„Samak Sundaravej“ – Versionsunterschied

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==Leben==
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Samak gilt ein als reaktionärer Politikveteran, der bereits in den 70er Jahren Hoffnungsträger der ultrarechten Monarchisten war. Mitte der 70er Jahre war Thailand gespalten zwischen linken und rechten Aktivisten, während [[Indochina]] unter kommunistische Herrschaft geriet. Am 6. Oktober 1976 gingen Soldaten und bewaffnete «Hilfstruppen» gegen demonstrierende Studenten der Thammasat-Universität vor und massakrierten vermutlich hunderte von ihnen. Kurz danach wurde Samak Innenminister einer vom Militär eingesetzten Regierung und verschärfte in dieser Position den Kampf gegen die Studenten und linke Aktivisten, die er massenweise verhaften ließ.
Samak gilt als reaktionärer Politikveteran, der bereits in den 70er Jahren Hoffnungsträger der ultrarechten Monarchisten war. Mitte der 70er Jahre war Thailand gespalten zwischen linken und rechten Aktivisten, während [[Indochina]] unter kommunistische Herrschaft geriet. Am 6. Oktober 1976 gingen Soldaten und bewaffnete «Hilfstruppen» gegen demonstrierende Studenten der Thammasat-Universität vor und massakrierten vermutlich hunderte von ihnen. Kurz danach wurde Samak Innenminister einer vom Militär eingesetzten Regierung und verschärfte in dieser Position den Kampf gegen die Studenten und linke Aktivisten, die er massenweise verhaften ließ.


Nach dem Militärputsch des General Kriengsaks im September 1977 sowie in den relativ ruhigen Folgejahren verschwand Samak als Führer seiner rechtspopulistischen Pratchakon Thai Partei weitgehend aus den Schlagzeilen.
Nach dem Militärputsch des General Kriengsaks im September 1977 sowie in den relativ ruhigen Folgejahren verschwand Samak als Führer seiner rechtspopulistischen Pratchakon Thai Partei weitgehend aus den Schlagzeilen.
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Ende der 1990er Jahre diente Samak als Minister in der Regierung des damaligen Premierministers Banharn Silpa-archa, unter anderem zusammen mit Thaksin Shinawatra.
Ende der 1990er Jahre diente Samak als Minister in der Regierung des damaligen Premierministers Banharn Silpa-archa, unter anderem zusammen mit Thaksin Shinawatra.


Im Juli 2000 wurde Samak zum Gouverneur von Bangkok gewählt und versprach als Statthalter der "Stadt der Engel", die Korruption zu bekämpfen. Nach vier Jahren räumte er aber ein, daß er ihr Ausmaß unterschätzt hätte und dass man schlicht machtlos dagegen sei. Zur Wiederwahl trat er nicht mehr an.
Im Juli 2000 wurde Samak zum Gouverneur von Bangkok gewählt und versprach als Statthalter der "Stadt der Engel", die Korruption zu bekämpfen. Nach vier Jahren räumte er aber ein, dass er ihr Ausmaß unterschätzt hätte und dass man machtlos dagegen sei. Zur Wiederwahl trat er nicht mehr an.
Nach dem Ende seiner Amtszeit als Gouverneur wurde er Talkmaster im Fernsehen, bevor er im Jahr 2007 den Vorsitz der neu gegründeten PPP übernahm.
Nach dem Ende seiner Amtszeit als Gouverneur wurde er Talkmaster im Fernsehen, bevor er im Jahr 2007 den Vorsitz der neu gegründeten PPP übernahm.


Bei den am 23. Dezember 2007 in Thailand stattfindenden Parlamentswahlen gewann die PPP die Mehrheit der Stimmen. Nach dem vorläufigen Endergebnis entfallen 228 der 480 Sitze im Bangkoker Parlament auf Samaks Partei. Damit verfehlte sie die absolute Mehrheit. Samak kündigte jedoch an, mit Hilfe einer kleineren Partei eine Koalitionsregierung bilden zu wollen. Er selbst beanspruchte das Amt des Prenierministers für sich.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,525226,00.html − „Debakel für die Generäle“] Der Spiegel, 24. Dezember 2007

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]

Version vom 24. Dezember 2007, 20:02 Uhr

Samak Sundaravej, auch Samak Sunthornvej (gesprochen sa mak sun to:n vét) ( * 13. Juni 1935 in Thailand) ist thailändischer Politiker und Chef der im August 2007 neu gegründeten Phak Palang Prachachon (PPP).

Leben

Samak gilt als reaktionärer Politikveteran, der bereits in den 70er Jahren Hoffnungsträger der ultrarechten Monarchisten war. Mitte der 70er Jahre war Thailand gespalten zwischen linken und rechten Aktivisten, während Indochina unter kommunistische Herrschaft geriet. Am 6. Oktober 1976 gingen Soldaten und bewaffnete «Hilfstruppen» gegen demonstrierende Studenten der Thammasat-Universität vor und massakrierten vermutlich hunderte von ihnen. Kurz danach wurde Samak Innenminister einer vom Militär eingesetzten Regierung und verschärfte in dieser Position den Kampf gegen die Studenten und linke Aktivisten, die er massenweise verhaften ließ.

Nach dem Militärputsch des General Kriengsaks im September 1977 sowie in den relativ ruhigen Folgejahren verschwand Samak als Führer seiner rechtspopulistischen Pratchakon Thai Partei weitgehend aus den Schlagzeilen. Als nach einem weiteren Militärcoup 1992 unter General Suchinda Kraprayoon dieser eine Regierung bildete, war Samak Sundaravej wieder zurück auf der politischen Bühne als Vizepremierminister. Großdemonstrationen und ein Machtwort des Königs Bhumibol Adulyadej zwangen Suchinda jedoch zur Abdankung und ermöglichten die Rückkehr zur Demokratie. Ende der 1990er Jahre diente Samak als Minister in der Regierung des damaligen Premierministers Banharn Silpa-archa, unter anderem zusammen mit Thaksin Shinawatra.

Im Juli 2000 wurde Samak zum Gouverneur von Bangkok gewählt und versprach als Statthalter der "Stadt der Engel", die Korruption zu bekämpfen. Nach vier Jahren räumte er aber ein, dass er ihr Ausmaß unterschätzt hätte und dass man machtlos dagegen sei. Zur Wiederwahl trat er nicht mehr an. Nach dem Ende seiner Amtszeit als Gouverneur wurde er Talkmaster im Fernsehen, bevor er im Jahr 2007 den Vorsitz der neu gegründeten PPP übernahm.

Bei den am 23. Dezember 2007 in Thailand stattfindenden Parlamentswahlen gewann die PPP die Mehrheit der Stimmen. Nach dem vorläufigen Endergebnis entfallen 228 der 480 Sitze im Bangkoker Parlament auf Samaks Partei. Damit verfehlte sie die absolute Mehrheit. Samak kündigte jedoch an, mit Hilfe einer kleineren Partei eine Koalitionsregierung bilden zu wollen. Er selbst beanspruchte das Amt des Prenierministers für sich.<ref>− „Debakel für die Generäle“ Der Spiegel, 24. Dezember 2007

Einzelnachweise