„Stellenabbau“ – Versionsunterschied

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:''So brachte das Jahr 2005 die bedrückende Erkenntnis, daß Firmen gute Gewinne erzielen und trotzdem Arbeitsplätze streichen - weil sie keine andere Wahl haben. Entlassungen entschuldigen sie mit dem Hinweis auf die [[Globalisierung]]. Die Kosten für [[Altersteilzeit]] und Frühverrentung überlassen sie zum Teil dem Staat.<ref>[http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E5BF59D5177EC4F32A7E8F401BCA1F58D~ATpl~Ecommon~Sspezial.html FAZ.NET-Spezial] vom 28. Dezember 2005; dazu: [http://www.faz.net/imagecache/{7477B38F-173D-4B92-AAAA-6B45BA01ECE4}picture.gif FAZ-Infografik: "In Massen entlassen"]</ref>
:''So brachte das Jahr 2005 die bedrückende Erkenntnis, daß Firmen gute Gewinne erzielen und trotzdem Arbeitsplätze streichen - weil sie keine andere Wahl haben. Entlassungen entschuldigen sie mit dem Hinweis auf die [[Globalisierung]]. Die Kosten für [[Altersteilzeit]] und Frühverrentung überlassen sie zum Teil dem Staat.<ref>[http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E5BF59D5177EC4F32A7E8F401BCA1F58D~ATpl~Ecommon~Sspezial.html FAZ.NET-Spezial] vom 28. Dezember 2005; dazu: [http://www.faz.net/imagecache/{7477B38F-173D-4B92-AAAA-6B45BA01ECE4}picture.gif FAZ-Infografik: "In Massen entlassen"]</ref>


Für das erste Quartal 2006 meldete das Statistische Bundesamt einen Rückgang der Beschäftigung um 1,3 Prozent bei einem Umsatzwachstum von 9,4 Prozent. 2007 berichtet der [[Tagesspiegel]], dass die 30 größten im Dax vertretenen Konzerne trotz Gewinne ca. 44.000 Stellen abbauten. Dem rechnerischen Stellenzuwachs von knapp 12.000 stehe ein Verlust von mehr als 55.000 Stellen gegenüber. <ref> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,469790,00.html Spiegel-Online:Zigtausende Jobs weg trotz fetter Gewinne] </ref>
Für das erste Quartal 2006 meldete das Statistische Bundesamt einen Rückgang der Beschäftigung um 1,3 Prozent bei einem Umsatzwachstum von 9,4 Prozent. 2007 haben die 30 größten im Dax vertretenen Konzerne trotz Gewinne ca. 44.000 Stellen netto abgebaut: Dem rechnerischen Stellenzuwachs von knapp 12.000 stand ein Verlust von mehr als 55.000 Stellen gegenüber. <ref>Henrik Mortsiefer: "[http://www.tagesspiegel.de/politik/div/;art771,1947534 Dax-Konzerne streichen 55 000 Jobs]" im [[Tagesspiegel]] vom März 2007, aufgegriffen von Spiegel-Online: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,469790,00.html Zigtausende Jobs weg trotz fetter Gewinne] </ref>


Die äußerste Form des Stellenabbaus ist die Schließung eines Betriebes. So wurde etwa die Molkerei [[Müllermilch]] dafür kritisiert, dass sie ihre Produktion nach Osten verlagerte und dafür ganze Standorte aufgab.
Die äußerste Form des Stellenabbaus ist die Schließung eines Betriebes. So wurde etwa die Molkerei [[Müllermilch]] dafür kritisiert, dass sie ihre Produktion nach Osten verlagerte und dafür ganze Standorte aufgab. Der Vorwurf des [[Subventionsbetrug]]es wurde auch 2008 wieder erhoben im Zusammenhang mit dem [[Nokia-Werk Bochum]], dessen Produktion nach Rumänien verlagert wird.


Als positives Gegenbeispiel wird häufig die Firma [[Trigema]] angeführt, deren Inhaber Wolfgang Grupp in Interviews erklärt, dass es in seinem Unternehmen seit über 35 Jahren keine Entlassungen aus Arbeitsmangel gab.
Als positives Gegenbeispiel wird häufig die Firma [[Trigema]] angeführt, deren Inhaber Wolfgang Grupp in Interviews erklärt, dass es in seinem Unternehmen seit über 35 Jahren keine Entlassungen aus Arbeitsmangel gab.

Version vom 29. Januar 2008, 09:26 Uhr

Mit Stellenabbau bezeichnet man die Verringerung von Arbeitsplätzen. Diese unternehmerische Maßnahme muss nicht zwangsläufig durch Entlassungen geschehen, sondern wird -- insbesondere mit Blick auf die soziale Verträglichkeit und die politisch-gesellschaftliche Akzeptanz -- häufig durch natürliche Fluktuation umgesetzt.

Unverständnis und Vorwürfe von „Gier“ und „Verantwortungslosigkeit“ erwecken Maßnahmen zum Stellenabbau insbesondere bei Gewerkschaften dann, wenn die wirtschaftliche Lage des Unternehmens noch so gut ist, dass Einschnitte beim Personal nicht erforderlich scheinen. Arbeitgeber hingegen rechtfertigen den Abbau, um strukturelle Probleme in Unternehmen zu überwinden.

Diese Diskussion flammte 2005 in Deutschland mehrfach auf, als große Firmen wie Continental oder die Telekom Entlassungen ankündigten, obwohl ihre Geschäftszahlen positiv waren:

Von AEG bis Volkswagen haben deutsche Unternehmen Tausende Stellen gestrichen. Die Deutsche Bank meldete einen neuen Gewinnrekord und baute gleichzeitig 6.400 Stellen ab. [...]
So brachte das Jahr 2005 die bedrückende Erkenntnis, daß Firmen gute Gewinne erzielen und trotzdem Arbeitsplätze streichen - weil sie keine andere Wahl haben. Entlassungen entschuldigen sie mit dem Hinweis auf die Globalisierung. Die Kosten für Altersteilzeit und Frühverrentung überlassen sie zum Teil dem Staat.[1]

Für das erste Quartal 2006 meldete das Statistische Bundesamt einen Rückgang der Beschäftigung um 1,3 Prozent bei einem Umsatzwachstum von 9,4 Prozent. 2007 haben die 30 größten im Dax vertretenen Konzerne trotz Gewinne ca. 44.000 Stellen netto abgebaut: Dem rechnerischen Stellenzuwachs von knapp 12.000 stand ein Verlust von mehr als 55.000 Stellen gegenüber. [2]

Die äußerste Form des Stellenabbaus ist die Schließung eines Betriebes. So wurde etwa die Molkerei Müllermilch dafür kritisiert, dass sie ihre Produktion nach Osten verlagerte und dafür ganze Standorte aufgab. Der Vorwurf des Subventionsbetruges wurde auch 2008 wieder erhoben im Zusammenhang mit dem Nokia-Werk Bochum, dessen Produktion nach Rumänien verlagert wird.

Als positives Gegenbeispiel wird häufig die Firma Trigema angeführt, deren Inhaber Wolfgang Grupp in Interviews erklärt, dass es in seinem Unternehmen seit über 35 Jahren keine Entlassungen aus Arbeitsmangel gab.


Siehe auch: Arbeitsmarkt, Kapitalismuskritik

Quellen

  1. FAZ.NET-Spezial vom 28. Dezember 2005; dazu: FAZ-Infografik: "In Massen entlassen"
  2. Henrik Mortsiefer: "Dax-Konzerne streichen 55 000 Jobs" im Tagesspiegel vom März 2007, aufgegriffen von Spiegel-Online: Zigtausende Jobs weg trotz fetter Gewinne