Wäscheleine

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Wäscheleine auf der Hallig Hooge.
Hochwäscheleine mit Rollen an Balkonen in Lissabon
Wäscheklammern an einer Wäscheleine
Eine „Wäschespinne“
Wäschetrocknen auf der Gorch Fock (1968)

Eine Wäscheleine ist ein Seil, an dem Wäsche zum Trocknen aufgehängt werden kann. Wäscheleinen können im Freien, auf Balkonen oder Terrassen angebracht werden. Bei Wäschetrocknung im Haus werden Wäscheleinen überwiegend in Räumen installiert, in denen durch die auftretende Feuchtigkeit möglichst keine Schäden entstehen, zum Beispiel Badezimmer. Als Befestigungspunkte für Wäscheleinen werden in Wänden montierte Haken (für Innen- und Außenmontage), Bäume oder Pfosten verwendet. Bei der Außenmontage werden die Leinen in etwa 1,50 Meter bis 2 Meter Höhe angebracht, um eine Verschmutzung der zum Trocknen aufgehängten Wäsche infolge von Bodenberührung zu vermeiden.

Gesellschaftliches

In einigen Regionen der Vereinigten Staaten, zum Beispiel in Kalifornien, sind Wäscheleinen nicht gerne in Wohngebieten gesehen, da man sie in der Regel mit Armut verbindet und sich manche durch den Anblick fremder Wäschestücke einschließlich Unterwäsche gestört fühlen; vielerorts bestehen Verbote gegen (öffentlich sichtbare) Wäscheleinen. Die Menschen trocknen die Wäsche dort in der Regel nur mit einem Wäschetrockner.

Oktober 2015 wurde in Kalifornien nach Engagement der demokratischen Abgeordnete Patty López ein Gesetz beschlossen, das Hausbesitzervereinen das Recht abspricht, Wäscheleinen zu verbieten. In vielen der über 35.000 Häusersiedlungen widersprach das Aufhängen von Wäsche auf Balkonen und in Gärten dem Schönheitsempfinden von Siedlungen und konnte ein Kündigungsgrund sein. Damit unterstützen nun schon 7 Bundesstaaten der USA per Gesetz die billigere, umweltfreundliche und hygienische Alternative zum elektrischen Wäschetrockner.[1]

In Deutschland gehörten und gehören Wäscheleinen häufig zur Ausstattung von Mehrfamilienhäusern. Neben der Außenanlage waren früher auch Dachböden übliche Anbringungsorte, seit jedoch viele Dachgeschosse zu Wohnzwecken ausgebaut wurden, ist diese Möglichkeit häufig verschwunden. In neueren Häusern sind oft auch Kellerräume, die als Waschküche dienen, mit Wäscheleinen ausgestattet.

Verschiedene Installationsmöglichkeiten

Eine besondere Art der Wäschetrocknung mittels Leinen stellt die Hochwäscheleine dar. Sie besteht aus einem Seil, welches mit zwei Rollen an zwei hochgelegenen Befestigungspunkten installiert ist.

An einem der zugänglichen Befestigungspunkte werden durch manuelle Zugkraft die aufhängende Wäschestücke vom Aufhängungspunkt weg- oder hinbewegt. Vor allem in Südeuropa (z. B. Italien) wurden solche Leinen oft in engen Altstadtgassen zwischen gegenüberliegenden Häusern aufgespannt so dass die trocknende Wäsche zum typischen Stadtbild gehörte und auf vielen romantisch anmutenden Gemälden dargestellt wurde.

Andere gebräuchliche Formen der Leinenbefestigung sind Wäscheleinen an Klappgestellen wie dem Wäscheständer. Diese werden hauptsächlich in Gebäuden, aber auch auf Balkonen und Terrassen verwendet.

Im Freien kommen auch demontierbare, drehbare Klappgestelle (Wäschespinne) mit Wäscheleinen zum Einsatz.

Verschiedene Materialien

Üblich sind drei Varianten: Gummiummantel mit Polypropylen-Kern, Gummiummantel mit Stahl-Kern oder Sisal-Wäscheleinen.

Die einzelnen Materialien weisen folgende Vor- und Nachteile auf:

Sisal
Naturfaser, kompostierbar, optisch möglicherweise reizvoll, bei Verwendung im Freien muss die Leine nach Gebrauch abgenommen werden, da sie sonst zu schnell verrottet.
Gummimantel + Polypropylen-Kern
preiswerteste Variante, optisch kein Unterschied zu Stahlkern, allerdings bei gleichem Kerndurchmesser geringer belastbar aufgrund der geringeren Zugfestigkeit von Polypropylen relativ zu Stahl. Weitere Nachteile gegenüber Stahl – insbesondere beim Einsatz außer Haus: Polypropylen verliert bei niedrigen Temperaturen (ab ca. 8 °C) seine Dehnbarkeit und versprödet auch durch Feuchtigkeit (Rissgefahr).
Gummimantel + Stahl-Kern
dauerhaft sehr belastbar und dehnbar, für draußen sehr gut geeignet - jedoch versprödet auch hier der vor Korrosion schützende Gummimantel.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://orf.at/#/stories/2303557/ Kalifornien schafft Wäscheleinen-Verbot ab, orf.at, 10. Oktober 2015, abgerufen 10. Oktober 2015.