Archipel

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Ein Archipel [arçiˈpeːl] ist eine Region, die aus einer Inselgruppe und den Gewässern zwischen den Inseln besteht.[1]

Im Seerecht haben auf Archipele begrenzte Staaten die besondere Möglichkeit, ihre Souveränität auf die gesamten Gewässer zwischen denjenigen ihrer Inseln auszudehnen, die nicht weiter als rund 100 Seemeilen auseinanderliegen.[1] Ihre Souveränität erstreckt sich dann auf die Inseln und die Archipelgewässer. Der Archipelstaat mit den meisten Inseln, 17.508, ist Indonesien.[2]

Das Land mit dem größten Archipel weltweit ist jedoch Finnland. Die Region Schärenmeer besteht aus geschätzt 20.000 bis mehr als 50.000 Inseln, abhängig davon, ob auch kleinere Felsen als Inseln bezeichnet werden.

Wortherkunft

Der Begriff stammt von altgriechisch ἀρχιπέλαγος archipélagos und setzt sich zusammen aus den Teilen ἄρχι- archi- „oberster, Haupt-“ (zu altgriechisch ἀρχή arché „Ursprung, Grundlage, das Erste“; siehe auch die entsprechende deutsche Entlehnung Erz-) und πέλαγος pélagos „Meer“.[3][4][5][6]

Im Italienischen wurde Arcipelago – hierin offenbar einer antiken Tradition folgend – als Eigenname zunächst synonym für das Ägäische Meer verwendet (auch Egeopelago, mittellateinisch Egeopelagus, dieses aus mittelgriechisch Αἰγαῖον πέλαγος Aigaion pelagos). Später verschob sich die Bedeutung von Arcipelago zu den Inseln, die in der Ägäis sehr zahlreich sind, und in der weiteren Entwicklung wurde der Eigenname schließlich mit der Bedeutung Inselmeer oder Inselgruppe in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen.

Herzogtum Archipelagos

Im 13. bis 16. Jahrhundert waren die Kykladen vor Athen ein Herzogtum italienischer Fürsten, das Herzogtum Archipelagos.

Weblinks

Wiktionary: Archipel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Archipele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Teil IV Archipelstaaten. In: Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen. Schweizerische Eidgenossenschaft, abgerufen am 21. April 2014.
  2. Allgemeine Landesinformationen: Indonesien. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Verein Deutscher Ingenieure, abgerufen am 21. April 2014.
  3. Duden, Das große Fremdwörterbuch. Mannheim u. a. 1994, ISBN 3-411-04161-7, S. 133.
  4. Ernest Klein: A Comprehensive Etymological Dictionary of the English Language. Amsterdam u. a. 1966, S. 102.
  5. Ottorino Pianigiani: Vocabolario etimologico della lingua italiana. Albrighi, Segati e C., Rom 1907.
  6. The American Heritage Dictionary of the English Language, Boston, Mass. u. a. (Houghton Mifflin) ISBN 978-0-618-70172-8