Wolfgang Albert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. September 2016 um 20:04 Uhr durch Quaestio Iuris (Diskussion | Beiträge) (Selbstreferenziellen Einzelnachweis entfernt. Siehe dazu auch: Wikipedia:Vermeide Selbstreferenzen.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wolfgang Albert

Wolfgang Albert (* 29. August 1950 in Halle) ist ein deutscher Arzt für Psychosomatik und Allgemeinmedizin, Diplompsychologe und Psychoanalytiker. Er leitet den Funktionsbereich Psychosomatik und das Medizinische Versorgungszentrum im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) und ist Hochschullehrer und Direktor des Steinbeis-Transfer-Institutes Medical Psychology.

Leben

Geboren in Halle an der Saale wuchs Albert in München auf und studierte Psychologie und Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Freien Universität Berlin. 1978 machte er das Staatsexamen, 1980 ging er nach Berlin. Die Weiterbildung zum Psychoanalytiker absolvierte er am Institut für Psychoanalyse, Psychosomatik und Psychotherapie (IPB) in Berlin.[1] 2003 promovierte er, 2011 wurde er Professor.[2] Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

Wirken

Seit 1987 leitet Albert im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) den Funktionsbereich Psychosomatische Medizin und seit 2005 das dortige Medizinische Versorgungszentrum.[3] Im Dezember 2010 wurde das von ihm gegründete Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology[4] eröffnet, dessen Direktor er seitdem ist.[5][6][7] Es ermöglicht seit 2011 einen „erstmals in Deutschland angebotenen Studiengang“,[8] in dem die „Erkenntnisse der Psychologie mit dem Wissen über den gesunden Körper und seine Erkrankungen zusammengeführt werden“.[9]

Medical Psychology

Der in den USA gut bekannte[5] und in Deutschland neue Studiengang Medical Psychology hat mit dem von Albert in Berlin gegründeten Institut seinen Anfang auch in Europa genommen, denn bisher wird kein vergleichbares Studium anderswo im europäischen Raum angeboten. Der Studiengang hat zum Ziel, die Lücke zwischen Medizin und Psychologie zu schließen, die sich besonders im klinischen Alltag in den Krankenhäusern – und damit auch in der von Albert geleiteten Psychosomatik im DHZB – bemerkbar gemacht hatte. „Im Mittelpunkt des Studienganges Medical Psychology steht die untrennbare Verschränkung von körperlichen mit psychischen Prozessen… im Sinne einer ganzheitlichen Medizin…“ und findet „ihr Abbild im bio-psycho-sozialen Modell.“[9] Darüber hinaus sollen die Absolventen dieses Studienganges einerseits die „Schnittstellen zwischen Arzt und Pflege“[5] abdecken und andererseits eine „Mittlerposition zwischen Ärzten und Patienten“ einnehmen.[6]

Während die Medical Psychology in den USA postgradual angeboten wird, sieht das Berliner Institut einen Masterstudiengang vor.[10] „Das Studienangebot ist im Bereich der Hightech-Medizin angesiedelt, in dem Patienten und ihre Bezugspersonen mit bedrohlichen Erkrankungen und hochkomplexen medizinischen Therapiemethoden konfrontiert sind. Diese Konfrontation manifestiert sich nicht selten in psychischen Störungsbildern, ohne dass hinreichende psychologische Betreuungskonzepte zur Verfügung stehen. … Studierende sollen praktische Erfahrungen im Patientenkontakt sammeln und eigene Erlebnisse kritisch reflektieren.“[11]

Im Unterschied zur – ebenfalls noch jungen[12]Medizinischen Psychologie in der Ärzteausbildung[13] werden am Berliner Steinbeis-Institut Psychologinnen und Psychologen ausgebildet. Während der angehenden Ärzteschaft „psychologische Grundkenntnisse“[14] in der Regel im ersten Drittel ihres Studiums vermittelt werden, wird am Steinbeis-Institut eine fundierte psychologische Ausbildung angeboten – allerdings im Unterschied zum üblichen Psychologiestudium im nahezu täglichen Kontakt mit schwer kranken Patientinnen und Patienten.

Ehrungen

  • 2007: Forschungspreis Psychotherapie in der Medizin[15]

Schriften (Auswahl)

  • Psychosoziale und somatische Prädiktoren für das Survival und die Lanzeitlebensqualität nach Herztransplantation (= Fortschritte der Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie. Band 5). Steinkopff, Darmstadt 2004, ISBN 3-7985-1470-4.
  • Psychische Probleme bei Herztransplantation. In: vod-INFORMIERT. Nr. 2, 2009, S. 9–11.
  • Lebensqualität im Langzeitverlauf nach Herztransplantation. In: Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie. Band 25, Nr. 1, 30. Juni 2011, ISSN 1435-1277, S. 14–19, doi:10.1007/s00398-011-0833-2.
  • Lebensqualität nach Herztransplantation. Shanghai 26. Mai 2012 (dhzb.de PDF – Originaltitel: Quality of life after heart transplantation. Vortrag beim 3. Expertenforum der Roland Hetzer International Cardiothoracic and Vascular Surgery Society).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Offizielle Website: Institut für Psychoanalyse, Psychosomatik und Psychotherapie (IPB), abgerufen am 16. Dezember 2015.
  2. Verleihung der Professur durch Johann Löhn, abgerufen am 16. Dezember 2015.
  3. Das medizinische Versorgungszentrum im Deutschen Herzzentrum Berlin, abgerufen am 16. Dezember 2015.
  4. Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology, abgerufen am 27. Dezember 2015.
  5. a b c Mitteilungen des DHZB: Eröffnung des Steinbeis-Transfer-Institus Medical Psychology im Dezember 2010, abgerufen am 14. Januar 2016.
  6. a b Andrea Frey: Gesunder Geist und gesunder Körper. In: Berliner Zeitung. 12. März 2011, abgerufen am 14. Januar 2016.
  7. Nach dem Herz wird die Seele geheilt In: BZ. 26. April 2012, abgerufen am 16. Dezember 2015.
  8. DHZB: Es war immer ein Ohr da. Deutsches Herzzentrum Berlin, September 2011, abgerufen am 23. Dezember 2015 (HTML).
    Im außereuropäischen Raum siehe z.B. die Akademy of Medical Psychology in Nevada, Missouri (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2015.
  9. a b DHZB: Studium zum Master in Medical Psychology. Deutsches Herzzentrum Berlin, (ohne Jahr), abgerufen am 23. Dezember 2015.
  10. Zulassungsvoraussetzungen am Berliner Institut, abgerufen am 27. Dezember 2015.
  11. Beschreibung der Studienrichtung auf der Seite des Steinbeis-Transfer-Institut Medical Psychology, abgerufen am 27. Dezember 2015.
    Masterstudiengang im Detail und das Institutsteam, abgerufen am 27. Dezember 2015.
  12. 1972 wurde als das „erste seiner Art in Deutschland“ das Institut für Medizinische Psychologie an der Universität Gießen eingerichtet. Abgerufen am 6. Januar 2016.
  13. Zum Beispiel an den Universitäten Gießen, Berlin, Bochum oder Essen. Abgerufen am 6. Januar 2016.
  14. Justus Liebig Universität Gießen: Institut für Medizinische Psychologie. Abgerufen am 6. Januar 2016.
  15. Forschungspreis Psychotherapie in der Medizin, abgerufen am 16. Dezember 2015.