„Präsentismus“ – Versionsunterschied

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* [http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/526930.html Jeder Dritte schleppt sich krank zur Arbeit] ([[Netzeitung]])
* [http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/526930.html Jeder Dritte schleppt sich krank zur Arbeit] ([[Netzeitung]])
* [http://www.welt.de/wirtschaft/article1377610/.html Wie kranke Mitarbeiter die Firma schädigen], Die Welt, 19. November 2007
* [http://www.welt.de/wirtschaft/article1377610/.html Wie kranke Mitarbeiter die Firma schädigen], Die Welt, 19. November 2007
* [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,495292,00.html Bürowahnsinn kostet Unternehmen Milliarden], Spiegel-Online, 26. Juli 2007


[[Kategorie:Arbeits- und Organisationspsychologie]]
[[Kategorie:Arbeits- und Organisationspsychologie]]

Version vom 21. Dezember 2007, 17:51 Uhr

Präsentismus (von Präsenz - Anwesenheit) bezeichnet das Verhalten von Arbeitnehmern, die insbesondere in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit (z. B. bei Konjunkturschwäche) trotz Krankheit am Arbeitsplatz sind. Die Mitarbeiter verordnen sich selbst "Anwesenheitspflicht" aus Angst um den Arbeitsplatz. Dies ist nicht wünschenswert, da die Mitarbeiter trotz ihrer körperlichen Anwesenheit nicht die volle Leistung bringen können und damit die Produktivität sinkt sowie die Unfallgefahr ansteigt. Die durch körperliche und geistige Beeinträchtigungen negativ beeinflusste Konzentrationsfähigkeit führt zu mehr Fehlern. Viele Arbeitgeber aber auch Arbeitnehmer sind sich der Tatsache nicht bewusst, dass die bloße Anwesenheit dem Unternehmen viel teurer zu stehen kommt als die Auskurierung der Krankheit.

Die Prävention vor Präsentismus ist nicht einfach, da es nicht ausreicht, den Mitarbeitern zu empfehlen zu Hause zu bleiben. Meistens sind die Krankheitsbilder vielschichtiger und nicht einfach zu bekämpfen, etwa bei Asthma, Depressionen, Allergien, Migräne, Rückenschmerzen und anderen chronischen Krankheiten.

Deshalb sollte bei den Mitarbeitern die Sensibilität für ihre eigene Gesundheit durch spezielle Maßnahmen und Programme gesteigert werden, möglichst im Rahmen einer persönlichen Förderung durch Wellness-, Ernährungs- oder Fitnessprogramme und ähnlichem.

Laut Elke Ahlers vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sind Ursachen des Präsentismus nicht nur die Angst vor einer möglichen Entlassung, sondern auch auf eine höhere Eigenverantwortlichkeit der Arbeitnehmer zurückzuführen.

Aus Statistiken geht hervor, dass der Krankenstand 2005 weiter zurückgegangen ist und auf dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren ist. Auch stieg der Anteil der gar nicht krankgeschriebenen Arbeitnehmer (2005: 48,5 %; 2000: 44,7 %). Umfragen im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigen, dass der Rückgang teilweise auf die Befürchtung der Arbeitnehmer um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes zurückzuführen ist. Rund ein Drittel der Arbeitnehmer geht einer Befragung des Wissenschaftlichen Instituts zufolge auch gegen den ausdrücklichen Rat des Arztes zur Arbeit.

Eine Studie der amerikanischen Cornell University verzeichnet drei Mal höhere Produktivitätsverluste durch kranke Mitarbeiter am Arbeitsplatz, als die Verluste durch krankgeschriebene Kollegen. Laut dieser Studie kostet den US-Unternehmen der Produktivitätsverlust rund 180 Milliarden Dollar im Jahr.

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