„Silvio Meier“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Peter200 (Diskussion | Beiträge)
Bitte keine Weblinks in Fließtext, siehe WP:WEB
Wenn es nur der Link ist ....
Zeile 13: Zeile 13:
Die Jugendstrafkammer des [[Kriminalgericht Berlin-Moabit|Kriminalgerichts Berlin-Moabit]] verurteilte den 17-jährigen Sandro S., der die tödlichen Messerstiche ausgeführt hatte, am 2.&nbsp;Oktober 1993 in einem Jugendstrafverfahren wegen [[Totschlag]]s zu einer [[Freiheitsstrafe]] von viereinhalb Jahren. Die Mitangeklagten, der 18-jährige Sven M. und der 17-jährige Alexander B., erhielten Freiheitsstrafen von dreieinhalb Jahren beziehungsweise acht Monaten, letztere wurde zur Bewährung ausgesetzt.<ref name="tagesspiegel51" /> Die restlichen Festgenommenen wurden nicht [[Anklage|angeklagt]].
Die Jugendstrafkammer des [[Kriminalgericht Berlin-Moabit|Kriminalgerichts Berlin-Moabit]] verurteilte den 17-jährigen Sandro S., der die tödlichen Messerstiche ausgeführt hatte, am 2.&nbsp;Oktober 1993 in einem Jugendstrafverfahren wegen [[Totschlag]]s zu einer [[Freiheitsstrafe]] von viereinhalb Jahren. Die Mitangeklagten, der 18-jährige Sven M. und der 17-jährige Alexander B., erhielten Freiheitsstrafen von dreieinhalb Jahren beziehungsweise acht Monaten, letztere wurde zur Bewährung ausgesetzt.<ref name="tagesspiegel51" /> Die restlichen Festgenommenen wurden nicht [[Anklage|angeklagt]].


Unmittelbar nach dem Tod Meiers richteten Jugendliche am U-Bahnhof Samariterstraße eine Mahnwache ein. Seither findet an diesem Ort jedes Jahr eine von [[Antifa|antifaschistisch]] engagierten Personen und Gruppen organisierte [[Demonstration|Gedenkdemonstration]] statt.
Unmittelbar nach dem Tod Meiers richteten Jugendliche am U-Bahnhof Samariterstraße eine Mahnwache ein. Seither findet an diesem Ort jedes Jahr eine von [[Antifa|antifaschistisch]] engagierten Personen und Gruppen organisierte [[Demonstration|Gedenkdemonstration]] statt, in deren Vorfeld es zu Gewalttaten gegen Neonazis kommt.


In der U-Bahn-Station wurde eine Gedenktafel angebracht, die seither wiederholt geschändet wurde. Auch die [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] ließ diese Tafel mehrmals entfernen und entschied sich erst nach öffentlichem Protest dafür, sie an ihrem Platz zu belassen. Bei der Renovierung des U-Bahnhofes im Jahr 2005 verschwand die Gedenktafel, wurde aber durch die verantwortliche Baufirma ersetzt und wieder angebracht. Ebenso wurde sie mehrmals gestohlen, zuletzt im August 2007.
In der U-Bahn-Station wurde eine Gedenktafel angebracht, die seither wiederholt geschändet wurde. Auch die [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] ließ diese Tafel mehrmals entfernen und entschied sich erst nach öffentlichem Protest dafür, sie an ihrem Platz zu belassen. Bei der Renovierung des U-Bahnhofes im Jahr 2005 verschwand die Gedenktafel, wurde aber durch die verantwortliche Baufirma ersetzt und wieder angebracht. Ebenso wurde sie mehrmals gestohlen, zuletzt im August 2007.
Zeile 21: Zeile 21:
* [http://www.antifa.de/cms/content/view/62/32/ „Wer war Silvio Meier?“] ''antifa.de'', 18. November 2002
* [http://www.antifa.de/cms/content/view/62/32/ „Wer war Silvio Meier?“] ''antifa.de'', 18. November 2002
* [http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten/todestag-silvio-meier/81672.asp ''Todestag Silvio Meier: Gedenktafel erneut gestohlen'']. ''Tagesspiegel'', 21. November 2006
* [http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten/todestag-silvio-meier/81672.asp ''Todestag Silvio Meier: Gedenktafel erneut gestohlen'']. ''Tagesspiegel'', 21. November 2006
* [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Friedrichshain-Rechtsextremismus-Linksextremismus;art124,2422668 ''Gedenkdemonstration mit Gewalttaten gegen Neonazis''] Tagesspiegel vom 19. November 2007


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 20. November 2007, 13:44 Uhr

Silvio Meier (* 1965; † 21. November 1992 in Berlin) war ein Ost-Berliner Hausbesetzer und Aktivist der links-alternativen Szene. 1992 wurde er auf dem U-Bahnhof Samariterstraße in Berlin-Friedrichshain von Neonazis getötet.

Silvio Meier

Leben

Silvio Meier stammte aus der DDR. Er war Aktivist der sogenannten „Offenen Arbeit“ der Evangelischen Kirche in der DDR; zu seinen größten Erfolgen zählte hier die Organisation eines Element-of-Crime-Konzertes am 17. Oktober 1987 in der Berliner Zionskirche, an dessen Rande es zu einem Überfall von Skinheads auf das Publikum kam. Nach der Wende war er unter anderem als Hausbesetzer in der alternativen Szene aktiv.

TV-Aufnahmen der Gedenktafel. Text: „Kein Vergeben kein Vergessen. Hier wurde Silvio Meier am 21. Nov. 1992 von Faschisten ermordet

Am Tag der Tat hatten Meier und einige seiner Freunde sich mit acht rechtsextremen Jugendlichen gestritten und einem von ihnen einen Aufnäher mit der Aufschrift „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ von der Jacke gerissen. Bei einer erneuten Begegnung mit den Neonazis zogen diese Messer und stachen auf die Gruppe ein. Meier wurde mit mehreren Stichen getötet, zwei seiner Begleiter schwer verletzt. Laut Zeugenbericht fiel dabei der Ausspruch „Jetzt haben wir es euch gezeigt, ihr linken Säue“.[1][2]

Die Jugendstrafkammer des Kriminalgerichts Berlin-Moabit verurteilte den 17-jährigen Sandro S., der die tödlichen Messerstiche ausgeführt hatte, am 2. Oktober 1993 in einem Jugendstrafverfahren wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren. Die Mitangeklagten, der 18-jährige Sven M. und der 17-jährige Alexander B., erhielten Freiheitsstrafen von dreieinhalb Jahren beziehungsweise acht Monaten, letztere wurde zur Bewährung ausgesetzt.[1] Die restlichen Festgenommenen wurden nicht angeklagt.

Unmittelbar nach dem Tod Meiers richteten Jugendliche am U-Bahnhof Samariterstraße eine Mahnwache ein. Seither findet an diesem Ort jedes Jahr eine von antifaschistisch engagierten Personen und Gruppen organisierte Gedenkdemonstration statt, in deren Vorfeld es zu Gewalttaten gegen Neonazis kommt.

In der U-Bahn-Station wurde eine Gedenktafel angebracht, die seither wiederholt geschändet wurde. Auch die BVG ließ diese Tafel mehrmals entfernen und entschied sich erst nach öffentlichem Protest dafür, sie an ihrem Platz zu belassen. Bei der Renovierung des U-Bahnhofes im Jahr 2005 verschwand die Gedenktafel, wurde aber durch die verantwortliche Baufirma ersetzt und wieder angebracht. Ebenso wurde sie mehrmals gestohlen, zuletzt im August 2007.

Weblinks

Quellen

  1. a b Rechte Gewalt 1992-1993, Übersicht des Der Tagesspiegel
  2. Fürbittgottesdienste bringen nichts, Bericht seines Freundes Ekkehard S., taz-Artikel, 21. November 2002