Orioniden

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Orioniden[1]
Aktivitätszeitraum 2. Oktober – 7. November
Aktivitätsmaximum 21. Oktober
Radiantenposition
des Maximums
RA: 6 h 20 m
DE: +16°
ZHR 20
Populationsindex 2,5
geozentrische Geschwindigkeit 66 km/s
Umgebung des Wintersternbilds Orion. Die Orioniden kommen scheinbar aus dem Nordosten des Sternbilds, sind aber Objekte unseres Sonnensystems.

Die Orioniden sind einer der fünf aktivsten Meteorströme. Sie machen sich alljährlich im ganzen Oktober als Schwarm von Sternschnuppen bemerkbar, am stärksten in den Morgenstunden der Tage vom 19. bis zum 23. Oktober. Eine merkliche Anzahl ist zwischen 12. und 29. Oktober zu beobachten.[2]

Sehr helle Orionide am Morgen­himmel: Die Feuer­kugel zieht vom Orion (rechts oberhalb der Milch­stra­ße) herunter nach Osten, wo auch die Venus (über­be­lichtet) steht. Links unten der Himmelswagen. (Norden ist links, Oktober 2007, Foto mit Fischaugenoptik)
… kontrastverstärkt. Neben der Orionide kommt oberhalb der Venus das Zodiakallicht zum Vorschein.

Die millimeter-großen Teilchen sind nur wenige Milligramm schwer, erzeugen aber wegen ihrer hohen Geschwindigkeit dennoch eine helle Leuchtspur durch Ionisierung der Luftteilchen in der hohen Atmosphäre. Im Gegensatz zu sporadischen (zufällig verteilten) Meteoren haben sie wegen des gemeinsamen Herkunftskometen fast parallele Bahnen im Raum.

Dadurch scheinen sie am Himmel aus ihrem Fluchtpunkt, dem so genannten Radianten zu kommen, der im Nordosten des Orion liegt, etwa 10° links oberhalb des roten Riesensterns Beteigeuze. Außerhalb der Städte kann man freiäugig pro Stunde etwa 10 dieser Spuren sehen, die man auch mit Radarmethoden genauer untersucht hat.

Aus fotografischen Serienaufnahmen kann man jene Bilder kombinieren, auf denen Meteore abgebildet sind. Dann lässt sich der Radiant genau feststellen, und bei geeigneter Wahl der Belichtungszeit auch die in schwachem Rot leuchtenden Wasserstoffwolken, welche mehrere Sternentstehungsgebiete rund um den Orion[3] darstellen.

Die Orioniden sind lose Wolken zerstreuten Materials des Halleyschen Kometen, die sich im Laufe der Jahrtausende durch Einflüsse kleiner Bahnstörungen und des Sonnenwinds entlang der ganzen Kometenbahn verteilt haben. Auch die Eta-Aquariiden der ersten Maihälfte stammen vom Halleyschen Kometen, allerdings von einer anderen Stelle seiner schlanken Ellipsenbahn.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. imo.net: IMO Meteor Shower Calendar 2024, abgerufen am 10. März 2024
  2. Cuno Hoffmeister, Datentabelle in „Welcher Stern ist das“, p.151, Kosmos-Verlag 1958.
  3. Weltraumbild des Tages (12.12.2018): Orioniden und Sternentstehungsgebiete

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cuno Hoffmeister: Meteorströme. Joh. Ambr. Barth Verlag, Leipzig (1948)
  • Fritz Heide: Kleine Meteoritenkunde. Verständliche Wissenschaft Band 23, Springer-Verlag, Berlin 1957