Gewölbte Kopfschildschnecke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juli 2020 um 12:56 Uhr durch Llez (Diskussion | Beiträge).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gewölbte Kopfschildschnecke

Gewölbte Kopfschildschnecke (Retusa obtusa)

Systematik
Überordnung: Hinterkiemer (Opisthobranchia)
Unterordnung: Kopfschildschnecken (Cephalaspidea)
Überfamilie: Bulloidea
Familie: Retusidae
Gattung: Retusa
Art: Gewölbte Kopfschildschnecke
Wissenschaftlicher Name
Retusa obtusa
(Montagu, 1803)
Retusa truncatula, Sylt, Wattseite

Die Gewölbte Kopfschildschnecke (Retusa obtusa) aus der Ordnung der Kopfschildschnecken (Cephalaspidea) und der Familie Retusidae kennt man auch unter dem Namen Retusa. Andere Arten in der Gattung Retusa sind die Retusa truncatula und Retusa umbilicata.

Man findet die Art im Mittelmeer, im Atlantik, im Ärmelkanal, in der Nordsee und der westlichen Ostsee. Dort lebt sie vor allem in Sand- und Schlickböden, in denen sie sich dicht unter der Oberfläche durch das Sediment gräbt.

Die weiße bis cremefarbene Gewölbte Kopfschildschnecke hat ein walzenförmiges Gehäuse und eine lange und schlitzförmige Mündung, die im unteren Bereich erweitert ist. Außerdem ist es auffällig, dass die Außenlippe fast die Gehäusespitze erreicht und ältere Umgänge deutlich, wenn auch wenig, zu sehen sind. Die Schnecke erreicht eine Höhe von einem Zentimeter.

Die Gewölbte Kopfschildschnecke kann etwa ein Jahr alt werden. Sie ist zunächst Männchen und sodann Weibchen (protandrischer Hermaphroditismus) mit innerer Befruchtung. Die Begattung findet im Herbst statt. Die Eier reifen im Muttertier im Spätherbst und Winter heran und werden durch die im Receptaculum seminis gespeicherten Spermien der Sexualpartner befruchtet. Die Eier werden bis zum Frühling abgelegt. Bei Untersuchungen in Barry (Wales) wurden durchschnittlich 33 Eier pro Muttertier gezählt, abgelegt in 1 bis 4 Gelegen. Die Entwicklung ist direkt, so dass aus den Eikapseln fertige Schnecken ohne vorheriges schwimmendes Larvenstadium schlüpfen.[1]

Die Art ernährt sich von Aas, Pflanzenresten und Wattschnecken (Hydrobia ulvae),[1] die vollständig verschlungen werden.

  • K. Janke, B. Kremer: Düne, Strand und Wattenmeer. Kosmos-Verlag, 1999, ISBN 3-440-07734-9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b S. Tyrell Smith: The ecology and life history of Retusa obtusa (Montagu) (Gastropoda, Opisthobranchia). In: Canadian Journal of Zoology. 45, 1967, S. 397–405, doi:10.1139/z67-051.