Ziegelhütte (Mudau)

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Die Ziegelhütte war eine ehemalige Ziegelei im Gewann Tauenberg auf der Gemarkung von Mudau im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorhandensein von Lehm im Mudauer Gewann Tauenberg[1] – im Neuhof[2] unmittelbar im Wäldchen hinter dem ehemaligen Grillplatz gelegen[3] – wurde schon frühzeitig dazu genutzt, um die für den heimischen Baubedarf notwendigen Backsteine und Ziegel an Ort und Stelle zu erzeugen.

Schon im späten Mittelalter (1440) wurde das Vorhandensein einer Ziegelhütte in Mudau bezeugt. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aber aus dem Jahre 1779 als dem Ziegelmeister Johann Michael Straub das Ziegelfeuerrecht auf einem „… gemeine Platz, wo vor Zeiten eine Ziegelhütte und Wohnhäuslein gestanden, samt dem Gärtlein dabei …“ zugesprochen wurde, „…dass er darauf ein Ziegelhütte, Wohnhäuslein und Brennofen bauen … möge“. Nach dessen Tod übernahm sein kinderlos gebliebener Sohn Franz Matthäus Straub die Ziegelhütte bis zu seinem Tod im Jahr 1830. Von da ging die Ziegelhütte in den Besitz von Joseph Dambach (1779–1852)[4][5] und seinen Sohn Andreas Dambach (1806–1885) über. Fortan wurde von der Familie Dambach und den Nachfahren in der Ziegelhütte als auch in einem Nebenbetrieb im Weiler Untermudau Steine und Ziegel hergestellt, gebrannt wurde jedoch nur in der Ziegelhütte ().

Eine Branchenzählung Im Jahr 1860 führte zwei Ziegelmeister und zwei Gesellen auf.[6] Mit Beginn des 20. Jahrhunderts war die Ziegelherstellung nicht mehr konkurrenzfähig und auch die Lehmgrube () versiegte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodor Humpert: Mudau im Odenwald, Wesen und Werden einer Odenwaldgemeinde. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. 1954. S. 13, 95–99, 101, 168, 187
  • Der Neckar-Odenwald-Kreis – Band 1 – Seite 146 im Generallandesarchiv Karlsruhe. Abteilung Landesbeschreibung, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Neckar-Odenwald-Kreis.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Lage der Lehmgrube ist auf einem Gemarkungsübersichtsplan von 1882 auf der Webseite des Landesarchivs Baden-Württemberg und auf einer weiteren Karte ("Meßtisch Buchen") aus dem Jahre 1881 bei der Deutschen Fotothek zu erkennen.
  • Die Lage der Ziegelei ist auf der Schmitt’sche Karte von Südwestdeutschland (1797) dargestellt. Ebenso auf der "Haas´schen militärischen Situationskarte, XXIV Blättern von den Ländern zwischen dem Rhein, Main und Neckar nebst den angränzenden Gegenden" (um 1800) auf Blatt Nr. 20 am rechten Rand dargestellt,[7] ebenso auf der Karte des topographischen Atlas über das Großherzogthum Baden, Blatt 8 von Eberbach-Mudau-Neckargerach von 1838.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe - Findbuch H-1: Gemarkungspläne 1:10000 - Strukturansicht. In: .landesarchiv-bw.de. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  2. Neuhof - Aufgegangen - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
  3. Gemeinde Mudau: Grillplatz. In: mudau.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
  4. Karlsruher Zeitung - Samstag, 12.04.1862 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 30. Januar 2022.
  5. Karlsruher Zeitung - Mittwoch, 17.11.1852 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 30. Januar 2022.
  6. Kreisbeschreibung: Der Neckar-Odenwald-Kreis. Band I und II, 1992.
  7. Wilhelmstrasse, Langen und Hessen : Karten Hessen J. Seibert. Abgerufen am 15. Januar 2021.