„Hubertusmesse“ – Versionsunterschied

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Auch das „Rendez-vous de chasse“ von [[Gioacchino Rossini]] erklingt oft in diesem Rahmen.
Auch das „Rendez-vous de chasse“ von [[Gioacchino Rossini]] erklingt oft in diesem Rahmen.

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Auch aus [[Liturgie|liturgischen]] Gründen ist die Messe nicht unproblematisch, etwa wenn sie als musikalische Umrahmung eines Gottesdienstes in einer evangelischen Kirche verwendet wird.


==Literatur==
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*[[Messe (Musik)]]
*[[Messe (Musik)]]


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[[Kategorie:Jagd]]
[[Kategorie:Gottesdienst]]
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[[Kategorie:Feste und Brauchtum (Christentum)]]
[[Kategorie:Feste und Brauchtum (Christentum)]]

Version vom 28. Oktober 2007, 03:28 Uhr

Die Hubertusmesse ist eine instrumental erklingende Messe. Sie wird jährlich zu Ehren Gottes und zur Erinnerung an Hubertus von Lüttich um den 3. November, dem Hubertustag, gehalten. Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein leidenschaftlich ausschweifender Jäger. Später erkannte Hubertus in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs und hat sich deshalb hegend und pflegend für sie verwandt.


Geschichtliche Entwicklung

Die Ursprünge der Hubertusmesse lagen in Frankreich und Belgien, wo sich im Laufe des 19. Jahrhunderts eine spezielle Liturgie für Parforcehörner entwickelt hat. In Deutschland begann diese Tradition erst in den 1950er Jahren, wobei die Musikstücke in der Regel auf dem Parforcehorn in Es geblasen werden. Dieses Horn war im 19. Jahrhundert vor allem in Böhmen und Österreich in Gebrauch, verlor aber mit dem Rückgang der höfischen Jagd zunehmend an Bedeutung. Es ist in Tonumfang und Bauweise der französischen Trompe sehr ähnlich, klingt aber weicher und voller im Ton. Es hat vor allem einen weiteren Windungs-Durchmesser, damit es über den Dreispitz, den Hut der Jagdreiter (Pikör), passte.

Ablauf und Eigenheiten der Messe

Die Hubertusmessen steht im engen Zusammenhang mit den sich verändernden Erscheinungen des Jahreskreises. Sie wird meist im herbstlichen Wald aufgeführt, der durch seine prächtigen Farben, die Ernte der Früchte und die Jagd geprägt ist. Die Kirchen werden mit Utensilien aus Wald und Flur geschmückt, die Jäger bringen Ihre Hunde und Hörner mit zum Gottesdienst.

Mit dem Blasen der Hubertusmesse folgen die Hornisten einem jahrhundertealten Brauch, bei dem die blasenden Hörner im Wald die fehlende Kirchenmusik für das Abhalten der liturgischen Messe vor Beginn oder am Ende der Jagd ersetzen. Eindrucksvoll entstehen mit den sogenannten "Cloches et carillons" glockenartige Klänge, die den großen Kirchglocken in ihrer Wirkung kaum nachstehen.

Spezielle Kompositionen

Als Notenvorlage für eine Hubertusmesse ist in Deutschland die 1934 veröffentlichte Zusammenstellung „Grande Messe de Saint Hubert“ von Jean Cantin weit verbreitet beziehungsweise am populärsten. Diese beruht ihrerseits auf Sammlungen französischer Autoren aus dem vorigen Jahrhundert. Die ersten Melodien stammten laut dem Handbuch von Thiberge vermutlich von Hubert Obry (1820 - 1850). Andere Signal- und Fanfaren-Sammlungen aus dieser Zeit stammen von Estival 1840, Tellier 1860 und später Normand 1874, Sombrun 1880 und de la Porte 1896.

Auch das „Rendez-vous de chasse“ von Gioacchino Rossini erklingt oft in diesem Rahmen.

Kritik

Während die Jagdverbände die Hubertusmesse als Erntedankfest der Jäger verstehen und propagieren [1] , finden sich Kirchengemeinden, die ihre Kirchen für Hubertusmessen öffnen, mitunter Protesten und Demonstrationen militanter Tierschützer ausgesetzt, die die Hubertusmesse als Segem für Tiermassaker [2] ablehnen.

Auch aus liturgischen Gründen ist die Messe nicht unproblematisch, etwa wenn sie als musikalische Umrahmung eines Gottesdienstes in einer evangelischen Kirche verwendet wird.

Literatur

Siehe auch

  1. http://www.abendblatt.de/daten/2007/10/27/809518.html Hamburger Abendblatt, abgerufen am 27.10.2007
  2. http://www.peta2.de/p30/pl/2/idf/13,1819,0/forum.html abgerufen am 27.10.2007