„Schlacht bei Mingolsheim“ – Versionsunterschied

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* Generallandesarchiv Karlsruhe (Hrsg.), [[Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins|ZGO]]; Band XXXI, 1879, S. 21 ff.
* Generallandesarchiv Karlsruhe (Hrsg.), [[Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins|ZGO]]; Band XXXI, 1879, S. 21 ff.
* Ein Kriegsbericht über den 27. April 1622 findet sich in den ''Memoiren des Schweizer Freiherrn [[Ulysses von Salis Marschlins]]'' <ref>[http://www.ahneninfo.com/de/genealogien/salisulysses.htm Weblink über Ulysses Salis-Marschlins]</ref>
* Ein Kriegsbericht über den 27. April 1622 findet sich in den ''Memoiren des Schweizer Freiherrn [[Ulysses von Salis Marschlins]]'' <ref>[http://www.ahneninfo.com/de/genealogien/salisulysses.htm Weblink über Ulysses Salis-Marschlins]</ref>
* Walter Krüssmann: ''Ernst von Mansfeld (1580-1626); Grafensohn, Söldnerführer, Kriegsunternehmer gegen Habsburg im Dreißigjährigen Krieg''. Berlin 2010 (Duncker & Humblot, ''Historische Forschungen'', Bd. 94); ISBN 978-3-428-13321-5; darin (S. 399-401) Beschreibung des Verlaufes der Schlacht, mit kritischer Beurteilung des Ausgangs.
* Walter Krüssmann: ''[http://www.walter-kruessmann.de/ Ernst von Mansfeld] (1580-1626); Grafensohn, Söldnerführer, Kriegsunternehmer gegen Habsburg im Dreißigjährigen Krieg''. Berlin 2010 (Duncker & Humblot, ''Historische Forschungen'', Bd. 94); ISBN 978-3-428-13321-5; darin (S. 399-401) Beschreibung des Verlaufes der Schlacht, mit kritischer Beurteilung des Ausgangs.
* [[Karl Freiherr von Reitzenstein]], Der Feldzug des Jahres 1622: Am Oberrhein und in Westfalen bis zur Schlacht bei Wimpfen; München I. Heft 1891, München II. Heft 1893
* [[Karl Freiherr von Reitzenstein]], Der Feldzug des Jahres 1622: Am Oberrhein und in Westfalen bis zur Schlacht bei Wimpfen; München I. Heft 1891, München II. Heft 1893
* Georg Taddey, Lexikon der Deutschen Geschichte bis 1945; Band 1. Stuttgart, 1998, S. 1357.
* Georg Taddey, Lexikon der Deutschen Geschichte bis 1945; Band 1. Stuttgart, 1998, S. 1357.

Version vom 12. November 2010, 16:23 Uhr

Schlacht bei Mingolsheim
Teil von: Böhmisch-Pfälzischer Krieg, Dreißigjähriger Krieg

Schlachtaufstellung vom 27. April 1622, Tilly von Norden, Mansfeld im Süden auf dem Ohrenberg
Datum 27. April 1622
Ort nahe Mingolsheim
Ausgang Pfalzgräflicher Sieg
Konfliktparteien

Katholische Liga

pfalzgräflich-mansfeldisches Heer

Befehlshaber

Tilly

Mansfeld

Truppenstärke

12.000

18.000

Verluste

2.000

300-800

Die Schlacht bei Mingolsheim (auch Schlacht am Ohrenberg genannt) fand am 27. April 1622 zwischen der Hauptmacht des Heeres der katholischen Liga unter persönlicher Führung Tillys und dem Heer des geächteten Pfalzgrafen Friedrich V. (des sog. Winterkönigs von Böhmen) unter Führung Mansfelds statt. Der eigentliche Kampfplatz war am Ohrenberg, einem leicht ansteigenden Hügel südlich von Mingolsheim. Das Dorf Mingolsheim wurde zu Beginn des Treffens von pfälzisch-mansfeldischen Truppen angezündet und brannte größtenteils nieder.

Graf Tilly, der bayerisch-ligistische Generalleutnant, war mit seinem Heer in die Kurpfalz, das Stammland des Pfalzgrafen bei Rhein, vorgedrungen und versuchte Heidelberg von Süden her zu umfassen. Bis zum 26. April 1622, einen Tag vor der Schlacht, sammelte er seine Truppen (12.000 Mann) bei Wiesloch. Hierfür musste er die Belagerung der Festung Dilsberg aufgeben.

Graf Mansfeld, bestallter Söldnerführer des Pfalzgrafen im Range eines General-Feldmarschalls der böhmischen Krone, war mit seinem Heer (16.000 Mann Fußvolk und 6.000 Reiter) bei Germersheim am 23. April über den Rhein und nach Bruchsal gezogen, um sich mit dem Heer des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach zu vereinigen. Dessen Weißes Regiment kam ihm mit zwanzigtausend Mann aus Staffort entgegen. Nachdem Mansfeld am 26. April erfolglos versucht hatte, Tilly aus dessen starker Position bei Wiesloch herauszulocken, griff dieser am folgenden Tage das pfälzisch-mansfeldische Heer bei Mingolsheim an. Jenseits des Dorfes, das Mansfeld als Annäherungshindernis hatte anstecken lassen, trafen die ligistischen Angreifer am Ohrenberg auf einen zur Schlacht aufgestellten Feind, dessen unerwarteter Gegenangriff sie auf das brennende Dorf zurückwarf. Das ligistische Heer erlitt hohe Verluste (angeblich über 2.000 Mann), [1] Tilly selbst wurde verwundet. Von den Mansfeldischen sollen nur 300 gefallen oder verwundet worden sein.[2].

Mansfeld, der von einer Verfolgung des geschlagenen Gegners absehen musste, ging zunächst auf Bruchsal zurück. Die dann erfolgende Vereinigung mit dem Heer des Baden-Durlachers währte nur vier Tage. Tilly zog sich unterdessen unbehelligt nach Wimpfen zurück, wo er - rechtzeitig durch den spanischen General Córdoba verstärkt - den von Mansfeld wieder getrennten Baden-Durlacher am 6. Mai 1622 schlagen sollte.

Zum Gedenken an die Schlacht von Mingolsheim wurden zwei Straßen nach den Heerführern benannt.

Literatur

  • G. Bardéy, Wiesloch - Wimpfen - Höchst; die Schlachten des Jahres 1622; in: Deutsches Soldatenjahrbuch 45 (1997), S. 67-70.
  • Jörg-Peter Findeisen, Der Dreißigjährige Krieg. Graz, 1998, S. 165.
  • Klaus Gaßner (Hrsg.): Bad Schönborner Geschichte. Die Chronik der wiedervereinigten Dörfer Mingolsheim und Langenbrücken. Band 1: Von den Anfängen bis zur Auflösung des Alten Reiches. Ubstadt-Weiher, Verlag Regionalkultur 2006. ISBN 978-3-89735-437-1. 392 Seiten mit 181, z.T. farbigen Abb., fester Einband.
  • Wilhelm Hauck: Staffort - Schloß und Dorf an der steten Furt (Ortschronik). Gemeinde Stutensee 1993
  • Generallandesarchiv Karlsruhe (Hrsg.), ZGO; Band XXXI, 1879, S. 21 ff.
  • Ein Kriegsbericht über den 27. April 1622 findet sich in den Memoiren des Schweizer Freiherrn Ulysses von Salis Marschlins [3]
  • Walter Krüssmann: Ernst von Mansfeld (1580-1626); Grafensohn, Söldnerführer, Kriegsunternehmer gegen Habsburg im Dreißigjährigen Krieg. Berlin 2010 (Duncker & Humblot, Historische Forschungen, Bd. 94); ISBN 978-3-428-13321-5; darin (S. 399-401) Beschreibung des Verlaufes der Schlacht, mit kritischer Beurteilung des Ausgangs.
  • Karl Freiherr von Reitzenstein, Der Feldzug des Jahres 1622: Am Oberrhein und in Westfalen bis zur Schlacht bei Wimpfen; München I. Heft 1891, München II. Heft 1893
  • Georg Taddey, Lexikon der Deutschen Geschichte bis 1945; Band 1. Stuttgart, 1998, S. 1357.
  • C.V. Wedgwood, Verlag Cormoran: „Der Dreissigjährige KriegISBN 3-517-09017-4 (S. 132)
  • Hans Wertheim, Der tolle Halberstädter; 2 Bände, Berlin 1929; hier Bd. II, S. 356–371.

Quellen

  1. GoogleBooks: Schlachten, Belagerungen und Gefechte in Deutschland und den angrenzenden Ländern von 1618 – 1929 - Seite 57: „Die Schlacht bei Mingolsheim “
  2. Klaus Gaßner (Hrsg.): Bad Schönborner Geschichte. Seite 366, (anderen Angaben zufolge sollen es 2500 Tote gewesen sein - Freiherr Ulysses von Salis Marschlins).
  3. Weblink über Ulysses Salis-Marschlins

Denkmal

  • Gedenktafel in Bad Schönborn; Ortsteil Bad Mingolsheim
    Gedenktafel in
    Bad Schönborn;
    Ortsteil Bad Mingolsheim
  • Denkmal - Rückseite, vor dem ältesten Haus von Bad Mingolsheim (um 1567)
    Denkmal - Rückseite,
    vor dem ältesten Haus von
    Bad Mingolsheim (um 1567)
  • Denkmal am Glöckelsberg - mit der Gedenktafel „27. April 1622“
    Denkmal am Glöckelsberg - mit der Gedenktafel
    „27. April 1622“
  • Vorbild für das Denkmal war die Zeichnung von Hans Holbein der Jüngere
    Vorbild für das Denkmal war die Zeichnung von Hans Holbein der Jüngere
  • Koordinaten: 49° 13′ 0,6″ N, 8° 39′ 29,8″ O