Weißpunkt

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Durch den Weißpunkt wird die Unbuntfarbe „Weiß“ (bei voller Leuchtdichte) in Farbräumen, Farbtafeln und in den technischen Geräten, die der Eingabe oder Ausgabe von Farben dienen, definiert.

Definitionen

Der Begriff „Weißpunkt“ wird in unterschiedlicher Bedeutung benutzt; der Nutzen besteht darin, den unbeabsichtigten Farbstich zu vermeiden. Um eine fixierte Dimension im Weiß zu erreichen, ist üblicherweise eine Mindestleuchtdichte für die Kalibrierung oder Profilierung vorgeschrieben.

Die CIE-Normfarbtafel. In der Darstellung findet man die Kurve, die der Lage der Weißpunkte bei Lichtarten verschiedener Farbtemperatur entspricht.

1. Für die Kalibrierung von Geräten versteht man unter Weißpunkt jene Regelungsgröße, die für die volle Strahlungsleistung oder für den hellsten Unbuntpunkt steht. Die Kalibrierung erfolgt sodann zwischen Weißpunkt = 100 % und dem Schwarzpunkt = 0 %. Der jeweilige Einsatz des Weißpunktes ist von der Aufgabe abhängig: für Farbmonitore volle Leistung bei gleicher Intensität der Farbsysteme, für Abstimmung der Digitalkamera ist es der hellste unbunte Punkt (Weißabgleich).

2. In der Normfarbtafel ist der definierte Weißpunkt der Äquivalenzpunkt x=y=z=0,3333. Im XYZ-System liegen die Weißpunkte (abhängig von der Beleuchtungsart) auf der Unbuntlinie des zugehörigen Farbkörper. Den genormten Messbedingungen entsprechend wird er immer auf der Ebene für den Wert Y=100 dargestellt, exakter sollte dieser Wert als der zu Y größengleiche Hellbezugswert A benannt sein[1].

Die energiegleiche Lage des Weißpunktes gilt allerdings nur für die Beleuchtungsart E. Daraus ergibt sich: Der Einfluss der Beleuchtungsart auf den Farbton wird ausgeglichen, indem die Lage des Weißpunktes auf die Lichtart abgestimmt ist. Der Weißpunkt, der zur benutzten Beleuchtung gehört, liegt auf einer Linie, die sich durch die Änderung der zugehörigen Farbtemperatur des Planckschen Strahlers ergibt (Schwarzkörperkurve).

Lage einiger Weißpunkte

  • 2°-Normalbeobachter des CIE-Systems 1931
    • Lichtart P (Kerzenlicht ist der Eigenschaft nach durch glühende Rußteilchen sehr gelb): xP=0,5376 und yP=0,4113
    • Normlichtart D65 (klarer blauer Nordhimmel der Mittagszeit): xD65=0,3127 und yD65=0,3290
  • 10°-Sichtfeld nach CIE 1964
    • Lichtart P (wie oben): xP=0,5407 , yP=0,4104.
    • für D65 (mit x+y+z=1) auf dem Tripel {x,y,z} = {0,3138;0,3310;0,3552}.
    • Äquivalenzlichtart E: x = y = z = 0,3333
  • Gleiche Überlegungen gelten auch für andere Farbräume. Im u'-v'-Diagramm gilt für D50: u' = 0.2092, v' = 0.4881.

Der Weißpunkt ist der Ort des Neutralweiß auf der zweidimensionalen Farbartfläche (Chromatizitätsraum).

Verwandte Begriffe

Unbuntpunkt

Der Ort des Neutralweiß fällt bei zweidimensionaler Darstellung scheinbar mit dem Ort des Neutralschwarz bzw. Neutralgrau zusammen. Aus diesem Grund ist auch die Bezeichnung Unbuntpunkt anzutreffen. Da für die Darstellung aber Y=100 angenommen wird, ist die Bezeichnung Weißpunkt korrekt.

Unbuntachse

In den zugehörigen (kompletten) dreidimensionalen Räumen (Rösch-Farbkörper) entspricht dem Weißpunkt eine Neutralgrauachse, auch Unbuntachse benannt, da an dieser Stelle unabhängig von der Konstitution alle Unbuntfarben zwischen Weiß und Schwarz dargestellt werden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Manfred Richter: Einführung in die Farbmetrik