„Goldenes Tor (Jerusalem)“ – Versionsunterschied

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[[Image:Jerusalem Golden Gate between 1856 and 1860.jpg|thumb|Goldenes Tor um 1860]]Das '''Goldene Tor''' (arabisch: Bab al-Dhahabi) ist eines der acht Tore in die [[Altstadt (Jerusalem)|Altstadt]] von [[Jerusalem]]. Das Tor befindet sich im östlichen Teil der Stadtmauer, südlich des [[Löwentor (Jerusalem)|Löwentors]]. Es ist das einzige Tor in der Stadtmauer, das direkt auf den [[Tempelberg]] führt. Die reich ornamentierte [[Archivolte]] geht auf den [[Byzantinisches Reich|oströmischen]] Kaiser [[Herakleios]] zurück, anlässlich dessen [[Kreuzerhöhung|Rückführung des Heiligen Kreuzes]] (630) in die von den [[Sassaniden]] zurückeroberte Stadt das Doppelportal als [[Triumphbogen|Triumphtor]] gestaltet wurde.
[[Image:Jerusalem Golden Gate between 1856 and 1860.jpg|thumb|Goldenes Tor um 1860]]Das '''Goldene Tor''' (arabisch: Bab al-Dhahabi) ist eines der acht Tore in die [[Altstadt (Jerusalem)|Altstadt]] von [[Jerusalem]]. Das Tor befindet sich im östlichen Teil der Stadtmauer, südlich des [[Löwentor (Jerusalem)|Löwentors]]. Es ist das einzige Tor in der Stadtmauer, das direkt auf den [[Tempelberg]] führt. Die reich ornamentierte [[Archivolte]] geht auf den [[Byzantinisches Reich|oströmischen]] Kaiser [[Herakleios]] zurück, anlässlich dessen [[Kreuzerhöhung|Rückführung des Heiligen Kreuzes]] (630) in die von den [[Sassaniden]] zurückeroberte Stadt das Doppelportal als [[Triumphbogen|Triumphtor]] gestaltet wurde.


Möglicherweise befand sich hier ursprünglich das herodianische Tor, durch das in den Tagen, als der Tempel noch stand, am Versöhnungsfest der Sündenbock getrieben wurde, der sinnbildlich die Sünden des Volkes trug. In der Kreuzfahrerzeit wurde das Goldene Tor nur zweimal im Jahr geöffnet: für eine feierliche Prozession am Palmsonntag und am Fest der Kreuzerhöhung. Später wurde das Tor dann während der Besetzung durch die [[Osmanisches Reich|Osmanen]] versiegelt.
Möglicherweise befand sich hier ursprünglich das herodianische Tor, durch das in den Tagen, als der Tempel noch stand, am Versöhnungsfest der Sündenbock getrieben wurde, der sinnbildlich die Sünden des Volkes trug. In der Kreuzfahrerzeit wurde das Goldene Tor nur zweimal im Jahr geöffnet: für eine feierliche Prozession am Palmsonntag und am Fest der Kreuzerhöhung. Später wurde das Tor dann während der Herrschaft der [[Osmanisches Reich|Osmanen]] versiegelt.


Es ist auch ein Teil von den 3000 prophetischen Voraussagungen der [[Bibel]]. Demnach soll Gott 1000 Jahre v. Chr. [[Ezechiel]] eine Vision gegeben haben, die dieser in seinem Buch, dem Buch [[Hesekiel]], niedergeschrieben hat:
Es ist auch ein Teil von den 3000 prophetischen Voraussagungen der [[Bibel]]. Demnach soll Gott 1000 Jahre v. Chr. [[Ezechiel]] eine Vision gegeben haben, die dieser in seinem Buch, dem Buch [[Hesekiel]], niedergeschrieben hat:

Version vom 12. November 2008, 09:52 Uhr

Goldenes Tor um 1900
Goldenes Tor um 1860

Das Goldene Tor (arabisch: Bab al-Dhahabi) ist eines der acht Tore in die Altstadt von Jerusalem. Das Tor befindet sich im östlichen Teil der Stadtmauer, südlich des Löwentors. Es ist das einzige Tor in der Stadtmauer, das direkt auf den Tempelberg führt. Die reich ornamentierte Archivolte geht auf den oströmischen Kaiser Herakleios zurück, anlässlich dessen Rückführung des Heiligen Kreuzes (630) in die von den Sassaniden zurückeroberte Stadt das Doppelportal als Triumphtor gestaltet wurde.

Möglicherweise befand sich hier ursprünglich das herodianische Tor, durch das in den Tagen, als der Tempel noch stand, am Versöhnungsfest der Sündenbock getrieben wurde, der sinnbildlich die Sünden des Volkes trug. In der Kreuzfahrerzeit wurde das Goldene Tor nur zweimal im Jahr geöffnet: für eine feierliche Prozession am Palmsonntag und am Fest der Kreuzerhöhung. Später wurde das Tor dann während der Herrschaft der Osmanen versiegelt.

Es ist auch ein Teil von den 3000 prophetischen Voraussagungen der Bibel. Demnach soll Gott 1000 Jahre v. Chr. Ezechiel eine Vision gegeben haben, die dieser in seinem Buch, dem Buch Hesekiel, niedergeschrieben hat:


Das verschlossene Osttor (Ez 44,1-3 EU):
„1 Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im Osten; es war aber zugeschlossen.
2 Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der HERR, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es zugeschlossen bleiben.
3 Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist, dort niederlassen und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durch die Vorhalle des Tores soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen.“


Im Alten Testament prophezeite Ezechiel also den Menschen, dass dieses Tor fest verschlossen wird, sobald Gott selbst eingezogen ist.

In der christlichen Überlieferung betrat Jesus durch dieses Tor Jerusalem, bevor die Stadt 70 nach Chr. zerstört und 1537-1541 vom türkischen Herrscher Süleyman dem Prächtigen wieder aufgebaut wurde. Da dieser sich dabei an den Grundmauern der antiken Stadtmauer orientierte, wurden Stück für Stück auch die Stadttore wieder errichtet. Das Goldene Tor, oder auch das Ostor, wurde gleich nach dem Wiederaufbau auf Geheiß von Süleyman zugemauert, da dieser muslimischen Glaubens war und wohl im Buch Sacharja gelesen hatte:


„Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. ... Da wird dann kommen, der HERR, mein Gott und alle Heiligen mit ihm.“ (Sach 14,4+5 EU)


Die Versiegelung des Tores wird häufig so interpretiert, dass Süleyman dadurch die Ankunft des Gottes der Juden habe verhindern wollen, denn nach jüdischem Glauben soll der Messias (hebräisch Maschiach) am „Ende aller Tage“ hier in die Stadt einziehen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Osmanen es nach dem Ende der Kreuzfahrerzeit schlossen, um „Ungläubigen“ den Zugang zum Tempelberg zu verwehren.


Commons: Goldenes Tor – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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