„Kleine Grannen-Segge“ – Versionsunterschied

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== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
Die Kleine Grannen-Segge wächst auf sickernassen, kalkhaltigen, tonig-sandigen Torfböden in Flachmooren und Quellmooren, auch auf Kiesbänken von Bächen. Sie steigt in den Alpen bis 2700 m hoch. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordeuropa und den Alpen und Karpaten bis zum Kaukasus, Sibirien, Zentralasien, China nach Grönland und Nordamerika. Sie kommt außerdem auch in Südamerika vor. In Mitteleuropa ist die Art sehr selten und schon seit langer Zeit im Rückgang begriffen, sie ist hier ein Eiszeitrelikt.
Die Kleine Grannen-Segge wächst auf sickernassen, kalkhaltigen, tonig-sandigen Torfböden in Flachmooren und Quellmooren, auch auf Kiesbänken von Bächen. Sie steigt in den Alpen bis 2700 m hoch. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordeuropa und den Alpen und Karpaten bis zum Kaukasus, Sibirien, Zentralasien, China nach Grönland und Nordamerika. Sie kommt außerdem auch in Südamerika vor. In Mitteleuropa ist die Art sehr selten und schon seit langer Zeit im Rückgang begriffen, sie ist hier ein Eiszeitrelikt.

==Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa==
Die Kleine Grannen-Segge braucht basenreichen, meist kalkhaltigen, durchrieselten, lockeren Boden. Sie bevorzugt als Untergrund Sand oder sandige Tone, sie wurde aber auch schon zwischen Bachgeröllen gefunden, vorwiegend jedoch in Flachmooren.

In [[Deutschland]] kommt sie anscheinend seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr vor. Im [[Säntis]], im [[Wallis]], in [[Savoyen]], in [[Südtirol]] und im [[Tessin]] kommt sie vielleicht noch vereinzelt vor.

Die mitteleuropäischen Standorte der Kleinen Grannen-Segge beschränkten sich im Wesentlichen auf das Alpenvorland und die Kantone [[Unterwalden]], [[Appenzell]] und [[Graubünden]]. Von dort aus ist die Pflanze zum Teil schon im letzen Jahrhundert verschwunden.

Das Hauptverbreitungsgebiet der Art in [[Europa]] liegt heute in [[Skandinavien]] (südlich bis 60° nördlicher Breite), in [[Island]] und in [[Schottland]]. Sie kommt außerdem in [[Sibirien]], in Zentralasien und in Nordamerika vor.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Wolfram Schultze-Motel: ''Cyperaceae''. In: [[Gustav Hegi]]: ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa''. Band II, Teil 1. 3. Auflage, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg. 1980. ISBN 3-489-54020-4
* Wolfram Schultze-Motel: ''Cyperaceae''. In: [[Gustav Hegi]]: ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa''. Band II, Teil 1. 3. Auflage, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg. 1980. ISBN 3-489-54020-4
* [[Arthur Oliver Chater]]: ''Carex''. In. T. G. Tutin u.a.: ''Flora Europaea''. Band 5, S. 290-323, 1980. Cambridge University Press.
* [[Arthur Oliver Chater]]: ''Carex''. In. T. G. Tutin u.a.: ''Flora Europaea''. Band 5, S. 290-323, 1980. Cambridge University Press.
* Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 5, ISBN 3- 440-08048-X


[[Kategorie:Seggen]]
[[Kategorie:Seggen]]

==Weblinks==
Bilder:
*http://arcticplants.myspecies.info/sites/arcticplants.myspecies.info/files/Carex_microglochin_2580_RB3804_Roger_D_Bull_2012%28corrected%29%20.JPG
*http://arcticplants.myspecies.info/sites/arcticplants.myspecies.info/files/Carex_microglochin_2580_RB3821_Roger_D_Bull_2012%28corrected%29%20.JPG
*http://a133.idata.over-blog.com/600x439/2/61/75/91/session-Mt-Cenis/Carex-microglochin-Combe-Clery-Mt-Cenis.JPG

Version vom 21. Februar 2015, 00:12 Uhr

Kleine Grannen-Segge
Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Kleine Grannen-Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex microglochin
Wahlenb.

Die Kleine Grannen-Segge (Carex microglochin) ist ein in Mitteleuropa sehr seltenes Sauergrasgewächs aus der Familie der Cyperaceae. Der Name „microglochin“ bedeutet „kleine Spitze“.

Beschreibung

Die Pflanze ist ausdauernd und wird 5-25 cm hoch. Ihr Wurzelstock treibt unterirdische Ausläufer. Der Stängel ist aufrecht, glatt, weniger als 1 mm dick und rundlich oder stumpf dreikantig. Die Blattspreiten sind schmal und borstenförmig und nur ein viertel bis halb so lang wie der Stängel. Als Blütenstand trägt die Art nur eine einzige Ähre, die etwa 8-15 mm lang ist. Im unteren Teil trägt sie 3-17 weibliche Blüten, darüber 5-6 männliche Blüten. Die Spelzen sind dunkelbraun mit weißen Hautrand und grünem Mittelnerven. Die Schläuche sind schmal kegelförmig, zuletzt herabgeschlagen und 4-6 mm lang. Die Achsenspitze ragt aus dem Fruchtschlauch heraus, das Kennzeichen der Art.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die Chromosomenzahl ist 2n = 48 oder 58.

Vorkommen

Die Kleine Grannen-Segge wächst auf sickernassen, kalkhaltigen, tonig-sandigen Torfböden in Flachmooren und Quellmooren, auch auf Kiesbänken von Bächen. Sie steigt in den Alpen bis 2700 m hoch. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordeuropa und den Alpen und Karpaten bis zum Kaukasus, Sibirien, Zentralasien, China nach Grönland und Nordamerika. Sie kommt außerdem auch in Südamerika vor. In Mitteleuropa ist die Art sehr selten und schon seit langer Zeit im Rückgang begriffen, sie ist hier ein Eiszeitrelikt.

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa

Die Kleine Grannen-Segge braucht basenreichen, meist kalkhaltigen, durchrieselten, lockeren Boden. Sie bevorzugt als Untergrund Sand oder sandige Tone, sie wurde aber auch schon zwischen Bachgeröllen gefunden, vorwiegend jedoch in Flachmooren.

In Deutschland kommt sie anscheinend seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr vor. Im Säntis, im Wallis, in Savoyen, in Südtirol und im Tessin kommt sie vielleicht noch vereinzelt vor.

Die mitteleuropäischen Standorte der Kleinen Grannen-Segge beschränkten sich im Wesentlichen auf das Alpenvorland und die Kantone Unterwalden, Appenzell und Graubünden. Von dort aus ist die Pflanze zum Teil schon im letzen Jahrhundert verschwunden.

Das Hauptverbreitungsgebiet der Art in Europa liegt heute in Skandinavien (südlich bis 60° nördlicher Breite), in Island und in Schottland. Sie kommt außerdem in Sibirien, in Zentralasien und in Nordamerika vor.

Literatur

  • Wolfram Schultze-Motel: Cyperaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band II, Teil 1. 3. Auflage, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg. 1980. ISBN 3-489-54020-4
  • Arthur Oliver Chater: Carex. In. T. G. Tutin u.a.: Flora Europaea. Band 5, S. 290-323, 1980. Cambridge University Press.
  • Aichele/Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 5, ISBN 3- 440-08048-X

Bilder: