Wunderbeere
Wunderbeere | ||||||||||||
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Wunderbeere mit Früchten | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Synsepalum dulcificum | ||||||||||||
(Schumach. & Thonn.) Daniell |
Die Wunderbeere (Synsepalum dulcificum), auch Mirakelfrucht genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sapotengewächse (Sapotaceae).
Beschreibung
Bei der Wunderbeere handelt es sich um einen immergrünen kleinen Baum oder Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 4,5 Metern erreicht. Er besitzt dichtes Laubwerk aus länglich-ovalen Laubblättern. Die weißen Blüten werden während einer langen Periode des Jahres in den Achselknospen abgefallener Blätter gebildet. Es werden purpurrote, einsamige Beeren von der Größe einer Kirsche (2 bis 3 cm lang) gebildet.
Zulassung als Lebensmittel
Für die Anwendung als Lebensmittel in der EU steht eine Anerkennung als Novel Food aus. Daher ist der Handel mit der Wunderbeere als Lebensmittel nicht zulässig.
Inhaltsstoffe
Die Pflanze produziert Miraculin, das biologisch weniger aufwendig zu synthetisieren ist als Zucker (Glucose), jedoch eine ähnliche Lockwirkung auf Vögel ausübt.
In Westafrika wurde die Wunderbeere benutzt, um den Geschmack saurer Speisen zu verbessern.
Wirkung
Der Inhaltsstoff Miraculin beeinflusst die gustatorische Wahrnehmung drastisch. Das Glykoprotein verstärkt die Wahrnehmung der Zunge für Süßes – auch Saures oder Bitteres schmeckt plötzlich süß. Der Geschmack von Scharfem ändert sich entgegen diversen Medienberichten jedoch nicht.
Wegen ihrer besonderen, überraschenden Wirkung erfreut sich der Genuss der Wunderbeere in den USA und auch in Deutschland wachsender Beliebtheit.
Vorkommen
Die Wunderbeere wächst in den Tiefland-Bereichen der heißen und feuchten Tropen. Ursprüngliche Heimat ist das tropische westliche Afrika. Dort trägt sie zweimal im Jahr Früchte, jeweils nach den Regenzeiten. Für ein Gedeihen sind saurer (pH-Wert zwischen 4,5 und 5,8) Boden, Frostfreiheit und viel Feuchtigkeit erforderlich.
Systematik
Diese Art wurde 1827 unter dem Namen Bumelia dulcifica von Heinrich Christian Friedrich Schumacher & Peter Thonning in Beskrivelse af Guineeiske planter, S. 130-131 erstmals beschrieben. William Freeman Daniell stellte sie 1852 vor unter dem Namen Synsepalum dulcificum in Pharmaceutical Journal and Transactions, 11, S. 445. in die Gattung Synsepalum. Weitere Synonyme sind: Bakeriella dulcifica (Schumach. & Thonn.) Dubard, Bumelia dulcifica Schumach. & Thonn., Pouteria dulcifica (Schumach. & Thonn.) Baehni, Richardella dulcifica (Schumach. & Thonn.) Baehni, Sideroxylon dulcificum (Schumach. & Thonn.) A.DC.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Synsepalum dulcificum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Weblinks
- Kurze Informationen zur Art vom Ecology & Evolutionary Biology Department, University of Connecticut (engl.)
- Donna McVicar Cannon: [1] und [2] (Mehr Informationen zu dieser Art in englisch)
- Anleitung zur Kultivierung der Wunderbeere aus Samen. (engl.)
- Geschmackssinn: Unmögliches geschieht im Mund von FAZ.NET vom 17. März 2010.