„Tadeusz Rydzyk“ – Versionsunterschied

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Ende Juli 2007 wurde bekannt, dass Israel von der polnischen Regierung und der katholischen Kirche in Polen mit großem Nachdruck die Untersuchung erst jetzt bekannt gewordener Äußerungen Rydzyks aus dem Frühjahr 2007 fordert, in denen er Juden als habgierig bezeichnet und erklärt haben soll, der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński sei den Juden unterwürfig und dienstbar. Der israelische Botschafter in Polen, David Peleg, nannte dies "einen der schlimmsten antisemitischen Ausfälle seit Jahrzehnten".<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,497338,00.html "HETZE EINES GEISTLICHEN - Israel verlangt von Polen Einschreiten gegen antisemitische Äußerungen"] (SPIEGEL online, 30. Juli 2007)</ref> Nach Mitteilung der polnischen Staatsanwaltschaft vom 21. August 2007 werden die wegen der o.g. Vorwürfe gegen Rydzyk aufgenommenen Ermittlungen wegen »Beleidigung des Staatsoberhauptes und der jüdischen Nation« eingestellt.<ref>[http://www.jungewelt.de/2007/08-23/038.php#top "Polens Königsmacher"] (junge Welt, 23. August 2007)</ref>
Ende Juli 2007 wurde bekannt, dass Israel von der polnischen Regierung und der katholischen Kirche in Polen mit großem Nachdruck die Untersuchung erst jetzt bekannt gewordener Äußerungen Rydzyks aus dem Frühjahr 2007 fordert, in denen er Juden als habgierig bezeichnet und erklärt haben soll, der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński sei den Juden unterwürfig und dienstbar. Der israelische Botschafter in Polen, David Peleg, nannte dies "einen der schlimmsten antisemitischen Ausfälle seit Jahrzehnten".<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,497338,00.html "HETZE EINES GEISTLICHEN - Israel verlangt von Polen Einschreiten gegen antisemitische Äußerungen"] (SPIEGEL online, 30. Juli 2007)</ref> Nach Mitteilung der polnischen Staatsanwaltschaft vom 21. August 2007 werden die wegen der o.g. Vorwürfe gegen Rydzyk aufgenommenen Ermittlungen wegen »Beleidigung des Staatsoberhauptes und der jüdischen Nation« eingestellt.<ref>[http://www.jungewelt.de/2007/08-23/038.php#top "Polens Königsmacher"] (junge Welt, 23. August 2007)</ref>

Medienberichten von Ende September 2007 zufolge wird Rydzyk von ihm für seine „Hochschule für Gesellschafts- und Medienkultur“ in [[Torun]] bei der [[Europäische Union|EU]] beantragte Fördergelder in Höhe von 15 Millionen Euro voraussichtlich nicht erhalten.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507898,00.html „Streit um EU-Gelder für rechtsradikalen Pater“], [[Spiegel Online]], 25. September 2007</ref>


== Nachweise ==
== Nachweise ==

Version vom 26. September 2007, 17:13 Uhr

Datei:Tadeusz Rydzyk 1.jpg
Tadeusz Rydzyk

Tadeusz Rydzyk (* 3. Mai 1945 in Olkusz) ist ein polnischer Redemptoristen-Pater und Medienunternehmer. Er gründete und leitet den national-katholischen Rundfunksender Radio Maryja.

Pater Rydzyk studierte am Höheren Priesterseminar der Redemptoristen in Tuchów bei Tarnów, es folgte ein Aufbaustudium der biblischen Theologie an der Akademia Teologii Katolickiej in Warschau. 1971 legte er sowohl sein Ordensgelübde als auch die Priesterweihe ab. Anschließend arbeitete er als Katechet in Thorn, Szczecinek und Krakau. In Krakau war er auch als Hochschulseelsorger tätig. Von 1986 bis 1991 lebte er in verschiedenen Klöstern in Deutschland. Nach seiner Rückkehr nach Polen gründete er 1991 den Rundfunksender „Radio Maryja“. Der große Erfolg verleitete ihn in den folgenden Jahren zur Gründung weiterer Unternehmungen, u.a. der „Hochschule für Sozial- und Medienkultur“ (Wyższa Szkoła Kultury Społecznej i Medialnej) in Thorn, deren Rektor er ist, des katholischen Fernsehsenders „TV TRWAM“ und der Tageszeitung „Nasz Dziennik“.

Die von Pater Rydzyk gegründeten Unternehmungen befassen sich inhaltlich in erster Linie mit der Lehre der katholischen Kirche sowie gesellschaftspolitischen Themen. Offizielles Ziel ist dabei die Evangelisierung. Kritiker werfen ihm vor, er propagiere Nationalismus sowie „traditionellen“ Katholizismus und stelle die Lehre der katholischen Kirche verzerrt dar. Auch aufgrund von antisemitischen Aussagen und politischer Meinungsmache stehen sie in der Kritik. Befürworter und Freunde von Radio Maryja und TV TRWAM schätzen dagegen Pater Rydzyk als charismatische Persönlichkeit, der die Eintönigkeit der Medien aufbreche und gegen den moralischen Verfall sowie für katholische Werte kämpfe. Sein Einfluss auf die politische Szene wird als immens angesehen. Zuletzt dürfte sein Plädoyer für Lech Kaczyński im Präsidentschaftswahlkampf 2005 mit ausschlaggebend gewesen sein. Er steht der Partei Liga Polskich Rodzin nahe. Aufgrund seiner Positionen kam es zu Konflikten mit einigen Bischöfen im polnischen Episkopat, welcher in dieser Frage jedoch keine einheitliche Linie vertritt. Darüber hinaus untersteht der Radiosender Radio Maryja nicht dem polnischen Episkopat sondern der Warschauer Provinz des Redemptoristen-Ordens. Einige werfen ihm vor, dass auch bestimmte Fragen der Finanzierung seines sog. „Imperiums“ bis zum heutigen Tage nicht geklärt seien. Konkrete Beweise für Rechtsverstöße konnten bisher jedoch nicht erbracht werden. Einige Journalisten wollen sogar erfahren haben, dass Rydzyk sich einen Maybach geleistet habe. Diese Behauptung löste sich aber schnell als haltlos auf. Im Gegensatz zu herkömmlichen Privatsendern werden Radio Maryja und TV TRWAM nicht durch Werbung, sondern durch Spenden, v.a. aus dem Kreis der eigenen Hörer- und Zuschauerschaft, finanziert.

Anfang Juli 2007 ließ er durch eine verbale Entgleisung während einer Vorlesung an der Hochschule für Sozial- und Medienkultur aufhorchen: Er warf Präsident Kaczyński »Ergebenheit gegenüber dem Judentum« vor und bezeichnete dessen Frau buchstäblich als »Hexe«, die man der Euthanasie zuführen sollte.[1] Diese Äußerungen wurden durch einen (von einem Studenten erstellten) Mitschnitt in der Öffentlichkeit bekannt und lösten massive Kontroversen aus.

Ende Juli 2007 wurde bekannt, dass Israel von der polnischen Regierung und der katholischen Kirche in Polen mit großem Nachdruck die Untersuchung erst jetzt bekannt gewordener Äußerungen Rydzyks aus dem Frühjahr 2007 fordert, in denen er Juden als habgierig bezeichnet und erklärt haben soll, der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński sei den Juden unterwürfig und dienstbar. Der israelische Botschafter in Polen, David Peleg, nannte dies "einen der schlimmsten antisemitischen Ausfälle seit Jahrzehnten".[2] Nach Mitteilung der polnischen Staatsanwaltschaft vom 21. August 2007 werden die wegen der o.g. Vorwürfe gegen Rydzyk aufgenommenen Ermittlungen wegen »Beleidigung des Staatsoberhauptes und der jüdischen Nation« eingestellt.[3]

Medienberichten von Ende September 2007 zufolge wird Rydzyk von ihm für seine „Hochschule für Gesellschafts- und Medienkultur“ in Torun bei der EU beantragte Fördergelder in Höhe von 15 Millionen Euro voraussichtlich nicht erhalten.[4]

Nachweise

  1. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25897/1.html
  2. "HETZE EINES GEISTLICHEN - Israel verlangt von Polen Einschreiten gegen antisemitische Äußerungen" (SPIEGEL online, 30. Juli 2007)
  3. "Polens Königsmacher" (junge Welt, 23. August 2007)
  4. „Streit um EU-Gelder für rechtsradikalen Pater“, Spiegel Online, 25. September 2007

Weblinks