„Paul Roland“ – Versionsunterschied

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Der erste Gedanke, Rockmusiker zu werden und damit dem vorgezeichneten und als unerwünscht empfundenen Weg von Schule, College und Beruf zu entkommen kam ihm<ref>[http://interviews.dunkelromantik.de/ UK Magazine Interview, 2004]</ref> durch den rockigen Soundtrack des Films ''That’ll be the day'' (dt.: ''Trau keinem über 18'') von [[Neil Aspinall]] (dem Roadmanager der Beatles), Will Malone und Keith Moon (von [[The Who]]).
Der erste Gedanke, Rockmusiker zu werden und damit dem vorgezeichneten und als unerwünscht empfundenen Weg von Schule, College und Beruf zu entkommen kam ihm<ref>[http://interviews.dunkelromantik.de/ UK Magazine Interview, 2004]</ref> durch den rockigen Soundtrack des Films ''That’ll be the day'' (dt.: ''Trau keinem über 18'') von [[Neil Aspinall]] (dem Roadmanager der Beatles), Will Malone und Keith Moon (von [[The Who]]).


1997 beendet er seine musikalische Karriere, nachdem mehrere Plattenfirmen<ref>Bam Caruso in Großbritannien und Pastell/Bouncing in Deutschland; New Rose in Frankreich wurde an die große Kette FNAC verkauft und zeigte kein Interesse mehr an sog. Independent Musik</ref> Konkurs gingen und für ihn keine Möglichkeit bestand, den Kontakt zum Publikum aufrecht zu erhalten. Hinzu kam der ausbleibende Erfolg in seiner Heimat Großbritannien und den USA wo er faktisch gar nicht wahr genommen wurde. In späteren Interviews spricht er ferner von dem Gefühl zu alt für einen Independent Musiker geworden zu sein. Der wachsende, auch finanzielle Erfolg als Buchautor dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Darüber hinaus findet ein Rückzug ins Private statt. In den folgenden Jahren erscheinen diverse Bücher. Ein als einmaligen Auftritt geplantes Konzert im September 2002 auf der [[Burg Rabenstein]] in Brandenburg im Rahmen des ''Herbstnächte IV''-Festivals lässt ihn zu dem Schluss kommen, dass er wieder im musikalischen Bereich aktiv werden möchte. Mit den nun folgenden Alben versucht er einen Neubeginn, wobei er die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden versucht<ref>z. B. in [http://interviews.dunkelromantik.de/ Ascension Magazine 10/2005], §6</ref>. Er redet mehrmals von seiner „zweiten Karriere“ oder der „zweiten Hälfte seiner Karriere“.<ref>siehe hierzu besonders das direkt im Anschluss an das Konzert auf Burg Rabenstein gemachte Interview des Internet Magazins [http://www.paulroland.de/de/index.html Der Hörspiegel] </ref>
1997 beendet er seine musikalische Karriere, nachdem mehrere Plattenfirmen<ref>Bam Caruso in Großbritannien und Pastell/Bouncing in Deutschland; New Rose in Frankreich wurde an die große Kette FNAC verkauft und zeigte kein Interesse mehr an sog. Independent Musik</ref> Konkurs gingen und für ihn keine Möglichkeit bestand, den Kontakt zum Publikum aufrecht zu erhalten. Hinzu kam der ausbleibende Erfolg in seiner Heimat Großbritannien und den USA wo er faktisch gar nicht wahr genommen wurde. In späteren Interviews spricht er ferner von dem Gefühl zu alt für einen Independent Musiker geworden zu sein. Der wachsende, auch finanzielle Erfolg als Buchautor dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Darauf hin findet ein Rückzug ins Private statt. In den folgenden Jahren erscheinen diverse Bücher. Ein als einmaligen Auftritt geplantes Konzert im September 2002 auf der [[Burg Rabenstein]] in Brandenburg im Rahmen des ''Herbstnächte IV''-Festivals lässt ihn zu dem Schluss kommen, dass er wieder im musikalischen Bereich aktiv werden möchte. Mit den nun folgenden Alben versucht er einen Neubeginn, wobei er anstrebt, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden<ref>z. B. in [http://interviews.dunkelromantik.de/ Ascension Magazine 10/2005], §6</ref>. Er redet mehrmals von seiner „zweiten Karriere“ oder der „zweiten Hälfte seiner Karriere“.<ref>siehe hierzu besonders das direkt im Anschluss an das Konzert auf Burg Rabenstein gemachte Interview des Internet Magazins [http://www.paulroland.de/de/index.html Der Hörspiegel]</ref> Tatsächlich klingen die Kompositionen und besonders die Arrangements der Stücke seit ''Pavane'' professioneller, routinierter und weniger verspielt als auf früheren Alben.
Im Jahre 2004 ruft Roland sein früheres eigenes Plattenlabel Gaslight Records für die Veröffentlichung von ''Pavane'' wieder ins Leben, um alte, inzwischen vom Markt verschwundene Werke wieder heraus zu geben und neue Platten auf den Markt zu bringen.
Im Jahre 2004 ruft Roland sein früheres eigenes Plattenlabel Gaslight Records für die Veröffentlichung von ''Pavane'' wieder ins Leben, um alte, inzwischen vom Markt verschwundene Werke wieder heraus zu geben und neue Platten auf den Markt zu bringen.


Parallel dazu nimmt sein Erfolg als Autor von Sachbüchern und Romanen zu. Er ist ebenfalls als Lehrer für Selbsterfahrungs-, Meditations- und Kabbalakurse tätig (vg. Abschnitt ''Bücher'').
Parallel dazu nimmt sein Erfolg als Autor von Sachbüchern und Romanen zu. Er ist ebenfalls als Lehrer in Selbsterfahrungs-, Meditations- und Kabbalakursen tätig (vgl. Abschnitt ''Bücher'').


Ab Anfang der 1980er Jahre ist er als Journalist für Pop Musik und Filme tätig (vgl. Abschnitt ''Musik'', §3).
Ab Anfang der 1980er Jahre ist er als Journalist für Pop Musik und Filme tätig (vgl. Abschnitt ''Musik'', §3).
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==Musik==
==Musik==


Paul Roland hat einen sehr eigenwilligen und unverkennbaren musikalischen Stil entwickelt in dem zahlreiche Richtungen vereint sind. Der prägendste Einfluss ist wohl im [[Psychedelic Rock]] der 1960er Jahre und dem [[Glam Rock]] der 1970er Jahre zu finden, insbesondere seinen Vorbildern [[Marc Bolan]] (den er mehrfach als seine einzige wirkliche Inspiration bezeichnet<ref>so etwa in der Ausgabe 10/2005 des italienischen [http://interviews.dunkelromantik.de/ Ascension Magazine], §1</ref>) und [[Syd Barrett]]<ref>obwohl er Barrett in einem Interview mit dem italienischen Magazin Nobody’s Land als „overrated“ (überbewertet) bezeichnete</ref>. Aber auch ältere musikalische Stile wie Folk, Jazz, Blues und klassischer 50er Jahre Rock’N’Roll fließen in seine Musik genauso ein wie als einzig erkennbaren „modernen“ Richtungen [[Hard Rock]] und [[Heavy Metal]]. Besonderes Markenzeichen vieler Stücke ist der Anteil barocker Kammer- und Orchestermusik, viele Songs haben neben oder anstelle der typischen Rock Instrumentierung noch Streicher- und Bläserensembles in ihrem Arrangement. Zu seinen Vorbildern rechnet Roland auch Händel und den Filmmusik Komponisten [[Michael Nyman]], den er mehrmals als seinen Lieblingskomponisten bezeichnete.
Paul Roland hat einen sehr eigenwilligen und unverkennbaren musikalischen Stil entwickelt in dem zahlreiche Richtungen vereint sind. Der prägendste Einfluss ist wohl im [[Psychedelic Rock]] der 1960er Jahre und dem [[Glam Rock]] der 1970er Jahre zu finden, insbesondere in seinen Vorbildern [[Marc Bolan]] (den er mehrfach als seine einzige wirkliche Inspiration bezeichnet<ref>so etwa in der Ausgabe 10/2005 des italienischen [http://interviews.dunkelromantik.de/ Ascension Magazine], §1</ref>) und [[Syd Barrett]]<ref>obwohl er Barrett in einem Interview mit dem italienischen Magazin [http://interviews.dunkelromantik.de/ Nobody’s Land] als „overrated“ (überbewertet) bezeichnete</ref>. Aber auch ältere musikalische Stile wie Folk, Jazz, Blues und klassischer 50er Jahre Rock’N’Roll fließen in seine Musik genauso ein wie als einzig erkennbare „moderne“ Richtungenen [[Hard Rock]] und [[Heavy Metal]]. Besonderes Markenzeichen vieler Stücke ist der Anteil barocker Kammer- und Orchestermusik, viele Songs haben neben oder anstelle der typischen Rock Instrumentierung noch Streicher- und Bläserensembles in ihrem Arrangement. Zu seinen Vorbildern rechnet Roland auch Händel und den Filmmusik Komponisten [[Michael Nyman]], den er mehrmals als seinen Lieblingskomponisten bezeichnete.


1979 nimmt er zusammen mit John Williams unter dem Namen Weird Strings die erste Single ''Oscar Automobile'' auf die in Eigenproduktion und auf eine Auflage von 100 Stück limitiert vertrieben wird. Es folgt die Gründung der Band [[Midnight Rags]] und die Veröffentlichung der ersten LP. Zwar bewertet Roland diesen Schritt später als übereilt<ref> Booklet der CD-Release von ''The Werewolf Of London'', 2007</ref>, dennoch findet die Veröffentlichung gute Kritiken. So spielt z. B. der britische Radio DJ [[John Peel]] zwei Stücke des Albums wie auch die Single ''Public Enemy'' in seiner Show. Im Dezember 1980 findet der erste Auftritt der Band am Canterbury Technical College statt. Zur Besetzung gehören neben Paul Roland selber lediglich John Daniels (Gitarre) und Brian Gould (Keyboards).
1979 nimmt er zusammen mit John Williams unter dem Namen „Weird Strings“ die erste Single ''Oscar Automobile'' auf die in Eigenproduktion und auf eine Auflage von 100 Stück limitiert vertrieben wird. Es folgt die Gründung der Band [[Midnight Rags]] und die Veröffentlichung der ersten LP. Zwar bewertet Roland diesen Schritt später als übereilt<ref> Booklet der CD-Release von ''The Werewolf Of London'', 2007</ref>, dennoch findet die Veröffentlichung gute Kritiken. So spielt z. B. der britische Radio DJ [[John Peel]] zwei Stücke des Albums wie auch die Single ''Public Enemy'' in seiner Show. Im Dezember 1980 findet der erste Auftritt der Band am Canterbury Technical College statt. Zur Besetzung gehören neben Paul Roland selber lediglich John Daniels (Gitarre) und Brian Gould (Keyboards).


Unter dem Management von David Enthoven<ref>ein damals wie heute sehr erfolgreicher Musik Manager, der unter anderem Roxy Music, T. Rex, King Crimson und Robbie Williams betreute oder noch betreut</ref> und June Bolan (der Witwe von Marc) wird er zu Anfang der 1980er Jahre eher von Plattenaufnahmen abgehalten und zunächst zum Film- und Musikjournalisten aufgebaut, wobei er z. B. für die Magazine [[Kerrang]], [[Sounds (Großbritannien)|Sounds]] und Record Mirror tätig ist<ref>[http://interviews.dunkelromantik.de/ Interview in Nobody’s Land]</ref>.
Unter dem Management von David Enthoven<ref>ein damals wie heute sehr erfolgreicher Musik Manager, der unter anderem Roxy Music, T. Rex, King Crimson und Robbie Williams betreute oder noch betreut</ref> und June Bolan (der Witwe von Marc) wird er zu Anfang der 1980er Jahre eher von Plattenaufnahmen abgehalten und zunächst zum Film- und Musikjournalisten aufgebaut, wobei er z. B. für die Magazine [[Kerrang]], [[Sounds (Großbritannien)|Sounds]] und Record Mirror tätig ist<ref>[http://interviews.dunkelromantik.de/ Interview in Nobody’s Land]</ref>.
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Nach der Veröffentlichung einer Single unter dem Pseudonym "Beau Brummel" spielt Roland ab 1982 unter eigenem Namen. Nach diversen Maxis und Singles erscheint 1985 das erste reguläre Album ''Burnt Orchids''.
Nach der Veröffentlichung einer Single unter dem Pseudonym "Beau Brummel" spielt Roland ab 1982 unter eigenem Namen. Nach diversen Maxis und Singles erscheint 1985 das erste reguläre Album ''Burnt Orchids''.


Da Paul Roland alle seine Alben auf kleinen Independant Labels veröffentlichte, blieb der große Erfolg als Musiker stets aus. 1987 wurde ''Danse Macabre'' vom deutschen Radio Sender WDR in der täglichen Sendung ''Flip Zeit'' zum Album des Monats gekürt, ohne dass der weitere Verlauf seiner Karriere durch die Redaktion verfolgt worden ist. Größeren Erfolg erzielte Roland vor allem in der [[Dark Wave]]-Szene der 1990er Jahre.
Da Paul Roland alle seine Alben auf kleinen Independant Labels veröffentlichte, bleibt der große Erfolg als Musiker stets aus. 1987 wurde ''Danse Macabre'' vom deutschen Radio Sender WDR in der täglichen Sendung ''Flip Zeit'' zum Album des Monats gekürt, ohne dass der weitere Verlauf seiner Karriere durch die Redaktion verfolgt worden ist. Größeren Erfolg erzielt Roland vor allem in der [[Dark Wave]]-Szene der 1990er Jahre.


Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit verschiedenen prominenten Gastmusikern zusammen wie z.B. dem Folksänger [[Robyn Hitchcock]] (auf ''The Werewolf Of London''), Nick Saloman von [[The Bevis Frond]] (auf ''Roaring Boys, Strychnine'' und ''Sarabande''), Sterling Morrison von [[The Velvet Underground]] (auf ''Danse Macabre'')<ref>Die eingespielten Gitarrenparts kamen aus technischen Gründen nicht auf die endgültige Version des Albums. Zu den Gründen siehe [http://interviews.dunkelromantik.de/ ''Ruta 66''-Interview, 2004, §15]</ref>, Knox von [[The Vibrators]] (auf der EP ''Hot George''), Andy Ellison von Marc Bolans erster Band [[John’s Children]] (auf den Singles ''Hot George'' und ''Dr. Strange''), Jojo Brandt von [[The Convent]] und [[Sonnenbrandt]] (auf ''Live in Germany''), Joran Elane, Markus Skroch und Nico Steckelberg von [[Elane]] (auf ''Pavane'') sowie Jim Leverton und Geoffrey Richardson von [[Caravan (Band)|Caravan]] (auf ''Re-Animator'').
Im Laufe seiner Karriere arbeitet er mit verschiedenen prominenten Gastmusikern zusammen wie z.B. dem Folksänger [[Robyn Hitchcock]] (auf ''The Werewolf Of London''), Nick Saloman von [[The Bevis Frond]] (auf ''Roaring Boys, Strychnine'' und ''Sarabande''), Sterling Morrison von [[The Velvet Underground]] (auf ''Danse Macabre'')<ref>Die eingespielten Gitarrenparts kamen aus technischen Gründen nicht auf die endgültige Version des Albums. Zu den Gründen siehe [http://interviews.dunkelromantik.de/ ''Ruta 66''-Interview, 2004, §15]</ref>, Knox von [[The Vibrators]] (auf ''Burnt Orchids'' und der EP ''Hot George''), Andy Ellison von Marc Bolans erster Band [[John’s Children]] (auf den Singles ''Hot George'' und ''Dr. Strange''), dem britischen Psychedelic Musker [[Nick Nicely]] (auf ''A Cabinet Of Curiosities''), Jojo Brandt von [[The Convent]] und [[Sonnenbrandt]] (auf ''Live in Germany''), Joran Elane, Markus Skroch und Nico Steckelberg von [[Elane]] (auf ''Pavane'') sowie Jim Leverton und Geoffrey Richardson von [[Caravan (Band)|Caravan]] (auf ''Re-Animator'').


Er wird zweimal für andere Musiker tätig. Zum einen produziert er im Jahre 1989 das Album ''Reds'' der italienischen Band ''The Gang''<ref>[http://www.the-gang.it/discografia/principale-discografia.htm Homepage der Band]</ref>. Ferner komponiert er ein Stück für die geplante Re-Union CD der Band John’s Children, das aber nicht dort sondern unter dem Titel ''Aleister Crowley'' auf seinem eigenen Album ''Gargoyles'' erscheint<ref>[http://www.paulroland.de/de/index.html Paul Roland Newsletter vom 9.7.2003]</ref>
Er wird zweimal für andere Musiker tätig. Zum einen produziert er im Jahre 1989 das Album ''Reds'' der italienischen Band The Gang<ref>[http://www.the-gang.it/discografia/principale-discografia.htm Homepage der Band]</ref>. Ferner komponiert er ein Stück für die geplante Re-Union CD der Band John’s Children, das aber nicht dort sondern unter dem Titel ''Aleister Crowley'' auf seinem eigenen Album ''Gargoyles'' erscheint<ref>[http://www.paulroland.de/de/index.html Paul Roland Newsletter vom 9.7.2003]</ref>


===Texte===
===Texte===
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Ein besonderer Aspekt der Musik sind nicht zuletzt dank seiner parallelen Betätigung als Schriftsteller die sehr markanten Texte. Es handelt sich dabei zumeist um kleine Geschichten, die in lyrischer Form präsentiert werden. Inhaltlich drehen sich die meisten um oft in der Vergangenheit lebende Exzentriker, Visionäre und leicht unheimliche Zeitgenossen. Dabei sind literarische Einflüsse von [[Charles Dickens]], [[Edgar Allan Poe]], aber auch [[Gothic Novel]]s und Horror Comics erkennbar. Stets wieder kehrendes Thema ist ein Außenseiter, der einer ihm (oft durch sich selbst) gestellten Aufgabe fanatisch folgt und tragische Folgen für sich und seine Umwelt in Kauf nimmt.
Ein besonderer Aspekt der Musik sind nicht zuletzt dank seiner parallelen Betätigung als Schriftsteller die sehr markanten Texte. Es handelt sich dabei zumeist um kleine Geschichten, die in lyrischer Form präsentiert werden. Inhaltlich drehen sich die meisten um oft in der Vergangenheit lebende Exzentriker, Visionäre und leicht unheimliche Zeitgenossen. Dabei sind literarische Einflüsse von [[Charles Dickens]], [[Edgar Allan Poe]], aber auch [[Gothic Novel]]s und Horror Comics erkennbar. Stets wieder kehrendes Thema ist ein Außenseiter, der einer ihm (oft durch sich selbst) gestellten Aufgabe fanatisch folgt und tragische Folgen für sich und seine Umwelt in Kauf nimmt.


Eine Beschäftigung mit zeitgenössischen Themen oder politische Texte lehnt er ausdrücklich ab<ref>z. B.: „All that 'we are the world' nonsense is so forced and full of empty earnestness. For goodness sake, if you have compassion for people or the environment do something practical to help, but please don't sing about it!” [http://interviews.dunkelromantik.de/ (Interview mit Thomas Weiland für Radio Brandenburg, 10.8.1994)]</ref>
Eine Beschäftigung mit zeitgenössischen Themen oder politische Texte lehnt er ausdrücklich ab<ref>z. B.: „All that 'we are the world' nonsense is so forced and full of empty earnestness. For goodness sake, if you have compassion for people or the environment do something practical to help, but please don't sing about it!” [http://interviews.dunkelromantik.de/ (Interview mit Thomas Weiland für Radio Brandenburg, 10.8.1994)]</ref>.


Als Beispiele seien folgende Figuren exemplarisch genannt: ein Giftmörder des 19. Jahrhunderts (''The Crimes of Dr. Cream''), ein Opiumsüchtiger (''In The Opium Den''), ein Missionar beim Bekehrungsversuch eines Kannibalenstammes (''The Curate Of Cheltenham''), ein Visionär der lange vor den Gebrüdern Wright eine Flugmaschine baut (''Wyndham Hill''), Piraten (''Captain Blood''), eine viktorianische Femme Fatale (''Cousin Emilia'').
Als Beispiele seien folgende Figuren exemplarisch genannt: ein Giftmörder des 19. Jahrhunderts (''The Crimes of Dr. Cream''), ein Opiumsüchtiger (''In The Opium Den''), ein Missionar beim Bekehrungsversuch eines Kannibalenstammes (''The Curate Of Cheltenham''), ein Visionär der lange vor den Gebrüdern Wright eine Flugmaschine baut (''Wyndham Hill''), Piraten (''Captain Blood''), eine viktorianische Femme Fatale (''Cousin Emilia'').
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===Dichtung===
===Dichtung===


In den 1980er Jahren schrieb Paul Roland Kurzgeschichten, die jedoch nur in Eigenarbeit vertrieben und gelegentlich auf Musik-Alben der damaligen Zeit beworben wurden. Bereits zuvor schrieb er laut Eigenaussage<ref>[http://www.lastcallrecords.com/stories/paul_roland_fr.html/ Autobiografie auf Last Call Records], 2003</ref> Gedichte und Geschichten die aber nicht veröffentlicht worden sind.
In den 1980er Jahren schreibt Paul Roland Kurzgeschichten, die jedoch nur in Eigenarbeit vertrieben und gelegentlich auf Musik-Alben der damaligen Zeit beworben werden. Bereits zuvor schrieb er laut Eigenaussage<ref>[http://www.lastcallrecords.com/stories/paul_roland_fr.html/ Autobiografie auf Last Call Records], 2003</ref> Gedichte und Geschichten die aber nicht veröffentlicht worden sind.


Es folgten verschiedene [[Fantasy]] Romane (''The Guru of Greenwich Village'', ''Castle Grimm''). Sein Stil ist geprägt von Klassikern der [[Gothic Novel]] und [[Mystery]] Literatur wie etwa Edgar Allan Poe, H. G. Wells, Arthur Machen und M. R. James.
Es folgen verschiedene [[Fantasy]] Romane (''The Guru of Greenwich Village'', ''Castle Grimm''). Sein Stil ist geprägt von Klassikern der [[Gothic Novel]] und [[Mystery]] Literatur wie Edgar Allan Poe, H. G. Wells, Arthur Machen und M. R. James.


===Sachbücher===
===Sachbücher===


Seit 1995 tritt er auch als Autor von Sachbüchern auf, meist über die Themen Musik, [[Esoterik]], [[Kabbala]], Meditation und Lebenshilfe. Daneben ist er auch als Meditationslehrer tätig und hatte laut eigener Angabe mehrere Auftritte in diversen britischen Radio- und TV-Sendungen. Seine erfolgreichsten Bücher sind ''Entspannung durch Meditation'' und ''Kabbala Karten''. Später folgen Arbeiten über berühmte Verbrechen und [[Forensik]].
Seit 1995 tritt er als Autor von Sachbüchern auf, meist über die Themen Musik, [[Esoterik]], [[Kabbala]], Meditation und Lebenshilfe. Daneben ist er auch als Meditationslehrer tätig und hat laut eigener Angabe mehrere Auftritte in diversen britischen Radio- und TV-Sendungen. Seine erfolgreichsten Bücher sind ''Entspannung durch Meditation'' und ''Kabbala Karten''. Später folgen Arbeiten über berühmte Verbrechen und [[Forensik]].


Ausschlaggebend für sein Interesse an Mystik, Übernatürlichem und Okkultismus ist nach eigener mehrfach wiederholter Aussage eine [Außerkörperliche Erfahrung] im Kindesalter. Der begegnete er jedoch zunächst eher ängstlich und versuchte das Erlebte durch Lektüre zahlreicher Bücher zum Thema zu verstehen.
Ausschlaggebend für sein Interesse an Mystik, Übernatürlichem und Okkultismus ist nach eigener mehrfach wiederholter Aussage eine [[Außerkörperliche Erfahrung]] im Kindesalter. Der begegnete er jedoch zunächst eher ängstlich und versuchte das Erlebte durch Lektüre verschiedener Bücher zum Thema zu verstehen.

==Trivia==

* Auf die Aufforderung eines Reporters des argentinischen Nucleus Magazine sich für Leser zu beschreiben die ihn noch nicht kennen, antwortete er (Übersetzung von mir): „Ich wurde von einigen Englands ‚Psych-Pop-Guru’ genannt und ‚die männliche Kate Bush’ von meinem Label Kollegen Robyn Hitchcock. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Meine Musik ist sicherlich im Kern englisch und wurzelt in den psychedelischen 60er und frühen 70er Jahren, obwohl ich viele klassische Instrumente benutze um die Viktorianische und Edwardianische Landhaus-Garten-Party-Atmosphäre zu beschwören die zu meinen Texten passt die zumeist übersinnliche oder historische Themen haben. Stellen Sie sich den frühen Marc Bolan mit ein wenig Syd Barrett und Colin Blunstone plus den [[Left Banke]] vor, und sie haben mich.“

* Im griechischen Acropolis Magazin berichtet er folgende Anekdote (Übersetzung von mir): „Eine kurze aber wichtige Erfahrung war es, in Wembley 1982 backstage auf Ozzy Osbourne zu treffen den ich nach einem Rat fragte wie man im Musik Business Erfolg haben kann. Seine Antwort war ‚Halt dich von den Sch...ss Plattenfirmen fern’. Damit hatte er recht.“

* Trotz seiner literarischen Ambitionen bezeichnet sich Roland nicht als großen Leser. Die einzige Ausnahme war eine Zeit als er etwa 30 Jahre alt war. Nach der Trennung von einer Freundin die Literatur studierte, las er als eine Art intellektueller Rache innerhalb eines Jahres etwa 100 Bücher.<ref>[http://interviews.dunkelromantik.de/ Interview in Nobody’s Land] </ref>

* Seine Arbeitsweise beim Komponieren beschreibt er so (Übersetzung von mir): “Ich weiß nicht wie andere Autoren (sic!, „writer“) arbeiten, aber ich habe immer eher Fragmente als ganze Songs geschrieben. (...) Erst nachdem ich zehn oder mehr Einzelteile (Verse, Refrains oder Mittelstücke) zusammen getragen habe, schaue ich mir an was ich habe und versuche die Fragmente zu verbinden. Wenn das Skelett eines Stückes steht, schreibe ich die fehlenden Passagen (üblicherweise der Mittelteil) und am Ende den Text (nachdem ich zuvor Nonsens-Verse benutzt habe um die Melodie zu bekommen).“ (Quelle: Paul Roland Newsletter vom 9.7.2003)

* Er nennt immer wieder sehr unterschiedliche Einflüsse auf seine Musik, so auch z. B. Metallica, Rammstein oder den frühen Rod Steward (Nucleus Magazine Interview).

* 1986 interviewte er den Horror Film Star (und Idol seiner Jugend) Peter Cushing für ein Film Magazin. (Unbekannt welches, das Interview ist nachgedruckt in der ersten Ausgabe des Fan Club Magazins Cabinet Of Curiosities, zu finden auf der älteren [http://web.tiscali.it/cross/paulroland.html italienischen Website].

* Den Bratschenspieler Piers Mortimer der ihn auf vielen der frühen Platten begleitet, lernte er über eine Suchanzeige in einem Musiker Fachmagazin kennen.<ref>Interview in [http://web.tiscali.it/cross/paulroland.html Bucketful Of Brains 7/85]</ref>

* Er hat keinerlei musikalische Ausbildung genossen. <ref>Interview in [http://web.tiscali.it/cross/paulroland.html Bucketful Of Brains 7/85]</ref>

* In seiner Jugend schrieb er eine Marc Bolan Biografie von der er sich später distanzierte und die in keiner Auflistung seiner Bücher mehr auftaucht.

* Anfang der 1980er Jahre gründete er ein Plattenlabel namens ''Moonlight'', das keine eigenen Platten sondern lediglich andere Musiker veröffentlichte. Zugunsten der eigenen Karriere wurde der Betrieb aber bald darauf eingestellt.

* Das Vorbild für „Cousin Emilia“ auf ''Happy Families'' ist die exzentrische britische Schmetterlingsjägerin und Weltreisende [[Margaret Fountaine]] (1862 - 1940, vgl. Cabinet of Curiosities Magazine 1/1993).

* 1989 interviewte er Ian Anderson von [[Jethro Tull]] für das Magazin ''Hifi-News''.


==Werke==
==Werke==
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*Waxworks ("Best Of" und Radio Sessions; CD, 1995)
*Waxworks ("Best Of" und Radio Sessions; CD, 1995)
*Live In Germany (CD, 1995)
*Live In Germany (CD, 1995)
*A Cabinet Of Curiosities/Happy Families/Alice's House (CD, 1996)
*Gargoyles (CD, 1997)
*Gargoyles (CD, 1997)
*Duel (Wiederveröffentlichung mit Bonustracks; CD, 2002)
*Duel (Wiederveröffentlichung für den griechischen Markt mit Bonustracks; CD, 2002)
*Gaslight Tales (Best Of Paul Roland; CD, 2003)
*Gaslight Tales (Best Of Paul Roland; CD, 2003)
*Pavane (CD/LP, 2004)
*Pavane (CD/LP, 2004)
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* [http://www.paulroland.net/ Paul Roland Homepage (Schwerpunkt Buch)]
* [http://www.paulroland.net/ Paul Roland Homepage (Schwerpunkt Buch)]
* [http://www.paulroland.it/ italienische Homepage mit umfangreichem Archivmaterial]
* [http://www.paulroland.it/ italienische Homepage mit umfangreichem Archivmaterial]
* [http://web.tiscali.it/cross/paulroland.html frühere aber noch aktive italienische Homepage mit weiteren älteren Intervies]
* [http://discography.dunkelromantik.de/ Paul Roland Diskografie z. T. mit Hörbeispielen]
* [http://discography.dunkelromantik.de/ Paul Roland Diskografie z. T. mit Hörbeispielen]
* [http://www.myspace.com/paulrolandmusic MySpace Seite]
* [http://www.myspace.com/paulrolandmusic MySpace Seite]

Version vom 1. Dezember 2007, 23:18 Uhr

Paul Roland (* um 1960 in Kent, Großbritannien) ist ein britischer Musiker, Schriftsteller und Journalist.

Paul Roland

Biografie

Über Paul Rolands Leben ist wenig bekannt. In eigenen Angaben hält er sich sehr zurück und journalistische Nachfragen finden kaum statt. Laut autobiografischen Texten auf diversen Homepages stammt er anscheinend aus einer Künstlerfamilie (Vater Schriftsteller, Mutter Schauspielerin) und entdeckt früh seine Liebe zur Musik: erste Kompositionen stammen aus dem Jahr 1974 und mit 19 Jahren veröffentlicht er seine erste LP.[1][2]

Der erste Gedanke, Rockmusiker zu werden und damit dem vorgezeichneten und als unerwünscht empfundenen Weg von Schule, College und Beruf zu entkommen kam ihm[3] durch den rockigen Soundtrack des Films That’ll be the day (dt.: Trau keinem über 18) von Neil Aspinall (dem Roadmanager der Beatles), Will Malone und Keith Moon (von The Who).

1997 beendet er seine musikalische Karriere, nachdem mehrere Plattenfirmen[4] Konkurs gingen und für ihn keine Möglichkeit bestand, den Kontakt zum Publikum aufrecht zu erhalten. Hinzu kam der ausbleibende Erfolg in seiner Heimat Großbritannien und den USA wo er faktisch gar nicht wahr genommen wurde. In späteren Interviews spricht er ferner von dem Gefühl zu alt für einen Independent Musiker geworden zu sein. Der wachsende, auch finanzielle Erfolg als Buchautor dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Darauf hin findet ein Rückzug ins Private statt. In den folgenden Jahren erscheinen diverse Bücher. Ein als einmaligen Auftritt geplantes Konzert im September 2002 auf der Burg Rabenstein in Brandenburg im Rahmen des Herbstnächte IV-Festivals lässt ihn zu dem Schluss kommen, dass er wieder im musikalischen Bereich aktiv werden möchte. Mit den nun folgenden Alben versucht er einen Neubeginn, wobei er anstrebt, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden[5]. Er redet mehrmals von seiner „zweiten Karriere“ oder der „zweiten Hälfte seiner Karriere“.[6] Tatsächlich klingen die Kompositionen und besonders die Arrangements der Stücke seit Pavane professioneller, routinierter und weniger verspielt als auf früheren Alben.

Im Jahre 2004 ruft Roland sein früheres eigenes Plattenlabel Gaslight Records für die Veröffentlichung von Pavane wieder ins Leben, um alte, inzwischen vom Markt verschwundene Werke wieder heraus zu geben und neue Platten auf den Markt zu bringen.

Parallel dazu nimmt sein Erfolg als Autor von Sachbüchern und Romanen zu. Er ist ebenfalls als Lehrer in Selbsterfahrungs-, Meditations- und Kabbalakursen tätig (vgl. Abschnitt Bücher).

Ab Anfang der 1980er Jahre ist er als Journalist für Pop Musik und Filme tätig (vgl. Abschnitt Musik, §3).

Musik

Paul Roland hat einen sehr eigenwilligen und unverkennbaren musikalischen Stil entwickelt in dem zahlreiche Richtungen vereint sind. Der prägendste Einfluss ist wohl im Psychedelic Rock der 1960er Jahre und dem Glam Rock der 1970er Jahre zu finden, insbesondere in seinen Vorbildern Marc Bolan (den er mehrfach als seine einzige wirkliche Inspiration bezeichnet[7]) und Syd Barrett[8]. Aber auch ältere musikalische Stile wie Folk, Jazz, Blues und klassischer 50er Jahre Rock’N’Roll fließen in seine Musik genauso ein wie als einzig erkennbare „moderne“ Richtungenen Hard Rock und Heavy Metal. Besonderes Markenzeichen vieler Stücke ist der Anteil barocker Kammer- und Orchestermusik, viele Songs haben neben oder anstelle der typischen Rock Instrumentierung noch Streicher- und Bläserensembles in ihrem Arrangement. Zu seinen Vorbildern rechnet Roland auch Händel und den Filmmusik Komponisten Michael Nyman, den er mehrmals als seinen Lieblingskomponisten bezeichnete.

1979 nimmt er zusammen mit John Williams unter dem Namen „Weird Strings“ die erste Single Oscar Automobile auf die in Eigenproduktion und auf eine Auflage von 100 Stück limitiert vertrieben wird. Es folgt die Gründung der Band Midnight Rags und die Veröffentlichung der ersten LP. Zwar bewertet Roland diesen Schritt später als übereilt[9], dennoch findet die Veröffentlichung gute Kritiken. So spielt z. B. der britische Radio DJ John Peel zwei Stücke des Albums wie auch die Single Public Enemy in seiner Show. Im Dezember 1980 findet der erste Auftritt der Band am Canterbury Technical College statt. Zur Besetzung gehören neben Paul Roland selber lediglich John Daniels (Gitarre) und Brian Gould (Keyboards).

Unter dem Management von David Enthoven[10] und June Bolan (der Witwe von Marc) wird er zu Anfang der 1980er Jahre eher von Plattenaufnahmen abgehalten und zunächst zum Film- und Musikjournalisten aufgebaut, wobei er z. B. für die Magazine Kerrang, Sounds und Record Mirror tätig ist[11].

Nach der Veröffentlichung einer Single unter dem Pseudonym "Beau Brummel" spielt Roland ab 1982 unter eigenem Namen. Nach diversen Maxis und Singles erscheint 1985 das erste reguläre Album Burnt Orchids.

Da Paul Roland alle seine Alben auf kleinen Independant Labels veröffentlichte, bleibt der große Erfolg als Musiker stets aus. 1987 wurde Danse Macabre vom deutschen Radio Sender WDR in der täglichen Sendung Flip Zeit zum Album des Monats gekürt, ohne dass der weitere Verlauf seiner Karriere durch die Redaktion verfolgt worden ist. Größeren Erfolg erzielt Roland vor allem in der Dark Wave-Szene der 1990er Jahre.

Im Laufe seiner Karriere arbeitet er mit verschiedenen prominenten Gastmusikern zusammen wie z.B. dem Folksänger Robyn Hitchcock (auf The Werewolf Of London), Nick Saloman von The Bevis Frond (auf Roaring Boys, Strychnine und Sarabande), Sterling Morrison von The Velvet Underground (auf Danse Macabre)[12], Knox von The Vibrators (auf Burnt Orchids und der EP Hot George), Andy Ellison von Marc Bolans erster Band John’s Children (auf den Singles Hot George und Dr. Strange), dem britischen Psychedelic Musker Nick Nicely (auf A Cabinet Of Curiosities), Jojo Brandt von The Convent und Sonnenbrandt (auf Live in Germany), Joran Elane, Markus Skroch und Nico Steckelberg von Elane (auf Pavane) sowie Jim Leverton und Geoffrey Richardson von Caravan (auf Re-Animator).

Er wird zweimal für andere Musiker tätig. Zum einen produziert er im Jahre 1989 das Album Reds der italienischen Band The Gang[13]. Ferner komponiert er ein Stück für die geplante Re-Union CD der Band John’s Children, das aber nicht dort sondern unter dem Titel Aleister Crowley auf seinem eigenen Album Gargoyles erscheint[14]

Texte

Ein besonderer Aspekt der Musik sind nicht zuletzt dank seiner parallelen Betätigung als Schriftsteller die sehr markanten Texte. Es handelt sich dabei zumeist um kleine Geschichten, die in lyrischer Form präsentiert werden. Inhaltlich drehen sich die meisten um oft in der Vergangenheit lebende Exzentriker, Visionäre und leicht unheimliche Zeitgenossen. Dabei sind literarische Einflüsse von Charles Dickens, Edgar Allan Poe, aber auch Gothic Novels und Horror Comics erkennbar. Stets wieder kehrendes Thema ist ein Außenseiter, der einer ihm (oft durch sich selbst) gestellten Aufgabe fanatisch folgt und tragische Folgen für sich und seine Umwelt in Kauf nimmt.

Eine Beschäftigung mit zeitgenössischen Themen oder politische Texte lehnt er ausdrücklich ab[15].

Als Beispiele seien folgende Figuren exemplarisch genannt: ein Giftmörder des 19. Jahrhunderts (The Crimes of Dr. Cream), ein Opiumsüchtiger (In The Opium Den), ein Missionar beim Bekehrungsversuch eines Kannibalenstammes (The Curate Of Cheltenham), ein Visionär der lange vor den Gebrüdern Wright eine Flugmaschine baut (Wyndham Hill), Piraten (Captain Blood), eine viktorianische Femme Fatale (Cousin Emilia).

Bücher

Dichtung

In den 1980er Jahren schreibt Paul Roland Kurzgeschichten, die jedoch nur in Eigenarbeit vertrieben und gelegentlich auf Musik-Alben der damaligen Zeit beworben werden. Bereits zuvor schrieb er laut Eigenaussage[16] Gedichte und Geschichten die aber nicht veröffentlicht worden sind.

Es folgen verschiedene Fantasy Romane (The Guru of Greenwich Village, Castle Grimm). Sein Stil ist geprägt von Klassikern der Gothic Novel und Mystery Literatur wie Edgar Allan Poe, H. G. Wells, Arthur Machen und M. R. James.

Sachbücher

Seit 1995 tritt er als Autor von Sachbüchern auf, meist über die Themen Musik, Esoterik, Kabbala, Meditation und Lebenshilfe. Daneben ist er auch als Meditationslehrer tätig und hat laut eigener Angabe mehrere Auftritte in diversen britischen Radio- und TV-Sendungen. Seine erfolgreichsten Bücher sind Entspannung durch Meditation und Kabbala Karten. Später folgen Arbeiten über berühmte Verbrechen und Forensik.

Ausschlaggebend für sein Interesse an Mystik, Übernatürlichem und Okkultismus ist nach eigener mehrfach wiederholter Aussage eine Außerkörperliche Erfahrung im Kindesalter. Der begegnete er jedoch zunächst eher ängstlich und versuchte das Erlebte durch Lektüre verschiedener Bücher zum Thema zu verstehen.

Trivia

  • Auf die Aufforderung eines Reporters des argentinischen Nucleus Magazine sich für Leser zu beschreiben die ihn noch nicht kennen, antwortete er (Übersetzung von mir): „Ich wurde von einigen Englands ‚Psych-Pop-Guru’ genannt und ‚die männliche Kate Bush’ von meinem Label Kollegen Robyn Hitchcock. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Meine Musik ist sicherlich im Kern englisch und wurzelt in den psychedelischen 60er und frühen 70er Jahren, obwohl ich viele klassische Instrumente benutze um die Viktorianische und Edwardianische Landhaus-Garten-Party-Atmosphäre zu beschwören die zu meinen Texten passt die zumeist übersinnliche oder historische Themen haben. Stellen Sie sich den frühen Marc Bolan mit ein wenig Syd Barrett und Colin Blunstone plus den Left Banke vor, und sie haben mich.“
  • Im griechischen Acropolis Magazin berichtet er folgende Anekdote (Übersetzung von mir): „Eine kurze aber wichtige Erfahrung war es, in Wembley 1982 backstage auf Ozzy Osbourne zu treffen den ich nach einem Rat fragte wie man im Musik Business Erfolg haben kann. Seine Antwort war ‚Halt dich von den Sch...ss Plattenfirmen fern’. Damit hatte er recht.“
  • Trotz seiner literarischen Ambitionen bezeichnet sich Roland nicht als großen Leser. Die einzige Ausnahme war eine Zeit als er etwa 30 Jahre alt war. Nach der Trennung von einer Freundin die Literatur studierte, las er als eine Art intellektueller Rache innerhalb eines Jahres etwa 100 Bücher.[17]
  • Seine Arbeitsweise beim Komponieren beschreibt er so (Übersetzung von mir): “Ich weiß nicht wie andere Autoren (sic!, „writer“) arbeiten, aber ich habe immer eher Fragmente als ganze Songs geschrieben. (...) Erst nachdem ich zehn oder mehr Einzelteile (Verse, Refrains oder Mittelstücke) zusammen getragen habe, schaue ich mir an was ich habe und versuche die Fragmente zu verbinden. Wenn das Skelett eines Stückes steht, schreibe ich die fehlenden Passagen (üblicherweise der Mittelteil) und am Ende den Text (nachdem ich zuvor Nonsens-Verse benutzt habe um die Melodie zu bekommen).“ (Quelle: Paul Roland Newsletter vom 9.7.2003)
  • Er nennt immer wieder sehr unterschiedliche Einflüsse auf seine Musik, so auch z. B. Metallica, Rammstein oder den frühen Rod Steward (Nucleus Magazine Interview).
  • 1986 interviewte er den Horror Film Star (und Idol seiner Jugend) Peter Cushing für ein Film Magazin. (Unbekannt welches, das Interview ist nachgedruckt in der ersten Ausgabe des Fan Club Magazins Cabinet Of Curiosities, zu finden auf der älteren italienischen Website.
  • Den Bratschenspieler Piers Mortimer der ihn auf vielen der frühen Platten begleitet, lernte er über eine Suchanzeige in einem Musiker Fachmagazin kennen.[18]
  • Er hat keinerlei musikalische Ausbildung genossen. [19]
  • In seiner Jugend schrieb er eine Marc Bolan Biografie von der er sich später distanzierte und die in keiner Auflistung seiner Bücher mehr auftaucht.
  • Anfang der 1980er Jahre gründete er ein Plattenlabel namens Moonlight, das keine eigenen Platten sondern lediglich andere Musiker veröffentlichte. Zugunsten der eigenen Karriere wurde der Betrieb aber bald darauf eingestellt.
  • Das Vorbild für „Cousin Emilia“ auf Happy Families ist die exzentrische britische Schmetterlingsjägerin und Weltreisende Margaret Fountaine (1862 - 1940, vgl. Cabinet of Curiosities Magazine 1/1993).
  • 1989 interviewte er Ian Anderson von Jethro Tull für das Magazin Hifi-News.

Werke

Diskografie (Auswahl)

Aufgrund zahlreicher oft überarbeiteter Neuauflagen und länderspezifischer Sonderausgaben ist die vollständige Diskografie sehr umfangreich. Hier sind nur die Alben in ihren ursprünglichen Versionen, nennenswerte Variationen und ausgewählte wichtige Singles und EPs aufgelistet.

  • (als Weird Strings) Oscar Automobile (7", 1979)
  • (als Midnight Rags) Public Enemy (7", 1979)
  • (als Midnight Rags) The Werewolf Of London (LP, 1980)
  • (als Midnight Rags) The Werewolf Of London (mehrere andere Songs und Remixe; LP, 1981)
  • (als Beau Brummel) Hot George (7", 1982)
  • Dr. Strange (7", 1982)
  • Blades Of Battenburg (12", 1983)
  • Burnt Orchids (LP, 1985)
  • Blades Of Battenburg (7", 1986)
  • Death Or Glory (12", 1986)
  • In The Opium Den (7", 1986)
  • House Of Dark Shadows (Compilation früherer Singles und EPs, CD/LP/MC, 1986)
  • Gabrielle (12", 1987)
  • Danse Macabre (CD/LP, 1987)
  • A Cabinet Of Curiosities (CD/LP, 1987)
  • The Cars That Ate New York (7", 1987)
  • Sword & Sorcery (7", 1987)
  • Alice's House (12", 1987)
  • Confessions Of An Opium Eater (Griechische Best Of; LP+7"; 1987)
  • Happy Families (CD/LP, 1988)
  • Werewolves Of London (7", 1988)
  • At The Edge Of The World (7", 1989)
  • Duel (CD/LP, 1989)
  • Acoustic Radio Sessions 1986-88 (LP, 1989)
  • Live In Italy (halboffizieller Bootleg; CD/LP, 1990)
  • The Haunted Pages (7"+Buch, 1990)
  • Masque (CD/LP, 1990)
  • Roaring Boys (CD/LP, 1991)
  • Strychnine (CD, 1992)
  • Sarabande (CD, 1994)
  • Waxworks ("Best Of" und Radio Sessions; CD, 1995)
  • Live In Germany (CD, 1995)
  • Gargoyles (CD, 1997)
  • Duel (Wiederveröffentlichung für den griechischen Markt mit Bonustracks; CD, 2002)
  • Gaslight Tales (Best Of Paul Roland; CD, 2003)
  • Pavane (CD/LP, 2004)
  • Strychnine ...And Other Potent Poisons (+11 Bonusstücke; CD/LP, 2005)
  • Re-Animator (CD/LP, 2006)
  • The Werewolf Of London (Fan Club Edition; CD 2007)

nächste Veröffentlichungen

  • Re-Animator (deutsche Version, Bonusstücke; CD 2007)
  • Burnt Orchids/Danse Macabre (CD, 2008)
  • Nevermore (CD, 2008)

Wichtige Bücher

  • Revelations: Wisdom of the Ages (1995)
  • Prophecies and Predictions (1996)
  • Complete Guide to Dreams (1997)
  • Angels – A Piaktus Guide (1999)
  • Kabbalah – A Piaktus Guide (1999)
  • Teach Yourself ... Rock & Pop (1999)
  • Jazz Singers (1999)
  • Prophezeiungen zur Jahrtausendwende (1999)
  • New Age Living (2000)
  • How to Meditate (deutsch: Entspannung durch Meditation) (2000)
  • Chrysalis Guide to Rock & Pop (2001)
  • The Guru of Greenwich Village (o. J., ca. 2003)
  • Castle Grimm (o. J., ca. 2003)
  • How Psychic Are You? (2003)
  • Kabbalah Cards (deutsch: Kabbala Karten) (2003)
  • Guitar Chords: All the chords you’ll need…and more (2007)
  • Nazis and the Occult (2007)

Quellen

  1. Autobiografie auf Paul Roland Homepage, 2003-2007
  2. Paul Roland Newsletter zitiert auf Fansite
  3. UK Magazine Interview, 2004
  4. Bam Caruso in Großbritannien und Pastell/Bouncing in Deutschland; New Rose in Frankreich wurde an die große Kette FNAC verkauft und zeigte kein Interesse mehr an sog. Independent Musik
  5. z. B. in Ascension Magazine 10/2005, §6
  6. siehe hierzu besonders das direkt im Anschluss an das Konzert auf Burg Rabenstein gemachte Interview des Internet Magazins Der Hörspiegel
  7. so etwa in der Ausgabe 10/2005 des italienischen Ascension Magazine, §1
  8. obwohl er Barrett in einem Interview mit dem italienischen Magazin Nobody’s Land als „overrated“ (überbewertet) bezeichnete
  9. Booklet der CD-Release von The Werewolf Of London, 2007
  10. ein damals wie heute sehr erfolgreicher Musik Manager, der unter anderem Roxy Music, T. Rex, King Crimson und Robbie Williams betreute oder noch betreut
  11. Interview in Nobody’s Land
  12. Die eingespielten Gitarrenparts kamen aus technischen Gründen nicht auf die endgültige Version des Albums. Zu den Gründen siehe Ruta 66-Interview, 2004, §15
  13. Homepage der Band
  14. Paul Roland Newsletter vom 9.7.2003
  15. z. B.: „All that 'we are the world' nonsense is so forced and full of empty earnestness. For goodness sake, if you have compassion for people or the environment do something practical to help, but please don't sing about it!” (Interview mit Thomas Weiland für Radio Brandenburg, 10.8.1994)
  16. Autobiografie auf Last Call Records, 2003
  17. Interview in Nobody’s Land
  18. Interview in Bucketful Of Brains 7/85
  19. Interview in Bucketful Of Brains 7/85