Wini Büromöbel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
WINI Büromöbel Georg Schmidt

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1908
Sitz Marienau, Coppenbrügge
Leitung
  • Carolina Schmidt-Karsch, Hans F. Karsch (Geschäftsführende Gesellschafter)
  • Jan Hendrik Karsch (Geschäftsführer)
  • Rudolf Bandick (Kaufmännischer Geschäftsführer)
  • Jörg Pannekoike (Gesamtverkaufsleiter)
  • Dirk Hölscher (Technischer Gesamtleiter)
Mitarbeiterzahl ca. 216 (2021)
Umsatz 44,5 Mio. Euro (2019)
Branche Büromöbelindustrie
Website www.wini.de

Die WINI Büromöbel Georg Schmidt GmbH & Co. KG ist ein deutscher Hersteller von Büromöbeln. Das 1908 in Duingen gegründete Unternehmen befindet sich heute in dritter Generation in Familienbesitz und hat seinen Sitz in Marienau im Landkreis Hameln-Pyrmont (Niedersachsen). Der Name WINI leitet sich von den Initialen des Gründers Wilhelm Niemeier ab.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1908 gründete Wilhelm Niemeier im Alter von 27 Jahren eine Drechslerei im niedersächsischen Duingen.[1] Nachdem der gelernte Drechsler als Soldat aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt war, baute Niemeier den Betrieb kontinuierlich zu einer Holzwarenfabrik aus. Im Nachkriegsdeutschland profitierte das Unternehmen vom Wiederaufbau und entwickelte sich dabei zu einem führenden deutschen Hersteller von Schul- und Büromöbeln.[2] Mit Zweigwerken in Drakenburg, Braunschweig und Marienau – dem heutigen Hauptsitz – erweiterte Niemeier in der Folgezeit die WINI-Gruppe. Deren Belegschaft zählte etwa vier Jahrzehnte nach Gründung mehr als 1600 Mitarbeiter.[1]

1953 meldete das Zweigwerk in Marienau Konkurs an. Die Betriebsstätte ersteigerte Georg Schmidt, der nach dem Zweiten Weltkrieg bei WINI in Duingen als Betriebsleiter in der Fertigung arbeitete. Mit seiner Frau Minna, Adoptivtochter von Lina und Wilhelm Niemeier, gründete er 1956 die „ITH-Möbelfabrik“. Sie produzierte neben Turn- und Wohnmöbel zunächst auch Einbauküchen und Deckenabhängungen für den Fertighausbauer OKAL.[2] Ab 1960 nimmt der Unternehmer auch wieder die Produktion von Schul- und Büromöbeln auf.[3] Als die Duinger WINI-Gruppe 1967 vor dem Ruin stand, kaufte Schmidt die Markenrechte an „WINI“ und formte aus den verbliebenen Standorten Drakenburg und Marienau das Unternehmen in seiner heutigen Form.[2] Seit 1985 liegt die Geschäftsführung mit Carolina Schmidt-Karsch – Tochter von Minna und Georg Schmidt – und ihrem Mann Hans F. Karsch in Hand der dritten Familiengeneration. Bis in die Mitte der 90er Jahre konzentrierte sich das Unternehmen WINI in der Fertigung immer mehr auf die Produktion von Büromöbeln. Nach dem Ausbau der Produktionshallen und -kapazitäten erreichte das Unternehmen 1992 einen Umsatz-Spitzenwert von 98 Mio. DM und zählte damit zu den führenden europäischen Büromöbelherstellern. Zentraler Produktionsstandort ist seit der Schließung des Werkes in Drakenburg im Jahr 1994 Marienau.[3][4] Heute gehört WINI zu den 100 innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands[5] und hat sich mit hochwertigen modularen Produktsystemen einen Namen gemacht.[6] Für die ergonomisch gestalteten Büromöbel wurden in den letzten Jahren wiederholt internationale und nationale Design- und Innovationspreise gewonnen. Ein aktuelles Beispiel dafür stellt der „German Design Award 2019“ für das Akustiksystem WINEA SONIC, das von Uwe Sommerlade designt wurde, dar. Außerdem wurde das aktuelle Tischsystem WINEA FLOW mit dem „German Innovation Award 2019“ ausgezeichnet.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen produziert Tischsysteme, Empfangsmöbel und Konferenzmodule, elektromotorisch verstellbare Steh-/Sitz-Tische, mobile Klapptische sowie modulare Schrank- und Regalsystem. Neben Serien-Möbelprogrammen fertigt das Unternehmen individuelle Möbel nach Kundenwünschen.

Ausgewählte Auszeichnungen und Zertifikate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • iF Product Design Award (1994, 1996, 2001, 2005) für die Büroeinrichtungssysteme WINEA, isi4, Brisk, Winea Event und Winea Focus[4]
  • Designpreis des japanischen Ministeriums für internationalen Handel und Industrie in der Kategorie “Office and Shops” (1998)
  • US-Award „Best New Systems Product“ für das Tischsystem WINEA FAME (2000)
  • seit 2002: Blauer Engel für Emissionsfreiheit
  • Benelux Office Products Award für das Stauraumsystem WINEA CONCEPT (2006)
  • seit 2006: Quality Office (Qualitätssiegel des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V.)
  • 2007: Aufnahmen ins Deutsche Markenlexikon der Deutsche Standards Editionen[7]
  • red dot award: product design für das Tischsystem WINEA PRO (2010)[8]
  • Plus X Award (2012) für das Tischsystem WINEA PRO
  • Active Office Award (2018) für das Tischsystem WINEA FLOW
  • I. F. Designpreis (2018) für das Tischsystem WINEA PRO
  • German Design Award (2019) für das Akustiksystem WINEA SONIC
  • German Innovation Award (2019) für WINEA FLOW
  • German Design Award (2021) für WINEA MAXX

Ausgewählte Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e.V.) seit 1988[9]
  • Rat für Formgebung seit 1998[4]
  • Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit seit 2009[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vom 1-Mann-Betrieb zum Großunternehmen. Sonderdruck der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zum 70. Geburtstag von Wilhelm Niemeier, Hannover, 29. September 1951.
  2. a b c WINI: Holzwarenfabrik in Duingen – eine Marke und ihre Geschichte. Ausstellungsbroschüre des Töpfermuseum Duingen. 1. Auflage, Duingen 2011.
  3. a b R. Antonoff (Hrsg.): CI Report 92 – Das Jahrbuch vorbildlicher Corporate Identity. Darmstadt 1992, S. 256–267.
  4. a b c WINI Büromöbel (Hrsg.): 100 Jahre WINI Büromöbel. (Festschrift zum 100jährigen Firmenjubiläum von WINI Büromöbel), Marienau 2008.
  5. H.-J. Warnecke: TOP 100 – Der innovative Mittelstand Deutschland 2002. Überlingen 2002, S. 142f.
  6. F. Langenscheid (Hrsg.): Deutsches Markenlexikon. Köln 2007, S. 1148f.
  7. Florian Langenscheidt (Hrsg.): Deutsches Markenlexikon. Deutsche Standards EDITIONEN GmbH, Köln 2007, ISBN 978-3-8349-0629-8.
  8. Peter Zec (Hrsg.): doing – red dot design yearbook 2010/2011. S. 236–237.
  9. a b Firmenportrait. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • K. Arnecke: Wirtschaftsstandort Hameln-Pyrmont. In: Der Landkreis Hameln-Pyrmont. Oldenburg 1998, S. 112f.
  • 100 Jahre WINI Büromöbel. Coppenbrügge 2008.
  • Mit einem „Dauerläufer“ in die deutschen Top 10. In: Holzzentralblatt. Nr. 2, 2010, S. 48f.
  • Secret P-Test – Erlkönig eines Tischsystems von WINI. AIT Nr. 12, 2008, S. 86–88.
  • Arbeitsplatz der Zukunft ist faltbar. In: Handelsblatt-Beilage Erfolgsfaktor Büro. Nr. 10, 2008, S. 27.
  • S. Zinser, D. Boch (Hrsg.): Flexible Arbeitswelten. Zürich 2007, ISBN 978-3-7281-3075-4, S. 83–100 und S. 169–172.
  • H.-G. Schnauffer, W. Reising, R. Bandick: Formatieren – Netzwerke verstehen und interpretieren. (mit Praxisbeispiel WINI Büromöbel). In: M. Klopp, M. Hartmann (Hrsg.): Das Fledermaus-Prinzip – Strategische Früherkennung für Unternehmen. Stuttgart 1999, ISBN 3-932298-06-3, S. 97–103.