Winddruck
Der Winddruck, auch die Windkraft, ist im Bauwesen ein rechnerischer Druck, der bei der Berechnung von Windlasten auf einen Gegenstand z. B. ein Gebäude verwendet wird. Er ergibt sich aus dem Staudruck multipliziert mit aerodynamischen Druckbeiwerten. Die Kraft auf den Gegenstand erhält man aus dem Winddruck multipliziert mit der Bezugsfläche.
Es handelt sich hierbei um dynamischen Druck, im Gegensatz zum Luftdruck, bei dem es sich um statischen Druck handelt.
Definition
Für den Winddruck und die Windlast gilt:
- (in kg/ms2 bzw. N/m2) und (in kgm/s2 bzw. N)
- oder
- und
- jeweils mit
- = Bezugsfläche in m2
- = Druckbeiwert (dimensionslos)
- = Windgeschwindigkeit in m/s
- = Dichte der Luft in kg/m3
Die Dichte der Luft bei mittlerem Druck auf Meereshöhe von 1013,25 hPa = Millibar = 760 Torr = mmHg ist 1,293 kg/m3 bei 0 °C und 1,204 kg/m3 bei 20 °C.
Beispieltabelle
Kraft bzw. Druck auf eine senkrecht angeströmte Fläche von 1 m2 mit cp = 1 bei verschiedenen Windstärkenwerten. Innerhalb jeder Stufe der Beaufortskala sind jeweils die oberen Windgeschwindigkeitswerte angegeben.
Windstärke in Beaufort |
Windgeschwindigkeit in m/s |
Winddruck in N/m2 |
---|---|---|
0 | 0,2 | 0,03 |
bis 1 | 1,5 | 1,4 |
bis 2 | 3,3 | 6,6 |
bis 3 | 5,4 | 17,6 |
bis 4 | 7,9 | 37,6 |
bis 5 | 10,7 | 68,9 |
bis 6 | 13,8 | 114,6 |
bis 7 | 17,1 | 176 |
bis 8 | 20,7 | 258 |
bis 9 | 24,7 | 367 |
Winddruck im Orgelbau
Im Orgelbau bezeichnet der Winddruck den Speicherdruck, der zur Tonerzeugung benötigt wird. Siehe hierzu auch Windwerk.