Grönlandhai
Grönlandhai | ||||||||||||
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Der Grönlandhai oder Eishai (Somniosus microcephalus) ist ein Hai aus der Familie der Dornhaie (Squalidae). Der Grönlandhai wird 3 bis 4 Meter lang. Die größten Exemplare können fast 8 Meter erreichen und bis zu 2.500 Kilogramm auf die Waage bringen. Sein Körper ist torpedoförmig, seine Färbung graubraun bis olivgrün. Die Flossen sind relativ klein, sie haben keine Dornen und die Schwanzflosse ist schwach asymmetrisch. Der Grönlandhai ist lebendgebärend (vivipar).
Er ist jedoch noch wenig erforscht, man weiß noch sehr wenig über ihn. Manchmal wird er von Sportfischern auf den offenen Meer gefangen, die ihn jedoch meistens die Freiheit wiedergeben. Man kann nur seine große Leber, die Haut und die Flossen verwerten. Das Fleisch ist ungenießbar, da der Eishai keine Nieren besitzt und sich somit Stoffwechselprodukte im Fleisch konzentrieren. In Grönland und Island wird sein getrocknetes Fleisch als Hundefutter benutzt. Sein Gefährdungsgrad ist jedoch nicht bekannt.
Auf den Augen dieser Haiart sitzen meistens Ruderfußkrebse (bioluminezente Copepoden: Ommatokota elongata). Es ist nicht bekannt, ob sie dem Hai schaden oder nützen. Für beide Möglichkeiten gibt es Erklärungsversuche. Eine Theorie besagt, dass sie die Augen paralysieren, die Tiere sogar erblinden. Die andere Theorie geht davon aus, dass die Ruderfußkrebse luminiszieren, wie Angeln wirken und den Haien damit Nahrung "ködern".
Der Eishai hält sich meistens in kalten Gebieten auf. Das Verbreitungsgebiet dieser Art sind die arktischen Gewässer des Nordatlantiks. Gelegentlich wird er auch weiter südlich angetroffen (bis Frankreich). Er kann bis mehrere tausend Meter tief tauchen.
Der Hai ernährt sich hauptsächlich von Fischen. Da er kein besonders schneller Schwimmer ist, gelingt ihm selten das Erbeuten einer Robbe oder eines Schweinswals. Er ernährt sich auch von Walkadavern.
Angriffe auf Menschen durch Grönlandhaie sind nicht bekannt geworden. Er ist insgesamt sehr träge, was durch die sehr kalten Gewässer, in denen er lebt, zu erklären ist.
Die ersten Filmaufnahmen lebender Eishaie wurden erst 1998 von amerikanischen Forschern gedreht. Momentan untersucht ein kanadisch-amerikanisches Forscherteam in der Baffinbucht die Haie. Sie haben ein Exemplar mit einem Sender versehen, um die Wanderwege und Tauchtiefen zu dokumentieren.
In der Rechtswissenschaft ist nach dem Grönlandhai ein berühmter deutscher Rechtsstreit benannt.