Metallmatrix-Verbundwerkstoff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. April 2022 um 22:10 Uhr durch Olivenmus (Diskussion | Beiträge) (Siehe auch).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Metallmatrix-Verbundwerkstoffe (engl. metal matrix composite, MMC) bestehen aus einer zusammenhängenden Metallmatrix mit einer diskontinuierlichen keramischen oder organischen Verstärkung in ihrem Inneren, häufig in Form von Fasern oder Whiskern. Auch so genannte Preform-MMCs, bei denen beide Phasen kontinuierlich sind, werden häufig als MMCs bezeichnet. Eine der ersten Anwendungen war der Einsatz im Space-Shuttle-Programm ca. 1975. Dabei handelte es sich um einen sehr leichten (ca. 1,8–3,5 g/cm³), schwer zerspanbaren Werkstoff mit guter Wärmeleitfähigkeit und geringer Wärmeausdehnung. Auch andere Eigenschaften lassen sich bei der Herstellung den Anforderungen entsprechend gezielt einstellen.

Bei MMC handelt es sich meist um verstärktes Aluminium oder Titan, in Sonderfällen auch um verstärkte Magnesium- und Kupferwerkstoffe. Die Matrix liegt als elementares Metall oder in Form einer Legierung vor. Als Verstärkungsphase kommen keramische Partikel (z. B. Siliciumcarbid), Kurzfasern, Endlosfasern (auf Kohlenstoff basierend) oder Schäume mit offener Porosität zum Einsatz.

Es gibt mehrere Herstellungsverfahren von Metallmatrix-Verbundwerkstoffen:

Kommerziell kommen MMC in der Leistungselektronik, der Automobilindustrie (Bremstrommeln, Antriebswellen, Zylinderlaufbuchsen), der Eisenbahn (Bremstrommeln), in der Luftfahrt und als Schneidwerkzeuge zum Einsatz.