WiGLE

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
WiGLE
Geoinformationssystem (GNU-FDL)
Sprachen Website: Englisch, App: Deutsch, Englisch und 25 weitere.
Gründer Bob „bobzilla“ Hagemann
Benutzer 347.519
Registrierung nicht erforderlich
Online seit 2001
(aktualisiert 2. Jan. 2022)
https://wigle.net/
Eine Karte von Wlan Netzen in Europa gesammelt durch das WiGLE Projekt, 2007
WiGLE Karte von Wlan Netzwerken in Europa von 2019

WiGLE, (Wireless Geographic Logging Engine), ist ein Projekt das die GPS-Position, SSID, Verschlüsselung und Kanal zu WLAN Netzwerken sowie Funkzellen und Bluetooth Geräte in einer öffentlich zugänglichen Datenbank sammelt.[1][2]

Das Ziel der Betreiber war 2001 die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit der Sicherung von WLAN Netzwerken zu sensibilisieren, zu dieser Zeit waren ein Großteil der WLAN Netzwerke noch ohne Passwort.[1][3]

Diese Daten können über die Website als Karte betrachtet werden.[4] Registrierten Benutzern steht eine Suche sowie API zur Verfügung.[5]

Der erste Eintrag erfolgte im September 2001. Seit Dezember 2021 befinden sich über 800 Millionen WLAN Netzwerke, 17 Millionen Funkzellen, 710 Millionen Bluetooth Geräte und 11 Milliarden Positionsangaben in der Datenbank. Es werden täglich gut 300.000 neue Datensätze eingespielt, diese Zahl ist stetig wachsend.[6] Damit ist WiGLE eine der größten Datenbanken zur WLAN-basierten Ortung.

Positionsbestimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Position wird durch Mittelwertbildung der Längen und Breitengrade, die mit der Signalstärke (quadriert) als Gewicht gesammelt wurden, bestimmt. Das nimmt an, dass sich die Signalstärke im umgekehrten Quadrat der Entfernung ändert. Dies ist sinnvoll, solange sie keine einseitige Ansicht des Netzwerks erhalten (d. h. es nur von einer Seite abgetastet wird), da es in diese Richtung verzerrt würde.[1]

Datensammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daten können anonym oder als registrierter User über die Website[7] oder eine eigene Android-App übermittelt werden.[8][9][10] Es können unter anderem die Logdateien von NetStumbler, Kismet oder der iPhone Consolidated.db hochgeladen werden.[7]

Auf Anfrage werden eigene WLAN Netzwerke aus der Datenbank gelöscht.[11] So wurden auf Anfrage von Mitsubishi alle Datensätze des Mitsubishi Outlanders entfernt.[12]

Lizenzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Android-App, die zur Sammlung verwendet werden kann, ist open source.[13] Die Daten selbst werden unter einer proprietären Lizenz verteilt.[14] Kommerzielle Nutzungsrechte können gekauft werden.[1]

Akademischen oder Anfragen von Non-Profit-Organisationen zu Forschung oder Künstlerischen Zwecken werden Nutzungsrechte eingeräumt.[1]

Erwähnungen von WiGLE in Büchern / akademischen Berichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Hacking für Dummies[15] bis zur Einführung in Neogeography,[16] WiGLE ist eine weit verbreitete Datenquelle und Tool. Auf dem Cover von Wardriving wird WiGLE mit einem Mitbegründer als Referenz erwähnt.[17] Es gibt auch Kritische Stimmen zu WiGLE, da das Wardriving damit gefördert wird.[18]

2005 wurde die Ortsbestimmung durch WLAN-Datenbanken diskutiert und WiGLE, zu dem Zeitpunkt mit ungefähr 2,4 Millionen Netzwerken in der Datenbank wurde dabei des Öfteren erwähnt.[19][20][21][22]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e WiGLE.net: Frequently Asked Questions. Abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
  2. release 2.33 · Bluetooth hinzugefügt. Abgerufen am 9. März 2019 (englisch).
  3. Elinor Mills: The unvarnished truth about unsecured Wi-Fi. In: CNET. 1. November 2010 (cnet.com [abgerufen am 3. Dezember 2018]).
  4. WiGLE.net: WiGLE: Wireless Network Map. Abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
  5. WiGLE.net: WiGLE API. Abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
  6. WiGLE.net: WiGLE Stats. Abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
  7. a b WiGLE.net: WiGLE Uploads. Abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
  8. Wigle Wifi Wardriving – Apps bei Google Play. Abgerufen am 1. Dezember 2018.
  9. Amazon.com: Wigle Wifi Wardriving: Appstore for Android. Abgerufen am 3. Dezember 2018.
  10. WiGLE WiFi FOSS | F-Droid - Free and Open Source Android App Repository. Abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  11. WiGLE.net: WiGLE: Wireless Network Mapping. Abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  12. Ken Munro: wigle.net suppresses Mitsubishi Outlander Wi-Fi hits | Pen Test Partners. Abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  13. wiglenet/wigle-wifi-wardriving. Abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  14. WiGLE - EULA. Abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  15. Kevin Beaver: Hacking for Dummies. 5th Auflage. John Wiley & Sons, 16. Dezember 2015, S. 372,389 (google.com [abgerufen am 28. Juni 2017]).
  16. Andrew Turner: Introduction to Neography. O’Reilly Media, Inc., 18. Dezember 2006, S. 21 (google.com [abgerufen am 29. Juni 2017]).
  17. Hurley, Chris.: WarDriving : drive, detect, defend : a guide to wireless security. Syngress, Rockland, Mass. 2004, ISBN 0-08-048168-X, S. 1.
  18. Tara McPherson: Digital youth, innovation, and the unexpected. MIT Press, 2008, S. 85,88,95 (google.com [abgerufen am 30. Juni 2017]).
  19. Julia Letchner, Dieter Fox, Anthony LaMarca: Large-Scale Localization from Wireless Signal Strength. In: AAAI. 05. Jahrgang, 2005 (aaai.org [PDF; abgerufen am 30. Juni 2017]).
  20. Thomas King, Stephan Kopf, Wolfgang Effelsberg: A Location System based on Sensor Fusion: Research Areas and Software Architecture. In: Proc. of the 2. GI/ITG KuVS Fachgespräch Ortsbezogene Anwendungen und Dienste. Juni 2005, S. 3,5 (uni-mannheim.de [PDF; abgerufen am 30. Juni 2017]).
  21. Virpi Roto, Katri Laakso: Mobile Guides for Locating Network Hotspots. In: Workshop on HCI in Mobile Guides. 2005, S. 2,5 (semanticscholar.org [PDF]).
  22. Chris Lentz: 802. 11b Wireless Network Visualization and Radiowave Propagation Modeling. (PDF) 1. Juni 2003, abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).