Johann Wilhelm Neumann

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Johann Wilhelm Neumann

Johann Wilhelm Neumann (* 25. Februar 1797 in Lübben; † 16. April 1870 ebenda) war ein deutscher Jurist, Kommunalpolitiker und Historiker.

Leben und Werk

Der älteste Sohn des Lübbener Bürgermeisters Martin Karl Andreas Neumann (* 23. Juli 1755; † 12. April 1824) besuchte ab 1809 das Lyzeum seiner Geburtsstadt und studierte Rechtswissenschaften ab 1817 an der Universität Leipzig und ab 1819 in Berlin. 1820 bestand er die erste juristische Prüfung und trat als Auskultator beim Stadtgericht Berlin in den preußischen Staatsdienst ein. Im November 1821 wurde er Referendar beim Kammergericht. Ein Schlaganfall seines Vaters zwang ihn 1823 – noch vor Ablegen des Staatsexamens – zur Rückkehr nach Lübben. Dort wurde er Justizkommissar und Notar.

Durch den Einfluss von Johann Gottlob Worbs und Friedrich August Süßmilch (1770–1854) wandte er sich der Geschichtsforschung zu und wurde 1832 Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, deren Ehrenmitglied er 1857 wurde. 1836 wurde er zum Bürgermeister von Lübben gewählt und blieb es bis 1852. In seiner Amtszeit konnten die Schulden der Stadt verringert werden, ein neues Schulhaus wurde erbaut und die Paul-Gerhardt-Kirche erhielt eine neue Orgel. Er nahm an den Beratungen der Vereinigten Ausschüsse teil und wurde 1847 Abgeordneter des Vereinigten Landtags. Er vertrat progressive Auffassungen und befürwortet die Abschaffung der Todesstrafe. 1847 wurde er mit dem Roten Adlerorden 3. Klasse mit Schleife geehrt. 1851 wurde er zum Landesbestallten gewählt und wirkte im Auftrag der Niederlausitzer Stände.

Am 18. April 1848 heiratete er Minna Gutzkow (* 4. Juli 1824; † 11. Juni 1859), mit der er einen Sohn (Karl, * 31. Dezember 1854; † 1904, Rechtsanwalt und Notar in Lübben) und eine Tochter (Marie; * 25. August 1850; † 7. November 1935) hatte.

Werke

Literatur

  • Friedrich Beck: Neumann, Johann Wilhelm. In: Friedrich Beck und Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (= Einzelveröffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 5). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002, ISBN 3-935035-39-X, S. 295.
  • Robert Daenicke: Lebenserinnerungen von Johann Wilhelm Neumann (1797–1870). In: Niederlausitzer Mitteilungen. Band 29, Guben 1941, S. 103–139 (Auszüge aus Neumanns autobiographischem Manuskript von 1859 bis 1867)
  • Kathrin Schöder: Verdiente Bürgermeister von Lübben. In: Festschrift 850 Jahre Lübben. Lübben 1999, ISBN 3-929600-17-X, S. 66f.
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