Wolfleoz von Konstanz

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Wolfleoz von Konstanz, auch Wolleozzus (811 erstmals erwähnt; † 15. März 838 oder 839 in Konstanz) war von 811 bis 838/39 Bischof von Konstanz und von 812 bis 816 Abt des Klosters St. Gallen.

Leben und Wirken

Wolfleoz war zunächst Mönch in der Abtei St. Gallen und vermutlich mit Abt Werdo an der Spitze des Klosters.[1]

Bischof von Konstanz

In einer Urkunde des St. Galler Klosters vom 19. September 811 wird Wolfleoz erstmals als Bischof von Konstanz erwähnt.[1]

816 nahm Wolfleoz an der Translation der Reliquien des als Märtyrer verehrten Trudpert teil und weihte aus diesem Anlass vermutlich auch die neuerrichtete Klosterkirche in St. Trudpert.[1]

Im selben Jahr wirkte er auch bei der Einweihung der unter Abt Haito neuerbauten Klosterkirche des Klosters Reichenau mit.[1]

829 nahm Wolfleoz an der von Ludwig dem Frommen einberufenen Synode in Mainz teil.

835 war er Mitkonsekrator der unter Abt Gozbert errichteten St. Galler Klosterbasilika.

Abt von St. Gallen

Nach dem Tod von Abt Werdo am 30. März 812 übernahm Wolfleoz gegen den Willen der St. Galler Konventsmitglieder auch das Amt des Abtes von St. Gallen. Da er dieses Amt in erster Linie dazu nutzte, seine eigenen Interessen zu verfolgen, beschlossen die St. Galler Mönche, sich mit einer Klage an Kaiser Ludwig den Frommen zu wenden, was die allmähliche Ablösung des Klosters St. Gallen von der Konstanzer Bischofskirche einleitete. Wolfleoz versuchte zwar mithilfe einer gefälschten Urkunde seine Rechte durchzusetzen, hatte damit aber keinen Erfolg. 816 wählte der Konvent in freier Wahl Gozbert zum Abt von St. Gallen. 818 verleiht Ludwig der Fromme dem Kloster St. Gallen die Immunität und damit auch den Status eines Reichsklosters sowie die Unabhängigkeit von Konstanz.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Helmut Maurer: Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206 (Germania sacra; NF 42,1; Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz; 5). Walther de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017664-5, S. 61. (Digitalisat)
  2. Helmut Maurer: Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206 (Germania sacra; NF 42,1; Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz; 5). Walther de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017664-5, S. 61-66, hier S. 61-63.(Digitalisat)
VorgängerAmtNachfolger
EginoBischof von Konstanz
811–838/39
Salomo I.
WerdoAbt von St. Gallen
812-816
Gozbert