„Zeitbank“ – Versionsunterschied

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* [http://www.zeitbank.net Zeitbank München]
* [http://www.zeitbank.net Zeitbank München]
* [http://www.zeitbank-vorpommern.de Zeitbank Vorpommern, Eggesin]
* [http://www.zeitbank-vorpommern.de Zeitbank Vorpommern, Eggesin]
* [http://videos.arte.tv/de/videos/wirtschaften_im_minutentakt_spaniens_zeitbanken-6343372.html TV-Bericht über Zeitbanken in Spanien, "Wirtschaften im Minutentakt – Spaniens Zeitbanken", Yourope am 21. Januar 2012]


[[Kategorie:Soziale Einrichtung]]
[[Kategorie:Soziale Einrichtung]]

Version vom 31. Januar 2012, 17:25 Uhr

Eine Zeitbank ist eine meist lokale Vereinigung zur Erbringung gegenseitiger Leistungen auf Grundlage einer geldlosen Tauschwirtschaft. Sie stellt eine organisierte Form der Nachbarschaftshilfe dar. Im Unterschied zu den Tauschringen besteht bei Zeitbanken die explizite Möglichkeit ein Ansparguthaben zur zusätzlichen Altersversorgung aufzubauen.

Prinzip

Im Gegensatz zur üblichen, „spontanen“ Nachbarschaftshilfe werden Erbringung und Inanspruchnahme von Dienstleistungen durch Zeitbanken formal organisiert. Obwohl dem Tauschhandel von Tauschringen ähnlich, schließen einige Zeitbanken den Handel mit Waren aus und beschränken sich auf den Tausch von persönlich zu erbringenden Diensten.

Die Zeitbank stellt dabei ein Austauschsystem von Dienstleistungen ohne Geldvergütung bzw. ohne Gewinnabsicht dar. Maßstab („Währung“) für die Verrechnung von Leistungen ist allein die aufgewandte bzw. in Anspruch genommene Zeit, unabhängig vom Inhalt oder Ergebnis der Dienstleistung. Hat ein Mitglied Leistungen empfangen, gewährt es die Gegenleistung nicht unbedingt dem Dienstleister zurück, sondern kann diese auch gegenüber anderen Mitgliedern der Zeitbank erbringen. Geld ist meist nur für die Vergütung von „dokumentierten Spesen zugelassen, deren Rahmen im vorhinein zwischen beiden Parteien geklärt werden soll“[1].

Erbrachte Leistungen werden einem Dienstleister auf dessen „Zeitkonto“, ähnlich wie bei einem Bankkonto, gutgeschrieben; das Konto des Leistungsempfängers wird mit einem entsprechenden negativen Betrag („Zeitschuld“) belastet. Die Belastung muss durch zu erbringende Dienste ausgeglichen werden, Ziel ist hierbei ein ausgeglichenes Zeitkonto.

Verfahren

Ein Mitglied lässt sich am Beginn kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr (z.B. für eine Unfall- oder Haftpflichtversicherung) registrieren und gibt an, welche Dienste es anbieten will. Über eine Datenbank wird sein Angebot gelistet und bei Bedarf abgefragt; der Dienstleister kann jedoch im Einzelfall entscheiden, ob er den Dienst zum gewünschten Zeitpunkt erbringen möchte.

Dienste

Die von einer Zeitbank angebotenen Dienste sind inhaltlich zunächst ohne Einschränkung, sie ergeben sich allein aus den Fähigkeiten und Angeboten ihrer Mitglieder. Dabei sind jedoch Einschränkungen durch rechtliche Anforderungen (in Deutschland z.B. das Rechtsberatungsgesetz) zu beachten.

Eine Auswahl typischer Angebote von Zeitbanken ist:

  • Begleitung (zu Fuß, Rollstuhl, per Auto, zu Behördengängen, zum Einkaufen etc.)
  • Babysitten und Betreuung von Kindern
  • kleinere Haus- und Handarbeiten, Heimwerkerarbeiten, Grab- und Gartenpflege
  • Computerarbeiten, Nachhilfeunterricht
  • Gesellschaft leisten, Vorlesen, Hilfe bei der Körperpflege
  • Tierpflege und Ausführen von Tieren

Zeitbanken können der Solidarität zwischen den Generationen dienen: Jeder bietet das an, was er gut kann. Sie bilden somit ein Zusatzangebot zur Steigerung der Lebensqualität. Zeitbanken gibt es in vielen deutschen Städten oder auch in anderen Ländern.

Einzelnachweise

  1. so das Reglement der Zeitbank Meran, abgerufen am 3. Oktober 2007