Ōwakudani

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Ōwakudani
Blick auf den vorderen Teil des Tals von der Hakone-Seilbahn aus.
Blick auf den vorderen Teil des Tals von der Hakone-Seilbahn aus.

Blick auf den vorderen Teil des Tals von der Hakone-Seilbahn aus.

Lage Präfektur Kanagawa, Japan
Gebirge Hakone
Geographische Lage 35° 14′ 42″ N, 139° 3′ 53″ OKoordinaten: 35° 14′ 42″ N, 139° 3′ 53″ O
Ōwakudani (Präfektur Kanagawa)
Ōwakudani (Präfektur Kanagawa)
Höhe 1040 T.P.
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Ōwakudani (jap. 大涌谷, dt. „großes kochendes Tal“) ist ein vulkanisches Tal mit zahlreichen heissen Quellen, einige davon mit heissem Schwefelwasser. Das Tal befindet sich in Hakone auf der japanischen Hauptinsel Honshū in der Präfektur Kanagawa, im Landkreis Ashigarashimo. Das Gebiet liegt etwa 80 km südlich von Tokio. Das Tal liegt auf einer Höhe von 1040 Metern.[1]

Geographie

Ōwakudani ist das Gebiet um die Caldera, welche bei der letzten Eruption des Berg Hakone vor gut 3000 Jahren entstanden ist. Das komplette Gebiet ist eine aktive Vulkanzone mit Fumarole und heissen Quellen. Das Tal befindet sich auf der Nordseite des Berg Kamiyama, welcher selber auch ein Teil des grossen Hakone Vulkans ist. Die Gegend um das Tal gehört zu einem gewaltigen Vulkan, welcher durch zwei gewaltige Eruptionen, die erste vor ca. 180.000 Jahren und die zweite ca. vor 49.000–80.000 Jahren, kollabierte und zwei grosse Calderas geformt hat. Der westliche Caldera-See ist der grosse Ashi-See. Die beiden Berge Kamiyama und Komagetake sind also faktisch zwei kleinere vulkanische Erhöhungen die im Zentrum der grossen Caldera des Hakone Vulkans entstanden sind.[2]

Vulkanismus

Die letzte grosse Magma Eruption erfolgte vor ca. 3000 Jahren, seitdem gab keine größeren Vorkommnisse. Zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert gab es drei phreatische Explosionen im Gebiet Ōwakudani.

20. Jahrhundert

  • Im Jahr 1933 wurden Veränderungen bei den Fumarole festgestellt, auch veränderte sich der Wasserausstoss beim Ubako Onsen. Im Verlauf des Jahres starb bei der Explosion einer Fumarole in Ōwakudani eine Person.[3]
  • Zwischen September 1974 und Februar 1978 gab es weitere Veränderung im Gebiet um Ōwakudani, Fumarole veränderten ihre Position und Bäume begannen zu verdorren und abzusterben.[3]
  • Schwache Erdbeben wurden auch im Jahr 1987 und 1992 in einer Tiefe von 20 bis 23 km registriert. In der Nähe des Zentrums von Ōwakudani kam es zu einer leichten Erhöhung des Bodens.[4]
  • Am 22. April 1991 wurden ca. 300 Erdbeben (Magnitude ≤ 2,5) zwischen 10:00 und 13:00 Uhr festgestellt. Das Epizentrum der meisten Erschütterungen befand sich ca. 5km unterhalb der Caldera. Am 24. April normalisierte sich die Lage wieder und es wurden keine Änderung an der Oberflächenaktivität festgestellt.[5]

21. Jahrhundert

  • Zwischen Juni und Oktober 2001 wurde eine erhöhte seismische Aktivität im Gebiet gemessen. In der Nähe des Zentrums kam es zu einer leichten Wölbung. Weitere kleinere Erdbeben wurden am Nordende des Ashi-Sees registriert. Kurz nach den Erdbeben wurde eine Vergrößerung des Fumarole-Gebiet in Ōwakudani festgestellt. Die Dampfausstossung an einigen Stellen in Ōwakudani nahm stark zu.[3][5]
  • Zwischen März und April 2011, genauer seit dem Tōhoku Erdbeben, wurde eine erhöhte seismische Aktivität im Norden von Ōwakudani gemessen. Neben vielen kleineren Erdbeben fanden auch zwei Stärkere am 11. und am 21. März statt.[3]
  • Im Februar 2013 wurden etwa 1400 kleinere Erdbeben registriert, jedoch folgte keine Eruption und die Lage beruhigte sich daraufhin wieder.[6]
Vulkanische Erdbeben Aktivität in Hakone(2015)
  • Am 26. April 2015 wurde erneut eine erhöhte seismische Aktivität im Gebiet festgestellt.[7][8]
  • Seit dem 6. Mai 2015 ist das Gebiet um den Ōwakudani für Besucher gesperrt. Auf Grund der erhöhten seismischen Aktivität und kleineren vulkanischen Eruptionen wurde das Gebiet um die Seilbahn, Zugangsstrassen und Wanderwege im Radius von 300 m gesperrt. Die japanische Meteorologische Behörde hat die Alarmstufe an diesem Tag auf Stufe 2 erhöht. Alleine an diesem Tag wurden rund 115 Erdbeben verzeichnet. Bei den heißen Quellen konnte man eine Erhöhung des Wasserdrucks feststellen.[9][5]
  • Zwischen dem 14 und 17. Mai 2015 hat sich an der seismischen Aktivität kaum etwas verändert. An Grund der berühmten heissen Quelle am Ōwakudani wurde eine Erhöhung des Bodens um ca. 12 cm festgestellt. Diese Erhöhung betrifft das Gebiet in einem Radius von ca. 200 m. Am 15 Mai wurden ca. 471 kleinere Erdbeben registriert.[5]
  • Am 29. Juni wurden 14 Erdbeben der Magnitude 1,9 bis 3,2 gemessen.[6]
  • Seit dem 30 Juni 2015, nachdem die seismische Aktivität erneut zugenommen hat, herrscht laut der Meteorologische Behörde Japans Alarmstufe 3 und der Radius wurde auf gut 1 km erhöht.[7][10]
  • Am 11. September 2015 senkte die Meteorologische Behörde Japans die Alarmstufe zurück auf Stufe 2. Der Radius der Sperrzone wurde damit verringert, jedoch bleibt die Hakone-Seilbahn weiterhin ausser Betrieb.[11]
  • Seit dem 27. Juli 2016 ist das Gebiet, inklusive der Seilbahn aber ohne die Wanderpfade, täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr für Besucher freigegeben.[11]

Tourismus

Kuro-tamago: Hartgekochte schwarze Eier

Viele Touristen kommen nach Ōwakudani wegen der Aussicht (Speziell den Blick auf den Fuji), den vulkanischen Aktivitäten und ganz speziell wegen den Kuro-tamago (黒卵, „Schwarze Eier“). Dies sind besondere Onsen-Tamago, bei denen gelöste Sulfate und Eisenionen der Schwefelwasserquellen die Schale schwarz färbt. Im Gegensatz zum normalen Onsen-Tamago, sind diese Eier auf Grund der extremen Hitze der Quellen hartgekocht. Die Eier sollen ein langes Leben bringen. Es wird gesagt, dass man pro gegessenes Ei, sieben Jahre länger leben soll.

Zugang

Sicht auf Ōwakudani von der Hakone-Seilbahn aus.

Ōwakudani kann man mit Hilfe einer Funitel, der Hakone-Seilbahn, erreichen. Diese verkehrt zwischen den Stationen Sōunzan und Tōgendai. Die Station Sōunzan erreicht man mit dem Hakone Tozan Tetsudō Cable Car von Gōra aus. Am anderen Ende ist die Station Togedai, welche am Ufer des Ashi-See liegt. Mit dem Schiff ist die Station mit Moto-Hakone und Hakone-machi verbunden.

Neben der Seilbahn gibt es auch eine Strasse, die direkt bis zum Besucherzentrum führt. Entweder fährt man über die Nationalstraße 1 bis nach Kowakudani und von dort mit einer Nebenstrasse hoch, oder man kommt von der Nationalstraße 138 bis nach Sengokuhara und von dort über eine Nebenstrasse nach Kojiri und von dort weiter bis zum Besucherzentrum.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Must Love Japan - Owakudani
  2. Volcanodiscovery.com - Hakone
  3. a b c d 56. Hakoneyama - Monitoring Report by JMA from 2011
  4. Hakone Volcano, Central Japan
  5. a b c d Smithsonian Institution -Bulletin Report: April 1991 (BGVN: 16:04)
  6. a b The Watchers: Hakoneyama volcano activity rises to a new level, Japan
  7. a b The Japan Times - News: Volcano alert raised for Mount Hakone after small eruption
  8. Asienspiegel: Ein Vulkan erwacht
  9. The Japan Times - News: No-go zone declared at Hakone as officials raise volcano alert
  10. Hakone - Notification: About restricted area around Oowakudani
  11. a b Kanagawa Prefecturial Government: Information on Hakone & Owakudani