„Malalai Joya“ – Versionsunterschied

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[[Image:MalalaiJoya_giglio.jpg|right|thumb|250px| July 23, 2007 - Florance - Italy: Malalai Joya, was awarded with the Golden Fleur-de-Lis (Giglio d'Oro) award. [http://www.youtube.com/watch?v=1EXoRlYKya0]]]
[[Image:MalalaiJoya_giglio.jpg|right|thumb|250px| Bei der Verleihung des Giglio d'Oro-Preises, Florenz, 23. Juli 2007 <ref>[http://www.youtube.com/watch?v=1EXoRlYKya0 Video]</ref>]]
'''Malalai Joya''' (* [[25. April]] [[1979]]) ist eine [[Afghanistan|afghanische]] Politikerin aus der im Westen des Landes liegenden Provinz [[Farah]]. Jooya oder Joya ist seit der Wahl im September 2005 Vertreterin der Provinz Farah im afghanischen Parlament. Sie bekam in ihrer Provinz die zweithöchste Anzahl an Stimmen und ist mit derzeit 28 Jahren die jüngste Parlamentarierin Afghanistans.


'''Malalai Joya''' (* [[25. April]] [[1979]]) ist eine [[Afghanistan|afghanische]] [[Politiker]]in aus der im Westen des Landes liegenden Provinz [[Farah]]. Sie erhielt bei der Wahl im September 2005 die zweithöchste Anzahl an Stimmen in ihrer Provinz und ist seitdem die jüngste Parlamentarierin Afghanistans.
== Jugend/Familie ==

Malalai Joya ist die Tochter eines früheren Medizinstudenten der im Kampf gegen die [[Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion|sowjetische Invasion]] einen Fuß verlor. Malalai war vier Jahre alt als sie und ihre Familie 1982 nach Iran und später nach Pakistan flohen. Sie beendete die Schule in Pakistan und began, erst 19 Jahre alt, Kurse für Lesen- und Schreiben für andere Frauen zu geben. Nach dem Rückzug der sowjetischen Armee kehrte Joya 1988, während der Herrschaft der Taliban, nach Afghanistan zurück. Während dieser Zeit gründete sie ein Waisenhaus sowie ein Krankenhaus. Sie ist darüber hinaus Leiterin der Nichtregierungs-Gruppe "Organisation of Promoting Afghan Women's Capabilities" (OPAWC) in den westafghanischen provinzen Herat and Farah. Malalai Joya ist verheiratet.
<br>

== Familiärer Hintergrund ==

Malalai Joya ist die Tochter eines früheren Medizinstudenten der im Kampf gegen die [[Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion|sowjetische Invasion]] einen Fuß verlor. Malalai war vier Jahre alt als sie und ihre Familie 1982 nach Iran und später nach Pakistan flohen. Sie beendete die Schule in Pakistan und began, erst 19 Jahre alt, Kurse für Lesen- und Schreiben für andere Frauen zu geben. Nach dem Rückzug der sowjetischen Armee kehrte Joya 1988, während der Herrschaft der Taliban, nach Afghanistan zurück. Während dieser Zeit gründete sie ein Waisenhaus sowie ein Krankenhaus. Sie ist darüber hinaus Leiterin der Nichtregierungs-Gruppe "Organisation of Promoting Afghan Women's Capabilities" (OPAWC) in den westafghanischen Provinzen Herat and Farah. Malalai Joya ist verheiratet.


== Politisches Wirken ==
== Politisches Wirken ==

Joya war der Ansicht beim Wiederaufbau Afghanistans die Stimmen der Leid geschundenen Menschen Afghanistans zum Gehör bringen zu müssen.
[[Image:Joya.jpg|right|thumb|300px| Malalai Joya bei einer Rede in Australien, 8. März 2007]]
In diesem Sinne engagierte sie sich politisch. Auch zur Zeiten der fundamentalistischen Taliban arbeitete sie vor allem im Untergrund für die Belange der Frauen in Farah.

Schon zu Zeiten der fundamentalistischen Taliban arbeitete sie im Untergrund für die Belange der Frauen in Farah. Nach dem Sturz der Taliban engagierte sie sich politisch, um die Stimmen der geschundenen Menschen Afghanistans zu Gehör bringen.


Im Dezember 2003 forderte Malalai Joya vor der großen Ratsversammlung ([[Loya jirga]]) die Strafverfolgung der ebenfalls im Parlament sitzenden kriminellen [[War Lord]]s und Drogen-Schmuggler, von denen mehrere von [[Human Rights Watch]] als Kriegsverbrecher eingestuft sind. Joya ist seitdem zu einer landsweit bekannten Politgröße aufgestiegen. Aufgrund ihrer öffentlich geäußerten Kritik gegen Fundamentalisten und War Lords erhielt sie in der Folge zahlreichen Morddrohungen. Sie trägt daher in der Öffentlichkeit stets eine Burka und wird von 12 Personenschützern begleitet. Bisher hat Joya bereits vier Mordversuche überlebt.
Im Dezember 2003 forderte Malalai Joya vor der großen Ratsversammlung ([[Loya jirga]]) die Strafverfolgung der ebenfalls im Parlament sitzenden kriminellen [[War Lord]]s und Drogen-Schmuggler, von denen mehrere von [[Human Rights Watch]] als Kriegsverbrecher eingestuft sind. Joya ist seitdem zu einer landsweit bekannten Politgröße aufgestiegen. Aufgrund ihrer öffentlich geäußerten Kritik gegen Fundamentalisten und War Lords erhielt sie in der Folge zahlreichen Morddrohungen. Sie trägt daher in der Öffentlichkeit stets eine Burka und wird von 12 Personenschützern begleitet. Bisher hat Joya bereits vier Mordversuche überlebt.
[[Image:Joya.jpg|right|thumb|300px| [http://www.malalaijoya.com Malalai Joya], speaking in Australia.]]


Am 21. Mai 2007 wurde Joya von der großen Mehrheit des afghanischen Parlamentes eine dreijährige Sperre auferlegt sowie ein Gerichtsverfahren gegen sie eingeleitet. Weiterhin wurde ihre Reisefreiheit beschränkt so, daß sie sich nicht ungehindert innerhalb und ausserhalb von Afghanistan bewegen kann. <ref name="DCFMJ-2007-05-22">[http://www.malalaijoya.com/dcmj-remove.htm ''Warlords and drug-lords oust Malalai Joya from the parliament''] Defense Committee for Malalai Joya, 22. Mai 2007</ref>
Am 21. Mai 2007 wurde Joya von der großen Mehrheit des afghanischen Parlamentes eine dreijährige Sperre auferlegt sowie ein Gerichtsverfahren gegen sie eingeleitet. Weiterhin wurde ihre Reisefreiheit beschränkt so, daß sie sich nicht ungehindert innerhalb und ausserhalb von Afghanistan bewegen kann. <ref name="DCFMJ-2007-05-22">[http://www.malalaijoya.com/dcmj-remove.htm ''Warlords and drug-lords oust Malalai Joya from the parliament''] Defense Committee for Malalai Joya, 22. Mai 2007</ref>


Die filmische Dokumentation [[Enemies of Happiness]], die Malalai Joya bei ihrer 2005er Wahlkampagne zeigt, wurde bereits mehrfach mit Preisen auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. <ref name="EOH-S">[http://www.enemiesofhappiness.com/html/screening.html ''Enemies of Happiness - Screening]</ref>

Die filmische Dokumentation [[Enemies of Happiness]] die Malalai Joya bei ihrer 2005er Wahlkampagne zeigt, wurde bereits mehrfach mit Preisen auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. <ref name="EOH-S">[http://www.enemiesofhappiness.com/html/screening.html ''Enemies of Happiness - Screening]</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

* Januar 2004: Malalai of Maiwand-Preis der [[Cultural Union of Afghans in Europe]] für ihre Rede in der Loya Jirga. <ref name="2004-01">http://www.8mars.com/nashriye/8/yadast.htm</ref>
* Januar 2004: Malalai of Maiwand-Preis der [[Cultural Union of Afghans in Europe]] für ihre Rede in der Loya Jirga. <ref name="2004-01">http://www.8mars.com/nashriye/8/yadast.htm</ref>
* Dezember 2004: [[International Women of the Year 2004]]-Preis der Provinz [[Valle d'Aosta]] in Italien <ref name="2003-12">http://www.consiglio.regione.vda.it/donna_dell_anno/2004_i.asp</ref>
* Dezember 2004: [[International Women of the Year 2004]]-Preis der Provinz [[Valle d'Aosta]] in Italien <ref name="2003-12">http://www.consiglio.regione.vda.it/donna_dell_anno/2004_i.asp</ref>
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== Filme ==
== Filme ==

* Eva Mulvad: [[Enemies of Happiness]] Dokumentation, Dänemark, 2006, 58 Minuten
* Eva Mulvad: [[Enemies of Happiness]] Dokumentation, Dänemark, 2006, 58 Minuten


== Weblinks ==
== Weblinks ==

* [http://www.malalaijoya.com/index1024.htm Homepage des Defense Committee for Malalai Joya]
* [http://www.malalaijoya.com/index1024.htm Homepage des Defense Committee for Malalai Joya]
* Malalai Dschoja: [http://zmag.de/artikel/die-usa-haben-den-fundamentalismus-nach-afghanistan-zuruckgebracht ''Die USA haben den Fundamentalismus nach Afghanistan zurückgebracht''] ZNet, 13. April 2007
* [http://www.malalaijoya.com/index1024.htm ''Text of Malalai Joya's Historical Speech in the Loya Jirga''] Loya Jirga Meeting, Kabul, Afghanistan, 17. Dezember 2003
* [http://www.malalaijoya.com/index1024.htm ''Text of Malalai Joya's Historical Speech in the Loya Jirga''] Loya Jirga Meeting, Kabul, Afghanistan, 17. Dezember 2003
* [http://zmag.de/artikel/die-usa-haben-den-fundamentalismus-nach-afghanistan-zuruckgebracht ''Die USA haben den Fundamentalismus nach Afghanistan zurückgebracht''], Rede an der Universität Los Angeles, 10. April 2007, auf [[Z Communications|ZNet]]
* [http://www.taz.de/index.php?id=start&art=4889&id=asien-artikel&src=AR&cHash=aa9c0a4af1 "Die USA sind in Afghanistan Besatzer"], Interview mit der [[die tageszeitung|taz], 20. September 2007

== Fußnoten ==


== Quellen ==
<references/>
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Version vom 20. September 2007, 16:46 Uhr

Bei der Verleihung des Giglio d'Oro-Preises, Florenz, 23. Juli 2007 [1]

Malalai Joya (* 25. April 1979) ist eine afghanische Politikerin aus der im Westen des Landes liegenden Provinz Farah. Sie erhielt bei der Wahl im September 2005 die zweithöchste Anzahl an Stimmen in ihrer Provinz und ist seitdem die jüngste Parlamentarierin Afghanistans.


Familiärer Hintergrund

Malalai Joya ist die Tochter eines früheren Medizinstudenten der im Kampf gegen die sowjetische Invasion einen Fuß verlor. Malalai war vier Jahre alt als sie und ihre Familie 1982 nach Iran und später nach Pakistan flohen. Sie beendete die Schule in Pakistan und began, erst 19 Jahre alt, Kurse für Lesen- und Schreiben für andere Frauen zu geben. Nach dem Rückzug der sowjetischen Armee kehrte Joya 1988, während der Herrschaft der Taliban, nach Afghanistan zurück. Während dieser Zeit gründete sie ein Waisenhaus sowie ein Krankenhaus. Sie ist darüber hinaus Leiterin der Nichtregierungs-Gruppe "Organisation of Promoting Afghan Women's Capabilities" (OPAWC) in den westafghanischen Provinzen Herat and Farah. Malalai Joya ist verheiratet.

Politisches Wirken

Malalai Joya bei einer Rede in Australien, 8. März 2007

Schon zu Zeiten der fundamentalistischen Taliban arbeitete sie im Untergrund für die Belange der Frauen in Farah. Nach dem Sturz der Taliban engagierte sie sich politisch, um die Stimmen der geschundenen Menschen Afghanistans zu Gehör bringen.

Im Dezember 2003 forderte Malalai Joya vor der großen Ratsversammlung (Loya jirga) die Strafverfolgung der ebenfalls im Parlament sitzenden kriminellen War Lords und Drogen-Schmuggler, von denen mehrere von Human Rights Watch als Kriegsverbrecher eingestuft sind. Joya ist seitdem zu einer landsweit bekannten Politgröße aufgestiegen. Aufgrund ihrer öffentlich geäußerten Kritik gegen Fundamentalisten und War Lords erhielt sie in der Folge zahlreichen Morddrohungen. Sie trägt daher in der Öffentlichkeit stets eine Burka und wird von 12 Personenschützern begleitet. Bisher hat Joya bereits vier Mordversuche überlebt.

Am 21. Mai 2007 wurde Joya von der großen Mehrheit des afghanischen Parlamentes eine dreijährige Sperre auferlegt sowie ein Gerichtsverfahren gegen sie eingeleitet. Weiterhin wurde ihre Reisefreiheit beschränkt so, daß sie sich nicht ungehindert innerhalb und ausserhalb von Afghanistan bewegen kann. [2]

Die filmische Dokumentation Enemies of Happiness, die Malalai Joya bei ihrer 2005er Wahlkampagne zeigt, wurde bereits mehrfach mit Preisen auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. [3]

Auszeichnungen

Filme

Fußnoten

  1. Video
  2. Warlords and drug-lords oust Malalai Joya from the parliament Defense Committee for Malalai Joya, 22. Mai 2007
  3. Enemies of Happiness - Screening
  4. http://www.8mars.com/nashriye/8/yadast.htm
  5. http://www.consiglio.regione.vda.it/donna_dell_anno/2004_i.asp
  6. http://www.malalaijoya.com/usa06/brekley.jpg
  7. http://518.org/english/html/newsContent.asp?seq=81
  8. http://ufficiostampaonline.comune.fi.it/cgi-bin/uscomu.cgi?tipo=5&id=30202&test
  9. http://www.1000peacewomen.org/typo/index.php?id=14&L=1&WomenID=1962
  10. http://www.younggloballeaders.org/scripts/Modules/Addresses/yglSearchAddress.aspx?srh=1&idn=1