Zimtbauch-Rußmeise

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Zimtbauch-Rußmeise

Zimtbauch-Rußmeise

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Meisen (Paridae)
Gattung: Melaniparus
Art: Zimtbauch-Rußmeise
Wissenschaftlicher Name
Melaniparus pallidiventris
(Reichenow, 1885)

Die Zimtbauch-Rußmeise (Melaniparus pallidiventris, Syn.: Parus pallidiventris) ist eine Vogelart aus der Familie der Meisen (Paridae).[1][2]

Die Art wurde wie viele andere Meisenarten im Jahre 2013 von der Gattung Parus in die Gattung Melaniparus verschoben.[3]

Die Zimtbauch-Rußmeise wurde als konspezifisch mit der Rostbauch-Rußmeise (Melaniparus rufiventris) angesehen und als Melaniparus rufiventris pallidiventris bezeichnet, so nach „Birds of the World“[4] und „eBird.org“.[5]

Der Vogel kommt in Afrika in Malawi, Mosambik, Simbabwe und Tansania vor.

Der Lebensraum umfasst hochgewachsene, ungestörte Miombo-Savanne (Trockenwald), auch mit Mopane bewachsene Flächen, gerne mit Usnea-Bewuchs.[6][7]

Der Artzusatz kommt von lateinisch pallidus ‚blass‘ und lateinisch venter, ventris ‚Bauch‘.[8]

Diese Meise ist ein Standvogel.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist etwa 14 cm groß und wiegt 16–20 g. Der gesamte Kopf und Hals mit Nacken bis zur Oberbrust ist schwarz, Mantel und Rücken sind grau, die Flügel sind schwarz-weiß, der Schwanz ist schwarz mit schmalen weißen äußeren Rändern und weißen Spitzen. Die Unterseite ist blass zimtfarben mit einem schwärzlich-grauen Übergang in der Brust, die Iris ist braun, der Schnabel grau-schwärzlich, die Beine sind hellblau bis bläulich-grau.

Die Geschlechter unterscheiden sich nicht. Jungvögel sind matter und blasser gefärbt und haben etwas gelbliche Ränder der Flugfedern. Die Augen sind braun.

Die Art unterscheidet sich von der Rostbauch-Rußmeise durch etwas geringere Größe und ist deutlich blasser. Der schwärzlichere Kopf ist deutlicher abgesetzt gegen die grau-gelbbraune (nicht rotbraune) Unterseite, die Augen sind braun, nicht gelb. Von der Miomborußmeise (Melaniparus griseiventris) unterscheidet sie sich durch den durchgehend schwarzen Kopf und den weniger ausgedehnten schwarzen Brustlatz.[6][7][9]

Geografische Variation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[10]

  • M. p. pallidiventris (Reichenow, 1885), Nominatform – Tansania, Südmalawi und Nordmosambik
  • M. p. stenotopicus (Clancey, 1989), – Ostsimbabwe und Westmosambik, das Schwarz der Brust deutlich abgesetzt, Flügeldecken und Steuerfedern breiter weiß berandet, Mantel, Kopf, Kehle und Brustseiten blasser grau

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lautäußerungen bestehen aus Pfeifen und Schnurren und sind denen der Rostbauch-Rußmeise (Melaniparus rufiventris) ähnlich und werden als „chweer-chweer-chweer“ oder als hochtoniges „chik-wee“ beschrieben.[6][7]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, die paarweise oder in kleinen Gruppen, gern in gemischten Jagdgemeinschaften in den Baumwipfeln gesucht werden. Die Brutzeit liegt wohl zwischen September und Dezember, Bruthelfer kommen vor. Das Nest befindet sich in einer Baumhöhle in 1–2 m Höhe über dem Erdboden. Das Gelege besteht aus 3–4 weißen bis cremefarbenen, gefleckten Eiern, die von beiden Elternvögeln bebrütet werden.[6][7]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Reichenow: Parus pallidiventris. In: Journal für Ornithologie, Band 33, S. 217, 1885, Biodiversity Library

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zimtbauch-Rußmeise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zimtbauch-Rußmeise, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. U. S. Johansson, J. Ekman, R. C. Bowie, P. Halvarsson, J. I. Ohlson, T. D. Price, P. G. Ericson: A complete multilocus species phylogeny of the tits and chickadees (Aves: Paridae). In: Molecular phylogenetics and evolution. Band 69, Nummer 3, Dezember 2013, S. 852–860, doi:10.1016/j.ympev.2013.06.019, PMID 23831453.
  4. A. Gosler und P. Clement: Rufous-bellied Tit (Melaniparus rufiventris), version 1.0. In: S. M. Billerman, B. K. Keeney, P. G. Rodewald und T. S. Schulenberg (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Melaniparus rufiventris
  5. eBird
  6. a b c d I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
  7. a b c d H. Chittenden, G. Davies und I. Weiersbye: Roberts Bird Guide, 2. Auflage, 2018, ISBN 978-1-920602-01-7
  8. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  9. African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
  10. IOC World Bird List Waxwings and allies, tits, penduline tits
  11. Melaniparus pallidiventris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 1. Dezember 2022.