„Berliner Bauakademie“ – Versionsunterschied

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Mit dem 1958 ausgeschriebenen Ideenwettbewerb der DDR zur „Sozialistischen Umgestaltung des Stadtzentrums“ wurde auf Beschluss des Leitungskollektivs zum Aufbau des Stadtzentrum am 13. März 1962 die Bauakademie abgebrochen, um Platz zu schaffen für die Errichtung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] im Jahr 1966. Die wertvollen baulichen Bestandteile der Bauakademie wurden zum Zwecke der Wiedererrichtung auf dem Gelände Französische Straße/Ecke Kurstraße geborgen und eingelagert.
Mit dem 1958 ausgeschriebenen Ideenwettbewerb der DDR zur „Sozialistischen Umgestaltung des Stadtzentrums“ wurde auf Beschluss des Leitungskollektivs zum Aufbau des Stadtzentrum am 13. März 1962 die Bauakademie abgebrochen, um Platz zu schaffen für die Errichtung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] im Jahr 1966. Die wertvollen baulichen Bestandteile der Bauakademie wurden zum Zwecke der Wiedererrichtung auf dem Gelände Französische Straße/Ecke Kurstraße geborgen und eingelagert.


Nach der Wiedervereinigung wurde das Ministerium in den Jahren 1995 und 1996 wieder abgerissen und seither gibt es Bestrebungen, die Bauakademie nach Schinkels Vorbild wieder aufzubauen. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Bauakademie wurde bereits 1999 eine Ecke der Bauakademie durch Lehrlinge aus Bauberufen wiederaufgebaut, ein Wiederaufbau des kompletten Gebäudes wird zum Jahr 2011 angestrebt.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Ministerium in den Jahren 1995 und 1996 wieder abgerissen und seither gibt es Bestrebungen, die Bauakademie nach Schinkels Vorbild wieder aufzubauen. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Bauakademie wurde bereits 2002 die nordöstliche Ecke der Bauakademie durch Lehrlinge aus Bauberufen wiederaufgebaut, ein Wiederaufbau des kompletten Gebäudes wird zum Jahr 2011 angestrebt. Die Kosten für den Neubau sollen sich auf 15 bis 20 Millionen Euro belaufen.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2363582 Der Wiederaufbau soll nun in drei Jahren starten, Tagesspiegel vom 22.08.2007]</ref>


Seit dem Sommer 2004 wird eine rekonstruierte Ansicht des Gebäudes – ähnlich wie bei den Bestrebungen zur Wiederherstellung des [[Berliner Stadtschloss|Stadtschlosses der Hohenzollern]] – durch ein Gerüst mit vorgehängten und bedruckten Planen veranschaulicht. Eine Außenwand an der Ecke Richtung Dom und dem ehemaligen Stadtschloß ist schon rekonstruiert.
Seit dem Sommer 2004 wird eine rekonstruierte Ansicht des Gebäudes – ähnlich wie bei den Bestrebungen zur Wiederherstellung des [[Berliner Stadtschloss|Stadtschlosses der Hohenzollern]] – durch ein Gerüst mit vorgehängten und bedruckten Planen veranschaulicht. 2005 entstand im Innern des Gerüsts ein Musterraum, der zur Zeit für Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen genutzt wird. Bei einem möglichen Baubeginn würde der Musterraum abgerissen.


==Wiederaufbau==
==Wiederaufbau==

Version vom 25. Oktober 2007, 16:03 Uhr

Datei:Bauakadm1.jpg
"Bauakademie", Gemälde von Eduard Gaertner, 1868

Die Berliner Bauakademie war eine Berliner Hochschule zur Ausbildung von Baumeistern. In ihr verbanden sich Aufbau und Organisation der modernen Bauverwaltung mit der Frage einer angemessenen Ausbildung des dazu notwendigen Beamtenstamms. Sie wurde am 18. März 1799 von König Friedrich Wilhelm III. gegründet und 1801 dem Oberbaudepartement als Abteilung ein- und räumlich angegliedert.

Die Entstehung der Bauakademie

Die Bauakademie entstand aus der baulichen Fakultät der Berliner Akademie der Künste, die unter dem Kurfürsten Friedrich III. bereits am 20. März 1699 gegründet wurde. Im Rahmen dieser Fakultät wurden jedoch in erster Linie die ästhetischen Elemente der Baukunst betont, der technische Teil fand so gut wie keine Behandlung. Es wurden dort folgende Themen behandelt:

  • Der Begriff der Wissenschaft und ihre Eintheilung
  • Litteratur der Baukunst
  • Zweckmäßige Einrichtung der Gebäude mit Hinsicht auf die Eigenthümlichkeiten des Landes und des Klimas
  • Construktion der Gebäude in Hinsicht auf Dauer und Stabilität
  • Decoration der Gebäude

Die Kenntnisse, welche die Schüler hieraus gewinnen konnten, wurden bis 1773 als ausreichend erachtet, bis unter der Regierung Friedrichs des Großen von allen zukünftigen Baubeamten eine Ausbildung in allen zur Baukunst gehörenden Disziplinen verlangt wurde. Die Lehre der technischen Aspekte der Baukunst wurde zunächst von Mitgliedern des Oberbaudepartements übernommen, wobei folgende Inhalte behandelt wurden: Land- und Feldmeßkunst, Mechanik, Hydrostatik, Hydraulik, Aerometrie, sowie Civil- und Wasserbaukunst. Im Jahre 1790 wurde ebenfalls eine architektonische Klasse eingerichtet, deren Leitung dem Oberhofbaurat Friedrich Becherer übertragen wurde. Diese Klasse behandelte die „Construktion und Veranschlagung der Stadtgebäude, die Geschichte und den guten Geschmack in der Baukunst und architektonisches Zeichnen“.

Wiederum jedoch wurden die Lehre der technischen Baukunst nicht unterrichtet und um diese Situation grundsätzlich zu verändern, wurde seitens des Oberbaudepartements beschlossen, eine gänzlich neue Lehranstalt für die allgemeine Baukunst einzurichten. Die geheimen Oberbauräte Johann Albert Eytelwein, David Gilly und Heinrich Karl Riedel (Riedel sen.) wurden mit den Planungsarbeiten betraut und schlugen vor, dass die an der Kunstakademie bestehende architektonische Lehranstalt zu einer Bauunterrichtsanstalt mit dem Namen „Bauakademie“ umgeändert werden sollte. Nach verschiedenen Änderungen wurde der Plan durch Friedrich Wilhelm III. mit der Order vom 18. März 1799 genehmigt. An der Spitze der neuen königlichen Bauakademie standen vier die o. a. Oberhofbauräte, die sich im Direktoriumsvorsitz jährlich abwechselten. Der Auftrag der Anstalt wurde wie folgt beschrieben: „Publicandum wegen der vorläufigen Einrichtung der von Seiner Majestät höchstselbst gestifteten allgemeinen Bauunterrichtsanstalt; der Zweck der Anstalt sei die theoretische und praktische Bildung tüchtiger Feldmesser und Baumeister.“

Von den Unterrichtsfächern übernahm Friedrich Becherer die Konstruktion, Johann Albert Eytelwein die Mechanik und Hydraulik, Heinrich Karl Riedel den Deichbau und David Gilly den Schleusen-, Brücken-, Hafen- und Wegbau. Als Lehrer wurden weiter eingestellt Heinrich Gentz für Stadtbaukunst, Riedel jun. für ökonomische Baukunst, Aloys Hirt für Geschichte der Baukunst, Friedrich Gilly für Optik, Perspektive und Zeichnen, sowie Paul Ludwig Simon für die Bauphysik. Der Unterricht begann am 21. April 1799.

Die Gebäude der Bauakademie

Nach provisorischer Unterkunft Unter den Linden neben dem Hotel Stadt Rom bezog die Bauakademie mit dem Oberbaudepartement 1800 die 2. und 3. Etage der dazu umgebauten Münze am Werderschen Markt. 1806 erfolgte der Umzug in das Thielsche Haus in der Zimmerstraße/Ecke Charlottenstraße. Erst 1832 - 1836 wurde der Neubau auf dem alten Packhof zwischen Kupfergraben und Friedrichwerderscher Kirche nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel realisiert. Dieser enthielt auch Schinkels Dienstwohnung. Zur Konstruktion kann gesagt werden, dass das Stützenraster mit 8 Achsen in jeder Richtung bei 5,55 m Abstand lag. Die Vormauerung aus roten, unverputzten Backsteinen bestand teilweise auch aus Terrakotta-Schmuckfeldern. Die ursprüngliche Nutzung bestand aus Läden im Erdgeschoss, Lehr- und Bibliotheksräumen der Oberbaudeputation und der Königlich Preußischen Bauschule (Bauakademie) im 1. und 2. Obergeschoss sowie der Dienstwohnung des Leiters im zweiten Geschoss. Ferner gab es ein Aktenarchiv unter dem Dach.

In Schinkels Wohnung im zweiten Obergeschoss der Berliner Bauakademie war 1844 bis 1873 das erste Schinkelmuseum eingerichtet. Ab 1884 wurde die Bauakademie nicht mehr als Architekturschule genutzt. Nachfolgend wurde das Gebäude u. a. als Messbildstelle, für das Meteorologische Institut der Universität, für das Auslandswissenschaftliche Institut, für die Hochschule für politische Bildung und schließlich als SS-Schulungsstätte genutzt.

Nach einem Bombenangriff im Februar 1945 brannte das Gebäude aus. Nach anfänglichen Wiederaufbauarbeiten in den 50er Jahren wurde am 1. Januar 1951 von Walter Ulbricht die „Deutsche Bauakademie“ mit Sitz in dem wieder zu nutzenden Gebäude gegründet. Am 21. November 1953 wurde nach der Instandsetzung des Rohbaus das Richtfest gefeiert. Allerdings wurde dann ein Stillstand des Innenausbaus beschlossen.

Mit dem 1958 ausgeschriebenen Ideenwettbewerb der DDR zur „Sozialistischen Umgestaltung des Stadtzentrums“ wurde auf Beschluss des Leitungskollektivs zum Aufbau des Stadtzentrum am 13. März 1962 die Bauakademie abgebrochen, um Platz zu schaffen für die Errichtung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR im Jahr 1966. Die wertvollen baulichen Bestandteile der Bauakademie wurden zum Zwecke der Wiedererrichtung auf dem Gelände Französische Straße/Ecke Kurstraße geborgen und eingelagert.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Ministerium in den Jahren 1995 und 1996 wieder abgerissen und seither gibt es Bestrebungen, die Bauakademie nach Schinkels Vorbild wieder aufzubauen. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Bauakademie wurde bereits 2002 die nordöstliche Ecke der Bauakademie durch Lehrlinge aus Bauberufen wiederaufgebaut, ein Wiederaufbau des kompletten Gebäudes wird zum Jahr 2011 angestrebt. Die Kosten für den Neubau sollen sich auf 15 bis 20 Millionen Euro belaufen.[1]

Seit dem Sommer 2004 wird eine rekonstruierte Ansicht des Gebäudes – ähnlich wie bei den Bestrebungen zur Wiederherstellung des Stadtschlosses der Hohenzollern – durch ein Gerüst mit vorgehängten und bedruckten Planen veranschaulicht. 2005 entstand im Innern des Gerüsts ein Musterraum, der zur Zeit für Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen genutzt wird. Bei einem möglichen Baubeginn würde der Musterraum abgerissen.

Wiederaufbau

Seit dem Abriss des DDR-Außenministeriums an dieser Stelle wird über den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie und deren spätere Nutzung gestritten. Um den Architekten Hans Kollhoff hat sich ein Förderverein gebildet, um Geld für den Wiederaufbau zu sammeln. Die Nord-Ost-Ecke der Außenfassade und ein Innenraum sind bereits rekonstruiert worden. Der Gebäudekörper mit den restlichen Fassadenseiten wird von verschiedenen Sponsoren in Form bedruckter Fassadenplanen dargestellt.

Siehe auch

Bauakademie

Weblinks

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  1. Der Wiederaufbau soll nun in drei Jahren starten, Tagesspiegel vom 22.08.2007