurde.[2] Die Weender Straße und ihre Nebenstraßen sind von ihrem südlichen Ende bis zur Einmündung der Jüdenstraße Fußgängerstraßen.

Weender Straße um 1910 mit dem Weender Bummel

Nach dem städtischen Beschluss vom 3. Juni 1864 sollte die Straße vom nördlichen Ende des Marktplatzes bis zum Walldurchgang am Weender Tor den Namen Weender Straße tragen. Die südlich angrenzenden Gebäude gegenüber dem Alten Rathaus trugen die Straßenbezeichnung Markt, der weitere Verlauf des Straßenzuges südlich des Marktplatzes hieß Kornmarkt. Diese Straßen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus mit Beschluss vom 28. Januar 1938 in Straße der SA umbenannt. Nach Kriegsende erfolgte am 17. April 1945 die Rückbenennung in Weender Straße, wobei die Ostseite des Marktes und die ehemalige Straße Kornmarkt nun ebenfalls als Weender Straße bezeichnet wurden. Die erneute namentliche Abtrennung der Straße Kornmarkt – also des Abschnittes vom Südostende des Marktes bzw. der Einmündung der Roten Straße bis zur Groner Straße bzw. Langen Geismarstraße – erfolgte erst am 5. März 1976.[1] Die zuvor geltenden Hausnummern blieben dabei erhalten, so dass die Nummerierung der Weender Straße heute auf der Westseite mit Nr. 11 nördlich des Marktes und auf der Ostseite mit Nr. 18 am südlichen Ende des Marktes beginnt.[3] Das nördliche Ende der Weender Straße liegt nach wie vor am Walldurchgang am Weender Tor, die nördliche Verlängerung bis zur Gemarkungsgrenze des Ortsteils Weende wird durch die Weender Landstraße gebildet. So liegt das historische Auditoriengebäude der Universität bereits an der Weender Landstraße Nr. 2.[4]

Sehenswürdigkeiten

An der Weender Straße liegen bedeutende Göttinger Gebäude, darunter die St.-Jacobi-Kirche, das Alte Rathaus, die Ratsapotheke sowie einige Gildehäuser: das Haus der Bäckergilde am Kornmarkt (erbaut 1325), das der Kaufmannsgilde an der Roten Straße (erbaut 1545, abgerissen 1872) und der Schmiedegilde (erbaut 1572). Auch reiche Bürger wohnten in der Weender Straße, so etwa der Tuchmacher Hovet im Schröderschen Haus von 1549.

Die Universität Göttingen hatte mit dem Reitstall ebenfalls ein Gebäude an der Weender Straße.

Literatur

  • Städtisches Museum Göttingen (Hrsg.): Die Weender Straße. Vom Reiseweg zur Fußgängerzone. Ausstellung des Städtischen Museums Göttingen, 19. Februar bis 30. April 1989. Göttingen 1989.

Weblinks

Commons: Weender Straße – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Gerd Tamnke, Rainer Driever: Göttinger Straßennamen. (PDF) Stadt Göttingen – Der Oberbürgermeister – Stadtarchiv, 2012, S. 213, abgerufen am 28. April 2015 (3. Auflage).
  2. Stadt Göttingen (Hrsg.): Innenstadtleitbild der Stadt Göttingen von 2011. Göttingen, September 2011. Kapitel 3.2.1 Fuß- und Radverkehr, S. 49 (Kapitel 3.2 online als PDF)
  3. Karte "Natur erleben in Niedersachsen" des Landes Niedersachsen, Ausschnitt Südende der Weender Straße, abgerufen am 28. April 2015
  4. Karte "Natur erleben in Niedersachsen" des Landes Niedersachsen, Ausschnitt Nordende der Weender Straße, abgerufen am 28. April 2015