Britta Engelhardt

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Britta Engelhardt (* 28. Dezember 1962 in Stuttgart[1]) ist eine deutsche Biologin, Professorin für Immunbiologie und Direktorin des Theodor-Kocher-Instituts an der Universität Bern. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Biologie der Blut-Hirn-Schranke, insbesondere die dort auftretenden Entzündungen von Nervengewebe (Neuroinflammation) unter anderem im Kontext von Multipler Sklerose.[2]

Britta Engelhardt absolvierte von 1982 von 1987 ein Studium der Humanbiologie mit Schwerpunkt Immunologie an der medizinischen Fakultät der Universität Marburg.[3][1] Aufgrund ihres Forschungsinteresses für Multiple Sklerose wechselte sie anschliessend nach Würzburg in eine klinische Forschungsgruppe, von wo aus sie mit ihrem Doktorvater Hartmut Wekerle nach München ans Max-Planck-Institut für Psychiatrie ging. Dort promovierte sie 1991 zum Dr. rer. physiol.[3][4]

Während eines Postdoc-Aufenthaltes 1991 bis 1993 im Labor von Eugene C. Butcher an der Stanford University forschte sie zu Zelladhäsionsmolekülen, die über die Blut-Hirn-Schranke an der Rekrutierung von weissen Blutkörperchen beteiligt sind.[1] Im Anschluss kam sie zurück nach Deutschland, wo sie nach einem kurzen Intermezzo an der Universität Tübingen von Ende 1993 bis 2001 am Max-Planck-Institut für Physiologische und Klinische Forschung in Bad Nauheim verschiedene Forschungsgruppen leitete.[2][1] Ihre Lehrbefugnis für Immunologie und Zellbiologie erhielt sie 1998 an der medizinischen Fakultät der Universität Marburg, 1999 wurde sie auf eine C3-Stelle an ihrem Institut berufen.[2][5]

2003 wurde sie als Professorin für Immunbiologie an die Universität Bern berufen, wo sie das Theodor-Kocher-Institut leitet.[2][1]

Britta Engelhardt ist Präsidentin des Microscopy Imaging Centers der Universität Bern; sie gilt als Pionierin in der Anwendung der Intravitalmikroskopie zur Untersuchung der Mikrozirkulation des Rückenmarks an lebenden Mäusen.[2] Für ihre Arbeit auf diesem Gebiet wurde sie 2001 von der Gesellschaft für Mikrozirkulation und vaskuläre Biologie mit dem Hermann-Rein-Preis ausgezeichnet.[2] Sie ist Mitglied in diversen Fachgesellschaften; unter anderem ist sie Präsidentin der Swiss Society for Microcirculation and Vascular Research[6] und des wissenschaftlichen Beirats der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft.[7]

Darüber hinaus engagiert sich Engelhardt als Präsidentin der Kommission für die Gleichstellung der medizinischen Fakultät und koordiniert das im EU-Projekt Horizon 2020 enthaltene Programm BtRAIN für akademische Nachwuchsförderung.[3]

Sie ist verheiratet und lebt in Bern.[3]

  1. a b c d e Curriculum vitae. In: med.uni-magdeburg.de. Abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  2. a b c d e f Fluids and Barriers of the CNS. Abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  3. a b c d Wider die Bequemlichkeit. 14. Februar 2017, abgerufen am 28. März 2020.
  4. Immunspezifische Interaktion von Ratten-Hirnkapillarendothelzellen mit syngenen Antigen-spezifischen T-Zellinien. (Dissertation). 1990.
  5. Birgit Kolboske: Die Anfänge. Chancengleichheit in der Max-Planck-Gesellschaft, 1988–1998. Ein Aufbruch mit Hindernissen. (Preprint 2). Hrsg.: Florian Schmaltz, Jürgen Renn, Carsten Reinhardt und Jürgen Kocka. S. 105 (mpg.de [PDF] Fussnote 442).
  6. Committee. Abgerufen am 28. März 2020.
  7. Wissenschaftlicher Beirat. In: multiplesklerose.ch. Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft, abgerufen am 29. März 2020.