Yang Lian

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Yang Lian, 2013

Yang Lian (chinesisch 杨炼, Pinyin Yáng Liàn; * 22. Februar 1955 in Bern) ist ein chinesischer Dichter und Mitglied der chinesischen Dichtergruppe Obskure Lyrik (朦朧詩 / 朦胧诗, Ménglóng Shī, englisch Misty Poets).

Leben und Werk

Yang Lian wurde in der Schweiz geboren und wuchs in Peking auf. Zur Zeit der Kulturrevolution, 1974, wurde er zur "Umerziehung durch Arbeit" aufs Land verschickt. Hier begann er erste Gedichte im klassischen, chinesischen Stil zu verfassen. 1977, nach dem Tod von Mao Zedong und dem Ende der Kulturrevolution, kehrte Yang Lian zurück nach Peking und arbeitete beim staatlichen Rundfunk.[1]

1979 schloss er sich einer Gruppe von Dichtern an, welche die Zeitschrift "Jintian" veröffentlichten, hier entwickelte Yang Lian einen moderneren, experimentellen Schreibstil. Die Gedichte der "Jintian"-Gruppe sorgten für politische Kontroversen, daraus entstand der ursprünglich abwertend gemeinte Name "Misty Poets". Yang Lians Gedicht "Norlang" (chinesisch 诺日朗, Pinyin nuò rì lǎng) wurde in der "Kampagne gegen geistige Verschmutzung" (1983/84) so heftig kritisiert, dass er in den Folgejahren in China nicht mehr publizieren konnte.[1]

1986 begann Yang Lian ins Ausland zu reisen. Unter anderem besuchte er Australien und Neuseeland. Zur Zeit des Tian’anmen-Massaker befand er sich in Auckland, Neuseeland, und beteiligte sich an den Protesten gegen das Vorgehen der chinesischen Regierung. Kurz darauf wurden seine Werke in China auf die Zensurliste gesetzt und Yang Lian wurde die chinesische Staatsbürgerschaft entzogen. Daraufhin erhielt Yang Lian die neuseeländische Staatsbürgerschaft und lebte von da an bis zum Jahre 2012 in London. Seit Herbst 2012 lebt er mit seiner Frau, der Schriftstellerin Liu Yoyo, in Berlin als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Er publiziert regelmäßig in der Zeitschrift Lettre International.

Seit 2005 ist Yang Lian künstlerischer Leiter des "Unique Mother Tongue", einer Vereinigung chinesischer Künstler, die regelmäßig Kulturveranstaltungen in London organisieren.

Bibliographie

  • 2006 “Unreal City: A Chinese Poet in Auckland.” (Englisch von Jacob Edmond und Hilary Chung)
  • 2005 “Concentric Circles” (Englisch von Brian Holton und Agnes Hung-Chong Chan, deutsch von Wolfgang Kubin)
  • 2004 ”Dove Si Ferma Il Mare” (Italienisch von Brian Holton und Claudia Pozzana)
  • 2004 “La ou s’arrete la mer” (Französisch von Chantal Chen-Andro)
  • 2003 “Yang Lian Xin Zuo 1998 –2002” (Yang Lian’s neue Werke: 1998 –2002)
  • 2002 "Yue shi de qi ge ban ye” (Sieben Halbnächte der Mondfinsternis)
  • 2002 “Notes of a blissful ghost” (Englisch von Brian Holton)
  • 2001 „La Maison Sur L’Estuaire“ (Französisch von Chantal Chen-Andro)
  • 2001 Yang Lian und Gao Xingjiang: „Was hat uns das Exil gebracht?“ (Deutsch von Barbara Richter und Peter Hoffmann)
  • 1999 “Dove Il Mare Resta Calmo. Premi Internazionali Flaiano” (Italienisch von Dante Marianacci)
  • 1999 "Where the Sea Stands Still: New Poems” (Englisch von Brian Holton)
  • 1998 "Yang Lian Zuo Pin 1982 – 1997” (Yang Lian’s Werke: 1982 – 1997)
  • 1997 "China Daily” (Deutsch von Yang und Mark Renne)
  • 1996 „Der Ruhepunkt des Meeres“ (Deutsch von Wolfgang Kubin)
  • 1995 “Hvor Havet Star Stille” (Dänisch von Susanne Jorn)
  • 1995 “Geisterreden” (Deutsch von Mark Renne)
  • 1994 “Ren Jing – Gui Hua” (Human Scene – Ghost Speak)
  • 1994 ”Yi” (2002 ins Englische von Mabel Lee)
  • 1994 “Non-person singular: Selected poems” (Englisch von Brian Holton)
  • 1991 “Taiyang Yu Ren” (Die Sonne und die Leute)
  • 1991 “Hunan Wenyi Chubanshe”
  • 1990 “Masks and crocodile: A contemporary Chinese poet and his poetry” (Englisch von Mabel Lee, Französisch von Chantal Chen-Andro, Deutsch 1994)
  • 1990 "The Dead in Exile” (Englisch von Mabel Lee)
  • 1989 "Huang” (Gelb)
  • 1987 "Pilgerfahrt (Chao Sheng)” (Deutsch von Karl H. Pohl)
  • 1986 "Huang Hun” (Desolate Seele)
  • 1985 "Li Hun" (Ritual der Seele)

Einzelnachweise

  1. a b Yang Lian Profil am Elektronischen Poesie Zentrum Neuseeland. (HTML) New Zealand Electronic Poetry Centre, abgerufen am 21. Dezember 2010 (englisch).

Weblinks