Eugeniusz Rudnik

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Eugeniusz Rudnik (* 28. Oktober 1932 in Nadkole am Liwiec; † 24. Oktober 2016)[1] war ein polnischer experimenteller Komponist, Vertreter der Akusmatik und Tontechniker.[2]

Leben und Werk

1967 schloss Rudnik ein Studium an der Fakultät für Elektronik der Technischen Universität Warschau ab. Bereits seit 1955 arbeitete er beim Polskie Radio.[3] Zunächst koordinierte er die Arbeiten von Handwerkern, ab 1957 wurde er Techniker im neu gegründeten experimentellen Studio Studio Eksperymentalne Polskiego Radia. Musikalische Erfahrungen machte der Autodidakt Eugeniusz Rudnik im Studio für Elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln, wo er mit Włodzimierz Kotoński, Karlheinz Stockhausen und Petr Kotík zusammenarbeitete. Später lernte er Franco Evangelisti, Arne Nordheim, François-Bernard Mâche, Kåre Kolberg und Bohdan Mazurek kennen.[4][5]

Rudnik erschuf das Genre der dokumentarischen Radioballade. Peregrynacje Pana Podchorążego albo nadwiślańskie żarna/Die Wandlung des Herrn Fähnrich oder die Mühlsteine an der Weichsel von 1999 wurde 2002 als Hörspiel des Monats Januar ausgezeichnet. Eugeniusz Rudnik benutzt keinen Computer und arbeitet mit Tonband und Schere, zeichnet Töne auf, schneidet und montiert manuell.[6] Eugeniusz Rudnik ist ein Pionier der elektroakustischen Musik Polens.[7]

Die Komposition Homo Ludens wurde 1987 auf der documenta 8 in Kassel präsentiert.[8] Seine Werke wurden von zahlreichen Radiostationen und auf Festivals gespielt: Warschauer Herbst, Musica Polonica Nova in Wrocław, ISCM World Music Days in Finnland, Muzički Biennale Zagreb, Fylkingen in Stockholm, Berliner Festspiele, Festival d'automne à Paris, Phonurgia Nova in Arles und viele andere.[9]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2012 The Man with the Golden Ear Award, Soundedit Festival, Łódź

Einzelnachweise

  1. Zmarł Eugeniusz Rudnik, legendarny kompozytor muzyki elektronicznej abgerufen am 24. Oktober 2016 (polnisch)
  2. culture.pl ERdada for Tape - Eugeniusz Rudnik abgerufen am 20. September 2015 (englisch)
  3. Eugeniusz Rudnik
  4. Antoni Beksiak The Erotically Audacious Electronic Eugeniusz (Memento des Originals vom 24. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/culture.pl abgerufen am 20. September 2015 (englisch)
  5. culture.pl ERdada for Tape - Eugeniusz Rudnik abgerufen am 20. September 2015 (englisch)
  6. Monika Pasiecznik Eine Geschichte der elektroakustischen Musik in Polen aus der Perspektive des Experimentalstudios des Polnischen Rundfunks von 1957-1990 abgerufen am 20. September 2015
  7. Elektro Moskva / 15 Corners of the World, abgerufen am 20. September 2015.
  8. documenta 8 Katalog: Band 1: Aufsätze; Band 2: Katalog Seite 339; Band 3: Künstlerbuch; Kassel 1987, ISBN 3-925272-13-5.
  9. Monoskop Eugeniusz Rudnik abgerufen am 20. September 2015 (englisch)