Overte Markierung

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Overte Markierung bezeichnet in der Sprachwissenschaft eine durch ein Morphem sichtbare und segmentierbare Realisierung eines grammatischen Merkmals, meistens einer morphosyntaktischen Kategorie an einem Nomen oder Verb.

Beispiel

Im Lateinischen ist am Nomen puell-a, 'Mädchen', durch die Endung -a overt das Merkmal Genus (nämlich Femininum) markiert. Das ist auch innerhalb einer einzigen Sprache nicht immer durchgehend der Fall: puer, 'Junge' trägt keine overte Markierung für das Genus Maskulinum. Dennoch ist, z. B. durch Hinzutreten eines Adjektivs klar, dass es sich um ein Maskulinum handelt: puer stult-us. Hier ist das Merkmal Genus also nicht overt realisiert, sondern dem Nomen inhärent oder covert.

In der generativen Transformationsgrammatik wird der Begriff overt außerdem für an der Oberflächenstruktur auftretende syntaktische Bewegungen verwendet.