„Aachener Kaiserbrunnen“ – Versionsunterschied

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Die Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft ging am 18. Juni 1884 aus einer seit April 1818 in [[Hamburg]] bestehenden Ursprungsfirma hervor. Verwertet wurde zunächst nur das Wasser des bereits als ''Kaiser-Quelle'' bekannten Thermalbrunnens in der Aachener Stadtmitte, der 1822–1827 durch den repräsentativen Bau des [[Elisenbrunnen]]s mit Wandel- und Trinkhalle neu gefasst wurde.
Die Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft ging am 18. Juni 1884 aus einer seit April 1818 in [[Hamburg]] bestehenden Ursprungsfirma hervor. Verwertet wurde zunächst nur das Wasser der bereits als ''Kaiser-Quelle'' bekannten Thermalquelle in der Aachener Stadtmitte. Das Wasser der Kaiserquelle versorgt darüber hinaus den zwischen 1822–1827 errichteten Bau des [[Elisenbrunnen]]s mit einer Wandel- und Trinkhalle.
Am 17. Juli 1900 verlegte der Eigentümer des Aachener Kaiserbrunnens, ein Hamburger [[Reederei|Reeder]], den Sitz der Gesellschaft nach Aachen. Zu dieser Zeit wurde das Mineralwasser in alle fünf Erdteile exportiert. Außerdem wurde es auf allen Schiffen der [[Hapag]] & [[Norddeutscher Lloyd|Norddeutschen Lloyd]] (heute [[Hapag Lloyd]]) an die Passagiere ausgeschenkt. Auch das bis heute verwendete Firmenlogo entstand zu dieser Zeit. Ein [[Steward|Schiffssteward]] in weißer [[Livree]], der den Passagieren Kaiserbrunnen servierte, beeindruckte durch seine Freundlichkeit und Sympathie den damaligen Eigentümer des Mineralbrunnens so sehr, dass dieser das Abbild des Stewards anerkennend als [[Markenzeichen]] auf sämtliche Etiketten und Geschäftsbriefe drucken ließ. Dieses Firmenlogo wird heute noch unverändert benutzt.
Am 17. Juli 1900 verlegte der Eigentümer des Aachener Kaiserbrunnens, ein Hamburger [[Reederei|Reeder]], den Sitz der Gesellschaft nach Aachen. Zu dieser Zeit wurde das Mineralwasser in alle fünf Erdteile exportiert. Außerdem wurde es auf allen Schiffen der [[Hapag]] & [[Norddeutscher Lloyd|Norddeutschen Lloyd]] (heute [[Hapag Lloyd]]) an die Passagiere ausgeschenkt. Auch das bis heute verwendete Firmenlogo entstand zu dieser Zeit. Ein [[Steward|Schiffssteward]] in weißer [[Livree]], der den Passagieren Kaiserbrunnen servierte, beeindruckte durch seine Freundlichkeit und Sympathie den damaligen Eigentümer des Mineralbrunnens so sehr, dass dieser das Abbild des Stewards anerkennend als [[Markenzeichen]] auf sämtliche Etiketten und Geschäftsbriefe drucken ließ. Dieses Firmenlogo wird heute noch unverändert benutzt.
Exporteinschränkungen nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und die vollständige Zerstörung des Unternehmens im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erforderten einen völligen Neuanfang und mühsamen Wiederaufbau des Unternehmens nach 1945. Der Aachener Kaiserbrunnen ist seither der einzige Brunnen in der [[Euregio]] Deutschland-Niederlande-Belgien.
Exporteinschränkungen nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und die vollständige Zerstörung des Unternehmens im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erforderten einen völligen Neuanfang und mühsamen Wiederaufbau des Unternehmens nach 1945. Der Aachener Kaiserbrunnen ist seither der einzige Brunnen in der [[Euregio]] Deutschland-Niederlande-Belgien. Am 10. Juli 2009 gab das Unternehmen bekannt, die Mineralwasserproduktion zum 31.Dezember 2009 einzustellen.
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*[http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=an_detail&_wo=mailing&id=969224]:Einstellung der Mineralwasserproduktion zum 31.12.2009

==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.aachener-kaiserbrunnen.de/ Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft]
* [http://www.aachener-kaiserbrunnen.de/ Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft]



[[Kategorie:Unternehmen (Aachen)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Aachen)]]

Version vom 10. Juli 2009, 23:50 Uhr

Aachener Kaiserbrunnen

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1884
Sitz Aachen
Leitung Dr. Manfred Fuchs
Branche Mineralwasserhersteller
Website http://www.aachener-kaiserbrunnen.de/
Kaiserbrunnen-Flaschen aus 1880 (Postkarte 1910: Elisenbrunnen)

Aachener Kaiserbrunnen ist die gängige Kurzbezeichnung der Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft mit Sitz in Bad Aachen, das schon bei den Römern aufgrund der heißesten Quellen Mitteleuropas unter dem lateinischen Namen Aquae Grani (Wasser des Grannus) bekannt war. Die Aktiengesellschaft besteht seit 1884 und sieht ihre Unternehmensaufgabe in der Gewinnung und dem Vertrieb des Aachener Thermalwassers sowie der Herstellung von Limonaden und ähnlichen Getränken. Das Unternehmen ist dem seit 1904 bestehenden Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V. Bonn-Bad Godesberg angeschlossen.

Geschichte

Die Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft ging am 18. Juni 1884 aus einer seit April 1818 in Hamburg bestehenden Ursprungsfirma hervor. Verwertet wurde zunächst nur das Wasser der bereits als Kaiser-Quelle bekannten Thermalquelle in der Aachener Stadtmitte. Das Wasser der Kaiserquelle versorgt darüber hinaus den zwischen 1822–1827 errichteten Bau des Elisenbrunnens mit einer Wandel- und Trinkhalle. Am 17. Juli 1900 verlegte der Eigentümer des Aachener Kaiserbrunnens, ein Hamburger Reeder, den Sitz der Gesellschaft nach Aachen. Zu dieser Zeit wurde das Mineralwasser in alle fünf Erdteile exportiert. Außerdem wurde es auf allen Schiffen der Hapag & Norddeutschen Lloyd (heute Hapag Lloyd) an die Passagiere ausgeschenkt. Auch das bis heute verwendete Firmenlogo entstand zu dieser Zeit. Ein Schiffssteward in weißer Livree, der den Passagieren Kaiserbrunnen servierte, beeindruckte durch seine Freundlichkeit und Sympathie den damaligen Eigentümer des Mineralbrunnens so sehr, dass dieser das Abbild des Stewards anerkennend als Markenzeichen auf sämtliche Etiketten und Geschäftsbriefe drucken ließ. Dieses Firmenlogo wird heute noch unverändert benutzt. Exporteinschränkungen nach dem Ersten Weltkrieg und die vollständige Zerstörung des Unternehmens im Zweiten Weltkrieg erforderten einen völligen Neuanfang und mühsamen Wiederaufbau des Unternehmens nach 1945. Der Aachener Kaiserbrunnen ist seither der einzige Brunnen in der Euregio Deutschland-Niederlande-Belgien. Am 10. Juli 2009 gab das Unternehmen bekannt, die Mineralwasserproduktion zum 31.Dezember 2009 einzustellen.

Gesellschaft

Die Gesellschafter der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft sind:

  • Dr. Helgard Bruhns
  • Wiga Bünger
  • Gerlind Goetz
  • Winfried Bünger
  • Dr. Gisela Blädel
  • Helmut Bünger

Geschäftsführer der AG ist seit 1984 Hans-Günter Radermacher.

Als Tochtergesellschaften bestehen die MEPHISTO-Getränke GmbH und die Thermes-Brunnen GmbH, beide ebenfalls mit Sitz in Aachen.

Quellwasser

Das Wasser der zur Aufbereitung und Abfüllung genutzten Kaiser-Quelle tritt aus 1500 Metern Tiefe mit 52 °C an die Oberfläche. Es kommt vom Nordrand des Hohen Venns und löst auf seinem rund 10.000 Jahre langen Weg durch verschiedene Gesteinsschichten besonders viele Mineralien, die sich im Wasser anreichern. Das Mineralwasser des Kaiserbrunnens hat nach Herstellerangaben den höchsten Mineral- und Salzgehalt aller in Deutschland abgefüllten Mineralwässer. Das stark schwefelwasserstoffhaltige Quellwasser wird vor der Abfüllung entschwefelt. Seine mineralischen Bestandteile sind

Eine weitere zur Mineralwasserherstellung genutzte Quelle ist die Granus-Quelle, die anders als die Kaiser-Quelle ausgewogen mineralisiert und milder im Geschmack ist. Dieses kalziumreiche Wasser stammt aus einem anderen unterirdischen Gebirgszug und wird mit einer Temperatur von 12 °C aus 120 Meter Tiefe gefördert. Das Wasser der Granus-Quelle bildet die Grundlage für einfachen Sprudel und sämtliche Erfrischungsgetränke des Unternehmens.

Marken

Für die Aachener Thermalwasser Kaiserbrunnen Aktiengesellschaft eingetragenen Markennamen sind

  • Kaiserbrunnen
  • Granus
  • Kaiser-Perle
  • St. Quirinus Heilwasser
  • Chapelle
  • Zisina

Vertrieb

Da das Unternehmen selbst nur über eine Glasflaschen-Abfüllanlage verfügt, werden die im Handel zusätzlich angebotenen PET-Flaschen in Auftragsabfüllung bei der Auberg-Quelle in Wagenfeld und der Haaner Felsenquelle hergestellt. Alle Produkte werden über Nordrhein-Westfalen hinaus nach Belgien und in die Niederlande exportiert. Der Gesamtabsatz liegt bei rund 40 Millionen Füllungen im Jahr.

Quellen