Beutelteufel

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Beutelteufel
Beutelteufel (Sarcophilus harrisii)
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Vorlage:Ordo: Raubbeutlerartige
(Dasyuromorphia)
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Wissenschaftlicher Name
Sarcophilus laniarius
(Owen, 1838)

Der Beutelteufel (Sarcophilus laniarius), auch Tasmanischer Teufel genannt, ist eine Tierart aus der Familie der Raubbeutler (Dasyuridae) und deren größter lebender Vertreter.

Der Beutelteufel ist heute nur noch in Tasmanien zu finden. Auf dem australischen Festland starb er wahrscheinlich bereits im 14. Jahrhundert aus. Zum Schutz des Viehbestands wurde er in Tasmanien bis in die 1930er Jahre intensiv bejagt. 1941 wurde der Beutelteufel unter Schutz gestellt, was zu einer Stabilisierung und Erholung des Bestandes geführt hat. Allerdings sind die Beutelteufel seit den späten 1990er Jahren durch die Erkrankung DFDT bedroht, die den Fortbestand der Art gefährden könnte.

Namen

Seinen negativ behafteten Namen erhielt der Beutelteufel, wegen seines schwarzen Felles, seiner Ohren, die sich bei Aufregung rot färben, seines besonders bei Erregung sehr unangenehmen Körpergeruches, seines lauten Kreischens, dass über sehr weite Entfernungen noch zu hören ist und seines aggressiven und neugierigen Verhaltens, an einer geschlagenen Beute, oder allem was ihm begegnet.

Sein wissenschaftlicher Name hat sich in den letzten zweihundert Jahren mehrfach geändert. Der Naturwissenschaftler George Harris beschrieb den Beutelteufel erstmals 1807 und gab ihm die wissenschaftliche Bezeichnung Didelphis ursina. 1838 wurde der Teufel durch Richard Owen in Dasyurus laniarius umbenannt. Der Name bestand allerdings nicht lange. Pierre Boitard ordnete die Art 1841 der Gattung Sarcophilus zu und benannte die Art entsprechend in Sarcophilus harrisii um. Die letzten Überarbeitung des Taxons des Beutelteufels fand 1987 statt. Seitdem ist der wissenschaftliche Name des Beutelteufels Sarcophilus laniarius, Sarcophilus harrisii ist allerdings weiterhin weit verbreitet und gebräuchlich – der Beutelteufel ist dabei der einzige Angehörige der Gattung Sarcophilus.

Neueste Phylogenetische Untersuchungen zeigen, dass die Beutelteufel eng verwandt mit den Beutelmardern sind. Zum Beutelwolf besteht dagegen nur eine entfernte Verwandtschaft.

Merkmale

Beutelteufel

Der Beutelteufel ist der größte noch lebende Raubbeutler. Die Männchen haben eine durchschnittliche Kopf-Rumpflänge von 65 Zentimetern, der Schwanz hat im Mittel eine Länge von knapp 26 Zentimetern und sie wiegen acht Kilogramm. Weibchen sind etwas kleiner und leichter: Ihre Kopf-Rumpflänge beträgt durchschnittlich 57 Zentimeter, der Schwanz bei ihnen ist 24 Zentimeter lang und sie wiegen sechs Kilogramm [1].

Der Körperbau der Beutelteufel ist gedrungen und kräftig. Der Kopf ist kurz und breit, die Zähne sehr robust und ideal dafür geeignet, Knochen zu zerbrechen. Sein Fell ist meist schwarz oder dunkelbraun, abgesehen von einem weißen Kehlfleck und gelegentlich auftretenden weißen Flecken auf dem Rumpf. Für einen Beutelsäuger weist der Beutelteufel ein ungewöhnliches Merkmal auf: Bei ihm sind die Vorderbeine etwas länger als die Hinterbeine.

Beutelteufel lagern Körperfett in ihren Schwänzen ein. Ein kranker Beutelteufel ist daher meist an einem dünnen Schwanz erkennbar. Wenn erregt, strömt der Beutelteufel einen beißenden Geruch aus, der in seiner unangenehmen Intensität dem des Stinktieres nicht nachsteht. Am Kopf hat der Beutelteufel Tasthaare, mit denen er in der Dunkelheit Beute lokalisieren kann. Gehör und Geruchssinn sind bei ihm stark entwickelt. Als Beutegreifer, der überwiegend während der Nacht jagt, ist seine Schwarz-Weiß-Sicht am stärksten entwickelt. Sich bewegende Objekte kann er einfach entdecken. Bewegungslos verharrende Beutetiere nimmt er dagegen über den Gesichtssinn nur mit Schwierigkeiten wahr [2].

Eine Untersuchung der Bisskraft in Relation zur Körpergröße hat gezeigt, dass der Tasmanische Teufel den stärksten Biss unter den Säugetieren hat [3]. Es ist vor allem der im Verhältnis zu seiner Körpergröße große Kopf, der seine Kiefer so kraftvoll macht. Beutelwölfe haben nur ein Set von Zähnen, die ihr gesamtes Leben über langsam wachsen.

Verbreitung

Beutelteufel leben heute nur noch auf Tasmanien, einer Australien vorgelagerten großen Insel, weshalb er gelegentlich auch als Tasmanischer Teufel oder Tasmanischer Beutelteufel bezeichnet wird.

Aufgrund von Fossilienfunden wird davon ausgegangen, dass der Beutelteufel erst im 14. Jahrhundert auf dem australischen Kontinent ausgestorben ist. Sein Aussterben wird auf den Konkurrenzdruck durch Dingos und die Bejagung durch Aborigines zurückgeführt. Überlebt haben die Beutelteufel - wie einige andere Raubbeutler auch – auf der dingofreien Insel Tasmanien. Sie vermochten hier auch die Verfolgungen durch die Europäer als Art zu überleben, die bei anderen Raubbeutlern wie beispielsweise dem Tasmanischen Tiger zum Aussterben geführt hat.

Lebensraum und Lebensweise

Beutelteufel sind auf ganz Tasmanien zu finden und können als verhältnismäßig häufig angesehen werden. Sie nutzen nahezu alle Lebensräume der Insel aus und kommen auch in den Außenbezirken von Städten vor. Ihre bevorzugten Aufenthaltsräume sind jedoch trockene Wälder und die Waldgebiete entlang der Küste. Sie jagen bevorzugt während der Nacht und der Dämmerung und verbringen den Tag entweder in dichtem Gebüsch oder einem unterirdischen Bau. Beutelteufel sind in der Lage zu schwimmen. Junge Beutelteufel können auch auf Bäume klettern, allerdings fällt das den Tieren mit zunehmendem Lebensalter immer schwerer.

Beutelteufel sind während der Nacht aktiv, während der sie umherstreifen und mit Hilfe ihres gut entwickelten Geruchssinns nach Nahrung suchen. Tagsüber verbergen sie sich in Gruben oder im dichten Buschwerk. Abgesehen von der Paarungszeit sind sie Einzelgänger. Die von ihnen genutzten Reviere haben Größen zwischen acht und zwanzig Quadratkilometern. Die Reviere mehrerer Tiere können sich dabei erheblich überschneiden.

Nahrung und Nahrungserwerb

Ruhender Beutelteufel

Beutelteufel sind zwar in der Lage, Beute bis zu der Größe eines kleinen Wallabys zu schlagen, sie sind jedoch eher opportunistische Beutegreifer; den größten Teil ihrer Beute machen verendende Tiere oder Aas aus. Obwohl Beutelteufel mit Vorliebe Wombats fressen, umfasst ihr Nahrungsspektrum alle kleinen einheimischen Säugetiere, Haustiere wie beispielsweise Schafe, Vögel, Insekten, Frösche und Reptilien.

Die Ernährung der Beutelteufel ist damit variabel und abhängig davon, welche Nahrungsquellen ihm zur Verfügung stehen. Im Schnitt nehmen sie pro Mahlzeit etwa 15 Prozent ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich. Wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet, sind sie allerdings auch in der Lage, innerhalb von 30 Minuten Mengen zu fressen, die etwa 40 Prozent ihres Körpergewichts entsprechen.

Beutelteufel verschlingen ihre Beutetiere vollständig – das heißt, sie verzehren neben dem Fleisch und den inneren Organen auch die Knochen und das Fell eines Beutetiers. Einige tasmanische Farmer schätzen deshalb Beutelteufel wegen ihrer ökologischen Rolle. Die Geschwindigkeit, mit der sie Kadaver beseitigen, verhindert die Vermehrung von Insekten, die sich ansonsten nachteilig auf den übrigen Viehbestand auswirken könnten.

Obwohl der Beutelteufel ein Einzelgänger ist, können sich bis zu zwölf Beutelteufel an einem großen Kadaver einfinden. Beutelteufel liefern sich dabei heftige Kämpfe untereinander und die kreischenden Lautäußerungen, die bei diesen rauen Gemeinschaftsmahlzeiten zu hören sind, sind über mehrere Kilometer wahrnehmbar. Untersuchungen über das Fressverhalten der Beutelteufel haben gezeigt, dass sich zwanzig verschiedene Körperhaltungen identifizieren lassen. Auch das charakterische aggressiv-drohende Gähnen gehört zu den typischen Verhaltensmerkmalen. Elf unterschiedliche Lautäußerungen lassen sich ausmachen. Die Rangfolge unter den Tieren wird gewöhnlich durch Lautäußerungen und Drohhaltungen festgelegt. Es kommt jedoch auch sehr häufig zu Kämpfen. Ausgewachsene männliche Tiere sind meistens am aggressivsten. Sie sind regelmäßig durch Narben gekennzeichnet, die sie bei Kämpfen um Nahrung und Geschlechtspartnerinnen erwerben.

Fortpflanzung

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Beutelteufel

Weibliche Beutelteufel sind in ihrem zweiten Lebensjahr geschlechtsreif und beginnen ab diesem Zeitpunkt, sich zu vermehren.

Die Paarung findet meistens im März statt. Die Männchen kämpfen um die brünstigen Weibchen, die sich vom jeweils dominanten Männchen begatten lassen. Zur Paarung kommt es sowohl nachts als auch tagsüber. Beutelteufel sind nicht monogam und ein Weibchen lässt sich von mehreren Männchen begatten, wenn nicht sein letzter Geschlechtspartner dies aktiv verhindert.

Die Entwicklung der Embryonen dauert 31 Tage. Beutelteufelweibchen bringen zwischen zwanzig und dreißig völlig nackte und nur eingeschränkt bewegungsfähige Junge zur Welt. Jedes Jungtier wiegt nur zwischen 0,18 und 0,24 Gramm. Sofort nach der Geburt kriechen sie von der Vagina zu dem nach hinten geöffneten Beutel des Muttertiers. Befinden sie sich im Beutel, heften sie sich an eine der Milchdrüsen, wo sie für die nächsten 100 Tage verbleiben. Trotz der großen Anzahl, die ein Beutelteufelweibchen normalerweise zur Welt bringt, hat es nur vier Milchdrüsen, so dass von einem Wurf maximal vier Jungtiere heranwachsen können. Im Schnitt schaffen es mehr Weibchen als Männchen, sich an eine der Milchdrüsen zu heften. Die Jungtiere eines Wurfes, die es nicht schaffen, eine Milchdrüse zu finden, werden normalerweise von ihrer Mutter gefressen.

Ähnlich wie beim Wombat kann die Mutter nicht mit den Jungtieren interagieren, da der Beutel nach hinten geöffnet ist. Die Jungtiere im Beutel entwickeln sich sehr schnell. Ab dem 15 Tag werden die Ohren sichtbar, Augenlider sind am 16. Tag erkennbar und die Tasthaare erscheinen am 17. Tag. Die Lippen sind am 20. Tag erkennbar. Ihr Fell entwickeln die Jungtiere mit 49 Tagen. Am 90. Lebenstag ist die Fellentwicklung abgeschlossen. Ihre Augen öffnen sich zwischen dem 87. und 93. Lebenstag und etwa am 100. Lebenstag lockern sie ihren Halt an der Milchdrüse. Durchschnittlich 105 Tage, nachdem sie den Weg von der Vagina zum Beutel geschafft haben, verlassen die dann 200 Gramm schweren Jungtiere den Beutel. Anders als bei Kängurus kehren junge Beutelteufel nicht wieder in den Beutel zurück. Während der nächsten drei Monate verbleiben sie im Bau der Mutter. Diesen verlassen sie erstmals zwischen Oktober und Dezember. Im Januar sind sie dann vollständig unabhängig. Bis auf die etwa sechs Wochen zwischen dem Zeitpunkt, wo ihr Nachwuchs unabhängig wird und der erneuten Paarung im März sind Beutelteufelweibchen nahezu ausschließlich mit Fortpflanzungsaktivitäten beschäftigt.

Bestand

Bestandsentwicklung nach der Besiedlung Tasmaniens durch europäische Siedler

Europäer besiedelten Australien ab 1788 und ließen sich auch bald in Tasmanien nieder. Ähnlich wie die Aborigines aßen sie auch Beutelteufel, deren Geschmack sie mit dem von Kalb verglichen. Da die europäischen Siedler davon überzeugt waren, dass Beutelteufel eine Bedrohung für ihren Viehbestand darstellten, wurde bereits ab 1830 ein Prämiensystem etabliert, das den Abschuss von Beutelteufeln belohnte. Über die nächsten einhundert Jahre wurde durch Fallenjagd und Vergiftungsaktionen die Anzahl der Beutelteufel so stark reduziert, dass sie kurz vor dem Aussterben standen. Zu ihrer Unterschutzstellung trug bei, dass der letzte Tasmanischen Tigers 1936 starb. Seit 1941 stehen Beutelteufel unter Schutz und ihr Bestand erholte sich.

Aktueller Bestand

Neben der Bejagung haben mindestens zwei Krankheitsepidemien die Anzahl der Beutelteufel auf Tasmanien signifikant reduziert. Die erste fand 1909 und die zweite 1950 statt. Für 1999 ging man von 100.000 bis 150.000 Individuen aus, was bedeutet, dass jeweils 20 Beutelwölfe ein Areal von jeweils zehn bis 20 Quadratkilometer besiedeln. Tasmanien und Australien untersagen den Export von Beutelteufeln und es leben keinerlei Beutelteufel außerhalb Australiens.

In jüngster Zeit führt jedoch erneut eine Seuche zu einem drastischen Schwinden der Population. Es handelt sich um eine Krebserkrankung, von der überwiegend Gesichtsteile betroffen werden.

Die Bedrohung durch DFDT

Der Ausbruch von DFDT

Die Krankheit, die Beutelteufel befällt, wird im Englischen als Devil Facial Tumour Disease (DFTD) bezeichnet, was etwa mit Beutelteufeltypische Gesichtskrebserkrankung übersetzt werden kann. Im Folgenden wird dafür die im englischen übliche Abkürzung DFTD verwendet.

DFTD wurde erstmals 1999 festgestellt. Seitdem grassiert diese Erkrankung unter dem tasmanischen Beutelteufelbestand. Die Bestandseinbrüche, die seit dem Ausbruch der Krankheit zu verzeichnen sind, werden auf zwischen 20 und 50 Prozent geschätzt, wobei tasmanische Regionen unterschiedlich stark betroffen sind. In Regionen, die dicht mit Beutelwölfen besiedelt sind, starben innerhalb eines Zeitraums von zwölf bis achtzehn Monaten sämtliche Beutelwölfe. Bis jetzt konzentriert sich der Ausbruch der Krankheit auf den Osten Tasmaniens. Anfang 2005 vermeldete man jedoch auch drei Fälle im Süden Tasmaniens.

Krankheitsverlauf

Als erstes Krankheitsbild von DFTD lassen sich Schwellungen und Knoten rund um das Maul feststellen. Diese Knoten entwickeln sich zu Tumoren, die sich vom Gesicht aus über den gesamten Körper ausbreiten. Die Tumore stören die Tiere beim Fressen und betroffene Tiere verhungern gelegentlich, weil sie nicht mehr in der Lage sind, Nahrung aufzunehmen.

Untersuchungen an befallenem Gewebe haben gezeigt, dass der Krebs neuroendokrine (Hormone produzierende) Eigenschaften hat und dass sich bei allen Krebszellen eine identische Chromosomenveränderung feststellen lässt.

Anfänglich war man davon überzeugt, dass ein Virus die Ursache für DFTD sei. In den Krebszellen konnten jedoch keine Viren nachgewiesen werden. Zur Zeit wird untersucht, ob die Krebszellen nicht direkt für die Übertragung verantwortlich sind. Da sich die Beutelteufel gelegentlich heftige Kämpfe um Nahrung liefern und sich dabei auch beißen, wird vermutet, dass sich die Krebszellen durch den Speichel der Artgenossen ausbreiten. Tatsächlich weisen sie Ähnlichkeit zu einer Krebserkrankung der Geschlechtsteile bei Hunden auf, die bei diesen durch Körperkontakt übertragen wird.

Gegenmaßnahmen

Die Bestände der Beutelteufel werden derzeit genau beobachtet, um die Ausdehnung der Krankheit festzustellen und Veränderungen im Krankheitsbild festzustellen. Zu den wissenschaftlichen Untersuchungen gehört das wiederholte Einfangen aller Beutelteufel in einem abgesteckten Gebiet. Auf diese Weise soll festgestellt werden, wie sich die Krankheit im Verlauf der Zeit ausbreitet. Sicher ist, dass die Krankheit alle Tiere in einem Gebiet sterben lassen kann. Noch sind die Beobachtungszeiträume zu kurzfristig, um sagen zu können, ob diese Regionen durch andere Beutelteufel wieder besiedelt werden. Erprobt wird auch, ob das Einfangen und Entfernen erkrankter Tiere die Ausbreitung der Krankheit verlangsamen kann.

Als Risikovorsorge für den Fall, dass sich die Krankheit noch weiter ausbreitet, wurden zwei krankheitsfreie Zuchtgruppen gebildet. Eine befindet sich im Stadtgebiet von Hobart und eine zweite auf der Maria-Insel an der Ostküste Tasmaniens. Auch durch die Zuchtprogramme von Zoos, die sich auf dem australischen Festland befinden, ließe sich gegebenenfalls ein Aussterben dieser Tierart verhindern, wenn die wildlebende Population aufgrund von DFTD zusammenbricht.

Rotfuchs und Beutelteufel

Die Abnahme der Anzahl der Beutelteufel wird in Tasmanien auch aus einem anderen Grund mit Besorgnis verfolgt. Anders als Australien und Neuseeland war Tasmanien bis zur Jahrtausendwende frei von Rotfüchsen. Rotfüchse haben sich in diesen Ländern als aggressive invasive Neozoen erwiesen, deren Anwesenheit sich auf die einheimische Tierwelt dramatisch auswirken kann.

2001 wurde der Rotfuchs illegal in Tasmanien ausgesetzt. Dass er anders als in Australien und Neuseeland nicht sofort in der Lage war, sich in diesem neuen Lebensraum zu etablieren, wurde unter anderem auf die Anwesenheit der aggressiven Beutelteufel zurückgeführt. Es wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass - wenn Füchse sich ein von Beutelteufeln freies Territorium erobert haben – es den Beutelwölfen schwer fällt, sich in diesem Revier wieder zu etablieren.

Beutelteufel und Mensch

Der Beutelteufel ist das Symboltier des tasmanischen National Parks and Wildlife Services und das tasmanische Football-Team nennt sich in Anlehnung an dieses Tier The Devils. Der Beutelteufel ist außerdem eines von sechs in Australien und Tasmanien beheimateten Tieren, die auf den Zweihundert-Dollar-Münzen abgebildet waren, die zwischen 1989 und 1994 herausgegeben wurden.

Beutelteufel sind wegen ihrer interessanten Lebensweise mehrfach Thema von Dokumentarfilmen und Sachbüchern für Kinder gewesen. Einer der aktuellsten australischen Dokumentarfilme mit dem Titel Terror of Tasmania wurde von David Parer und Elizabeth Parer-Cook im Jahre 2005 herausgebracht. Die Dokumentation folgt einem Beutelteufelweibchen namens Manganinnie durch die Paarungszeit, die Geburt und die Aufzucht der Jungen und beschäftigt sich auch mit der Auswirkung von DFTD und den Schutzmaßnahmen, die den Fortbestand der Art sicherstellen sollen. Die Dokumentation war sowohl in Nordamerika als auch in Australien auf dem National Geographic Channel zu sehen.

Die Beschränkungen bezüglich des Exports von Beutelteufen bedeutet, dass Beutelteufel derzeit nur noch in Australien und Tasmanien in Gefangenschaft zu sehen sind. Allerdings plant die tasmanische Regierung derzeit, ein Paar Beutelteufel dem Kopenhagener Zoo zu übergeben.

Der Beutelteufel ist wahrscheinlich die bekannteste Inspiration für die Cartoon-Serie Looney Tunes und dessen Charakter Tasmanischer Teufel. Die einzige sichtbare Ähnlichkeit zwischen dem Cartoon-Charakter und dem tatsächlichen Beutelteufel ist allerdings der unersättliche Appetit beider.

Fußnoten

  1. Guiler, E.R. 1983. Tasmanian Devil in R. Strahan Ed. The Australian Museum Complete Book of Australian Mammals. p 27-28. Angus & Robertson ISBN 0207144540
  2. Department of Primary Industries, Water and Environment. Tasmanian Devil - Frequently Asked Questions
  3. Wroe, S, McHenry, C, and Thomason, J. 2005. Bite club: comparative bite force in big biting mammals and the prediction of predatory behaviour in fossil taxa. Proceedings of the Royal Society B-Biological Sciences 272:619-625 PMID 15817436

Literatur

  • Colin Groves, D. E. Wilson und D.M. Reeder (Hsg.): Mammal Species of the World, Johns Hopkins University Press 2005, ISBN 0-801-88221-4
  • G. P. Harris: Description of two species of Didelphis for Van Diemen's Land, Transactions of the Linnean Society of London, Volume IX, 1807
  • L. Werdelin: Some observations on Sarcophilus laniarius and the evolution of Sarcophilus, Records of the Queen Victoria Museum, Launceston 1987, 90:1-27
  • C. Krajewski et al.: Phylogenetic relationships of the thylacine (Mammalia:Thylacinidae) among dasyuroid marsupials: evidence from cytochrome b DNA sequences, Proceedings of the Royal Society B-Biological Sciences 250:19-27 PMID 1361058, 1987
  • E. R. Guiler: Observations on the Tasmanian Devil, Sarcophilus harrisii II. Reproduction, Breeding and Growth of Pouch Young, Australian Journal of Zoology 18:63-70,1970
  • D. O. Fisher: The ecological basis of life history variation in marsupials, Appendix A. Ecology 82:3531-3540 , 2001
  • D. Pemberton und D. Renouf: A field-study of communication and social behaviour of Tasmanina Devils at feeding sites. Australian Journal of Zoology, 41:507-526, 1993
  • C. N. Johnson und S. Wroe: Causes of extinction of vertebrates during the Holocene of mainland Australia: arrival of the dingo, or human impact?, Holocene 13:941-948, 2003

Weblinks

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