Matis

Die Matis sind ein indigenes Volk Brasiliens, das ungefähr 290 Mitglieder umfasst, die in zwei getrennten Dörfern leben. Ihr Siedlungsgebiet liegt im Javari Tal, einem großen indigenen Gebiet in der Nähe der peruanischen Grenze. Sie leben von der Jagd und von der Pflanzenproduktion. In den Jahren 1975-1976 wurden die Matis erstmals von der brasilianischen Organisation zum Schutz der indigenen Bevölkerung FUNAI kontaktiert. Doch erst 1978 gelang es Angestellten der FUNAI, die damals fünf Dörfer der Matis zu besichtigen. Der Kontakt mit Angestellten der FUNAI und den als Übersetzer fungierenden Marubo hatte verheerende Folgen für die Matis. Mangels natürlicher Abwehrkräfte und ohne Medikamente gegen „westliche“ Krankheiten, verringerte sich ihre Bevölkerungszahl bis in die Mitte der 1980er Jahre schätzungsweise um ein Drittel. Im Jahre 1985 gab es nur noch sieben Matis, die älter als 40 Jahre waren. Die Matis sagen, dass zeitweise nicht genügend Leute zur Verfügung standen, die gesund genug waren, um die Toten zu beerdigen. Drei der ehemals fünf Dörfer sind heute verlassen und werden nur gelegentlich besucht, um die Obstbäume abzuernten.

Weblinks

• BBC Tribe - Matis
• Povos Indígenas no Brasil - Matis, Instituto Socioambiental (ISA) (portugiesisch)