„FFH-Gebiet NSG Rantumbecken“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 15: Zeile 15:
Das '''FFH-Gebiet NSG Rantumbecken''' ist ein [[Natura 2000|NATURA 2000]]-Schutzgebiet in [[Schleswig-Holstein]] im [[Kreis Nordfriesland]] in der [[Sylt (Gemeinde)|Gemeinde Sylt]] auf der Insel [[Sylt]] im [[Liste der naturräumlichen Einheiten in Schleswig-Holstein|Naturraum Schleswig-Holsteinische Marschen und Nordseeinseln]]. Es besteht aus einer eingedeichten ehemaligen Bucht mit vorgelagertem [[Marschland]] östlich der Landesstraße L24 und südlich der Tinnumer Wiesen. Die Bucht wird seeseitig durch einen Abschlussdeich vor Sturmfluten geschützt. Der innere Deichfuß des Abschluss- und Binnendeiches bilden gleichzeitig die FFH-Gebietsgrenze.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/1115-301/tg1fortschreibung/1115-301Mplan_TG1.TeilfortschreibungRantumbecken_Karte1_Uebersicht_A4.pdf |titel=Managementplan FFH 1115-301 "NSG Rantum Becken" |titelerg=Karte 1 - Übersicht - |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein |datum=2019-08-22 |abruf=2021-03-27 |format=PDF; 244 kB}}</ref> Es hat eine Fläche von 567 ha, die aus fünf verschiedenen FFH-Lebensraumtypen zusammensetzt, sieh Diagramm 1. Die größte Ausdehnung liegt in Nordostrichtung und beträgt 3,7&nbsp;km. Im südlichenTeil des Abschlussdeiches befindet sich ein [[Schöpfwerk]], das die Wasserstände im [[Rantumbecken]] reguliert.<ref>{{Internetquelle |url=https://danord.gdi-sh.de/viewer/resources/apps/Anonym/index.html?lang=de&stateId=a4881368-4d16-486e-8813-684d16986ecc |titel=Schöpfwerk im Außendeich des Rantumbeckens |werk=DigitalerAtlasNord |hrsg=Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein |abruf=2021-03-27}}</ref> Der Deich wurde in den Jahren 1936 bis 1937 durch den [[Reichsarbeitsdienst]] gebaut. In der aufgestauten Bucht sollten [[Wasserflugzeug]]<nowiki/>e der neu gegründeten [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Reichsluftwaffe]] unabhängig vom Gezeitenstand sicher starten und landen können.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Deppe |url=https://www.shz.de/lokales/sylter-rundschau/sylts-560-hektar-grosse-fehlplanung-id5451481.html |titel=Sylts 560 Hektar große Fehlplanung |werk=Sylter Rundschau |hrsg=SHZ |datum=2014-01-17 |abruf=2021-03-28}}</ref> Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Abwässer von [[Westerland]] in das Areal geleitet. Ab 1962 wurde das Rantumbecken renaturiert.
Das '''FFH-Gebiet NSG Rantumbecken''' ist ein [[Natura 2000|NATURA 2000]]-Schutzgebiet in [[Schleswig-Holstein]] im [[Kreis Nordfriesland]] in der [[Sylt (Gemeinde)|Gemeinde Sylt]] auf der Insel [[Sylt]] im [[Liste der naturräumlichen Einheiten in Schleswig-Holstein|Naturraum Schleswig-Holsteinische Marschen und Nordseeinseln]]. Es besteht aus einer eingedeichten ehemaligen Bucht mit vorgelagertem [[Marschland]] östlich der Landesstraße L24 und südlich der Tinnumer Wiesen. Die Bucht wird seeseitig durch einen Abschlussdeich vor Sturmfluten geschützt. Der innere Deichfuß des Abschluss- und Binnendeiches bilden gleichzeitig die FFH-Gebietsgrenze.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/1115-301/tg1fortschreibung/1115-301Mplan_TG1.TeilfortschreibungRantumbecken_Karte1_Uebersicht_A4.pdf |titel=Managementplan FFH 1115-301 "NSG Rantum Becken" |titelerg=Karte 1 - Übersicht - |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein |datum=2019-08-22 |abruf=2021-03-27 |format=PDF; 244 kB}}</ref> Es hat eine Fläche von 567 ha, die aus fünf verschiedenen FFH-Lebensraumtypen zusammensetzt, sieh Diagramm 1. Die größte Ausdehnung liegt in Nordostrichtung und beträgt 3,7&nbsp;km. Im südlichenTeil des Abschlussdeiches befindet sich ein [[Schöpfwerk]], das die Wasserstände im [[Rantumbecken]] reguliert.<ref>{{Internetquelle |url=https://danord.gdi-sh.de/viewer/resources/apps/Anonym/index.html?lang=de&stateId=a4881368-4d16-486e-8813-684d16986ecc |titel=Schöpfwerk im Außendeich des Rantumbeckens |werk=DigitalerAtlasNord |hrsg=Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein |abruf=2021-03-27}}</ref> Der Deich wurde in den Jahren 1936 bis 1937 durch den [[Reichsarbeitsdienst]] gebaut. In der aufgestauten Bucht sollten [[Wasserflugzeug]]<nowiki/>e der neu gegründeten [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Reichsluftwaffe]] unabhängig vom Gezeitenstand sicher starten und landen können.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Deppe |url=https://www.shz.de/lokales/sylter-rundschau/sylts-560-hektar-grosse-fehlplanung-id5451481.html |titel=Sylts 560 Hektar große Fehlplanung |werk=Sylter Rundschau |hrsg=SHZ |datum=2014-01-17 |abruf=2021-03-28}}</ref> Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Abwässer von [[Westerland]] in das Areal geleitet. Ab 1962 wurde das Rantumbecken renaturiert.
== FFH-Gebietsgeschichte und Naturschutzumgebung ==
== FFH-Gebietsgeschichte und Naturschutzumgebung ==
Der NATURA 2000-Standard-Datenbogen (SDB) für dieses FFH-Gebiet wurde im Mai 2004 vom [[Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume]] (LLUR) des Landes Schleswig-Holstein erstellt, im September 2004 als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) vorgeschlagen, im November 2007 von der EU als GGB bestätigt und im Januar 2010 national nach §&nbsp;32 Absatz 2 bis 4 BNatSchG in Verbindung mit §&nbsp;23 LNatSchG als besonderes Erhaltungsgebiet (BEG) bestätigt. Der SDB wurde letzmalig im Mai 2017 aktualisiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/datenbogen/1422_301_SDB.pdf |titel=Amtsblatt der Europäischen Union STANDARD-DATENBOGEN |titelerg=DE1422301 |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein |datum=2012-03 |abruf=2020-12-01 |format=PDF; 44&nbsp;kB}}</ref> Der Managementplan für das FFH-Gebiet wurde im Dezember 2011 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/1422-301/1422-301MPlan_Text.pdf |titel=Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-1422-301 „Wald Rumbrand“ |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein |datum=2011-12 |abruf=2020-12-01 |format=PDF; 2163&nbsp;kB}}</ref>
Der NATURA 2000-Standard-Datenbogen (SDB) für dieses FFH-Gebiet wurde im Februar 1996 vom [[Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume]] (LLUR) des Landes Schleswig-Holstein erstellt, im August 2000 als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) vorgeschlagen, im Dezember 2004 von der EU als GGB bestätigt und im Januar 2010 national nach §&nbsp;32 Absatz 2 bis 4 BNatSchG in Verbindung mit §&nbsp;23 LNatSchG als besonderes Erhaltungsgebiet (BEG) bestätigt. Der SDB wurde zuletzt im Mai 2019 aktualisiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/datenbogen/1115_301_SDB.pdf |titel=Amtsblatt der Europäischen Union STANDARD-DATENBOGEN |titelerg=DE1115301 |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein |datum=2019-05 |abruf=2021-03-28 |format=PDF; 66&nbsp;kB}}</ref> Für acht FFH-Gebiete im Bereich des Naturparks Wattenmeer wurden die nationalen Managementpläne durch den transnationalen Wattenmeerplan 2010 ersetzt.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/0916-392/tgwattenmeerplan/0916-392Mplan_Hinweis.pdf |titel=Wegfall der nationalen Managementpläne zugunsten des Wattenmeerplans 2010s |werk= |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein |abruf=2021-01-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.waddensea-worldheritage.org/sites/default/files/2010_Wadden%20Sea%20Plan.pdf |titel=Wadden Sea Plan 2010 |werk=www.waddensea-worldheritage.org |hrsg=Common Wadden Sea Secretariat (CWSS), Wilhelmshaven, Germany |datum=2010 |abruf=2021-02-18}}</ref> Das gemeinsame Wattenmeersekretariat hat seinen Sitz in Wilhelmshaven und koordiniert die Aktivitäten der drei Wattenmeerländer Dänemark, Deutschland und die Niederlande. Dennoch hat sich das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein die bislang eher unspezifischen Maßnahmenvorschläge des Wattenmeerplanes dazu entschlossen einen eigenen Managentplan für dieses FFH-Gebiet zu erstellen. Dieser wurde am 14. September 2020 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/1115-301/tg1fortschreibung/1115-301Mplan_TG1.TeilfortschreibungRantumbecken_Text.pdf |titel=Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-1115-301 „NSG Rantumbecken“ und das Europäische Vogelschutzgebiet DE-0916-491 „Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete“ 1. Fortschreibung für den Teilgebietsbereich „NSG Rantumbecken“ |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein |datum=2020-09-14 |abruf=2021-03-28 |format=PDF; 2469&nbsp;kB}}</ref> Es handelt sich um die erste Fortschreibung für den Teilgebietsbereich „NSG Rantumbecken“. Er enthält ebenfalls den Managementplan für das Europäische Vogelschutzgebiet DE-0916-491 „Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete“.

== FFH-Erhaltungsgegenstand ==
== FFH-Erhaltungsgegenstand ==
Laut Standard-Datenbogen vom März&nbsp;2012 sind folgende [[FFH-Lebensraumtyp]]en<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/1422-301/1422-301MPlan_KarteLRT.pdf |titel=Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-1422-301 „Wald Rumbrand“ |titelerg=Karte - Lebensraumtypen |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR) |datum=2011-07-07 |abruf=2020-12-01 |format=PDF; 1477&nbsp;kB}}</ref> und Arten für das Gesamtgebiet als FFH-Erhaltungsgegenstände mit den entsprechenden Beurteilungen zum Erhaltungszustand der Umweltbehörde der Europäischen Union gemeldet worden (Gebräuchliche Kurzbezeichnung (BfN)):<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/natura2000/Dokumente/lebensraumtypenliste_20180925.pdf |titel=Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie |hrsg=Bundesamt für Naturschutz (BfN) |datum=2013-05-13 |seiten=1–4 |abruf=2020-07-23 |format=PDF}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/natura2000/Dokumente/artenliste_mit_erlaeuterungen_20160512_barrierefrei.pdf |titel=Liste der in Deutschland vorkommenden Arten der Anhänge II, IV, V der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) |hrsg=Bundesamt für Naturschutz (BfN) |datum=2016-05-12 |seiten=1–8 |abruf=2020-07-23 |format=PDF}}</ref>
Laut Standard-Datenbogen vom März&nbsp;2012 sind folgende [[FFH-Lebensraumtyp]]en<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltdaten.landsh.de/public/natura/pdf/mplan_inet/1422-301/1422-301MPlan_KarteLRT.pdf |titel=Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-1422-301 „Wald Rumbrand“ |titelerg=Karte - Lebensraumtypen |werk=Landesportal Schleswig-Holstein |hrsg=Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR) |datum=2011-07-07 |abruf=2020-12-01 |format=PDF; 1477&nbsp;kB}}</ref> und Arten für das Gesamtgebiet als FFH-Erhaltungsgegenstände mit den entsprechenden Beurteilungen zum Erhaltungszustand der Umweltbehörde der Europäischen Union gemeldet worden (Gebräuchliche Kurzbezeichnung (BfN)):<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/natura2000/Dokumente/lebensraumtypenliste_20180925.pdf |titel=Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie |hrsg=Bundesamt für Naturschutz (BfN) |datum=2013-05-13 |seiten=1–4 |abruf=2020-07-23 |format=PDF}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/natura2000/Dokumente/artenliste_mit_erlaeuterungen_20160512_barrierefrei.pdf |titel=Liste der in Deutschland vorkommenden Arten der Anhänge II, IV, V der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) |hrsg=Bundesamt für Naturschutz (BfN) |datum=2016-05-12 |seiten=1–8 |abruf=2020-07-23 |format=PDF}}</ref>

Version vom 28. März 2021, 10:35 Uhr

Diese Baustelle befindet sich fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne den Baustein {{Baustelle}}.
FFH-Gebiet NSG Rantumbecken
f1
Lage Schleswig-Holstein, Deutschland
Fläche 567 ha
Kennung 1115-301
WDPA-ID 555517770
Natura-2000-ID DE1115301
FFH-Gebiet 567 ha
Geographische Lage 54° 52′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 54° 52′ 25″ N, 8° 19′ 2″ O
FFH-Gebiet NSG Rantumbecken (Schleswig-Holstein)
FFH-Gebiet NSG Rantumbecken (Schleswig-Holstein)
Meereshöhe 0 m
Einrichtungsdatum Februar 1996
Verwaltung Ministerium f. Landwirtschaft, Umwelt u. ländl. Räume d. Landes S-H
Rechtsgrundlage § 32 Absatz 2 bis 4 BNatSchG in Verbindung mit § 23 LNatSchG
f6

Das FFH-Gebiet NSG Rantumbecken ist ein NATURA 2000-Schutzgebiet in Schleswig-Holstein im Kreis Nordfriesland in der Gemeinde Sylt auf der Insel Sylt im Naturraum Schleswig-Holsteinische Marschen und Nordseeinseln. Es besteht aus einer eingedeichten ehemaligen Bucht mit vorgelagertem Marschland östlich der Landesstraße L24 und südlich der Tinnumer Wiesen. Die Bucht wird seeseitig durch einen Abschlussdeich vor Sturmfluten geschützt. Der innere Deichfuß des Abschluss- und Binnendeiches bilden gleichzeitig die FFH-Gebietsgrenze.[1] Es hat eine Fläche von 567 ha, die aus fünf verschiedenen FFH-Lebensraumtypen zusammensetzt, sieh Diagramm 1. Die größte Ausdehnung liegt in Nordostrichtung und beträgt 3,7 km. Im südlichenTeil des Abschlussdeiches befindet sich ein Schöpfwerk, das die Wasserstände im Rantumbecken reguliert.[2] Der Deich wurde in den Jahren 1936 bis 1937 durch den Reichsarbeitsdienst gebaut. In der aufgestauten Bucht sollten Wasserflugzeuge der neu gegründeten Reichsluftwaffe unabhängig vom Gezeitenstand sicher starten und landen können.[3] Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Abwässer von Westerland in das Areal geleitet. Ab 1962 wurde das Rantumbecken renaturiert.

FFH-Gebietsgeschichte und Naturschutzumgebung

Der NATURA 2000-Standard-Datenbogen (SDB) für dieses FFH-Gebiet wurde im Februar 1996 vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) des Landes Schleswig-Holstein erstellt, im August 2000 als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) vorgeschlagen, im Dezember 2004 von der EU als GGB bestätigt und im Januar 2010 national nach § 32 Absatz 2 bis 4 BNatSchG in Verbindung mit § 23 LNatSchG als besonderes Erhaltungsgebiet (BEG) bestätigt. Der SDB wurde zuletzt im Mai 2019 aktualisiert.[4] Für acht FFH-Gebiete im Bereich des Naturparks Wattenmeer wurden die nationalen Managementpläne durch den transnationalen Wattenmeerplan 2010 ersetzt.[5][6] Das gemeinsame Wattenmeersekretariat hat seinen Sitz in Wilhelmshaven und koordiniert die Aktivitäten der drei Wattenmeerländer Dänemark, Deutschland und die Niederlande. Dennoch hat sich das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein die bislang eher unspezifischen Maßnahmenvorschläge des Wattenmeerplanes dazu entschlossen einen eigenen Managentplan für dieses FFH-Gebiet zu erstellen. Dieser wurde am 14. September 2020 veröffentlicht.[7] Es handelt sich um die erste Fortschreibung für den Teilgebietsbereich „NSG Rantumbecken“. Er enthält ebenfalls den Managementplan für das Europäische Vogelschutzgebiet DE-0916-491 „Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete“.

FFH-Erhaltungsgegenstand

Laut Standard-Datenbogen vom März 2012 sind folgende FFH-Lebensraumtypen[8] und Arten für das Gesamtgebiet als FFH-Erhaltungsgegenstände mit den entsprechenden Beurteilungen zum Erhaltungszustand der Umweltbehörde der Europäischen Union gemeldet worden (Gebräuchliche Kurzbezeichnung (BfN)):[9][10]

FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der EU-Richtlinie:[11]

FFH-Erhaltungsziele

Aus den oben aufgeführten FFH-Erhaltungsgegenständen werden als FFH-Erhaltungsziele von Bedeutung die Erhaltung folgender Lebensraumtypen und Arten im FFH-Gebiet vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein erklärt:[12]

FFH-Analyse und Bewertung

Das Kapitel FFH-Analyse und Bewertung[13] im Managementplan beschäftigt sich unter anderem mit den aktuellen Gegebenheiten des FFH-Gebietes und den Hindernissen bei der Erhaltung und Weiterentwicklung der FFH-Lebensraumtypen. Die Ergebnisse fließen in den FFH-Maßnahmenkatalog ein.

FFH-Maßnahmenkatalog

Der FFH-Maßnahmenkatalog[14] im Managementplan führt neben den bereits durchgeführten Maßnahmen geplante Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung der FFH-Lebensraumtypen im FFH-Gebiet an. Konkrete Empfehlungen sind in einer Maßnahmenkarte beschrieben.[15]

FFH-Erfolgskontrolle und Monitoring der Maßnahmen

Eine FFH-Erfolgskontrolle und Monitoring der Maßnahmen findet in Schleswig-Holstein alle 6 Jahre statt. Der Managementplan wurde 2006 veröffentlicht. Somit wäre 2012 die nächste FFH-Erfolgskontrolle fällig gewesen. Mit Stand 5. Dezember 2020 wurden noch keine Ergebnisse eines Folgemonitorings veröffentlicht.

Einzelnachweise

  1. Managementplan FFH 1115-301 "NSG Rantum Becken". (PDF; 244 kB) Karte 1 - Übersicht -. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein, 22. August 2019, abgerufen am 27. März 2021.
  2. Schöpfwerk im Außendeich des Rantumbeckens. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 27. März 2021.
  3. Frank Deppe: Sylts 560 Hektar große Fehlplanung. In: Sylter Rundschau. SHZ, 17. Januar 2014, abgerufen am 28. März 2021.
  4. Amtsblatt der Europäischen Union STANDARD-DATENBOGEN. (PDF; 66 kB) DE1115301. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Mai 2019, abgerufen am 28. März 2021.
  5. Wegfall der nationalen Managementpläne zugunsten des Wattenmeerplans 2010s. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein, abgerufen am 21. Januar 2021.
  6. Wadden Sea Plan 2010. In: www.waddensea-worldheritage.org. Common Wadden Sea Secretariat (CWSS), Wilhelmshaven, Germany, 2010, abgerufen am 18. Februar 2021.
  7. Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-1115-301 „NSG Rantumbecken“ und das Europäische Vogelschutzgebiet DE-0916-491 „Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete“ 1. Fortschreibung für den Teilgebietsbereich „NSG Rantumbecken“. (PDF; 2469 kB) In: Landesportal Schleswig-Holstein. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein, 14. September 2020, abgerufen am 28. März 2021.
  8. Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet DE-1422-301 „Wald Rumbrand“. (PDF; 1477 kB) Karte - Lebensraumtypen. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR), 7. Juli 2011, abgerufen am 1. Dezember 2020.
  9. Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie. (PDF) Bundesamt für Naturschutz (BfN), 13. Mai 2013, S. 1–4, abgerufen am 23. Juli 2020.
  10. Liste der in Deutschland vorkommenden Arten der Anhänge II, IV, V der FFH-Richtlinie (92/43/EWG). (PDF) Bundesamt für Naturschutz (BfN), 12. Mai 2016, S. 1–8, abgerufen am 23. Juli 2020.
  11. STANDARD-DATENBOGEN für besondere Schutzgebiete (BSG). vorgeschlagene Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (vGGB), Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) und besondere Erhaltungsgebiete (BEG) DE1422301 Amtsblatt der Europäischen Union DE L 198/41. (PDF; 44 KB) 3.1. Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, März 2012, S. 3, abgerufen am 1. Dezember 2020.
  12. Erhaltungsziele für das gesetzlich geschützte Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung DE-1422-301 „Wald Rumbrand“. (PDF; 151 kB) Bekanntmachung des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 11. Juli 2016 Fundstelle: Amtsblatt für Schleswig Holstein. - Ausgabe Nr. 47, Seite 1033. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, 11. Juli 2016, S. 1033, abgerufen am 1. Dezember 2020.
  13. Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Wälder im Süderhackstedtfeld“ (DE 1421-303). (PDF; 380 kB) 4. Analyse und Bewertung. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein - Forstabteilung, Oktober 2006, S. 8, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  14. Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Wälder im Süderhackstedtfeld“ (DE 1421-303). (PDF; 380 kB) 5. Erhaltungsmaßnahmen. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein - Forstabteilung, Oktober 2006, S. 9–11, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  15. Managementplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Wälder im Süderhackstedtfeld“ (DE 1421-303). (PDF; 230 kB) Maßnahmenkarte. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein - Forstabteilung, 2006, abgerufen am 5. Dezember 2020.