Proganochelys
Proganochelys | ||||||||||||
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Proganochelys quenstedti im American Museum of Natural History | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Obertrias (Norium) | ||||||||||||
228 bis 208,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Unterordnung | ||||||||||||
Proganochelydia | ||||||||||||
Romer, 1966 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Proganochelyidae | ||||||||||||
Baur, 1888 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Proganochelys | ||||||||||||
Baur, 1887 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Proganochelys (griech. für „Vorher-Schildkröte“ von Progano ‚Vorher‘, sowie chelys ‚Schildkröte‘) ist eine der ältesten ausgestorbenen Schildkröten. Sie stammt aus der Obertrias (Norium) von Deutschland[2], Grönland[3] und Thailand.[4] Die Panzerlänge konnte 70 cm erreichen.[5]
Merkmale
Der Schädel weist einige primitive Merkmale auf. So ist der Schädeltyp scheinbar anapsid (ohne Temporalfenster), sehr massiv und nicht kinetisch.[6] Neueste Funde belegen allerdings, dass Schildkröten diapside Reptilien waren.[7] Der Schädel ist breit und nicht stark verlängert. Die Nasenhöhlen sind komplett voneinander getrennt. Die Augenhöhlen sind sehr breit.[5] Der Kiefer war zahnlos und besaß wahrscheinlich einen Hornschnabel. Das Quadratum war tief eingebuchtet, um das große Trommelfell zu tragen. Der Gaumen weist noch primitive Merkmale auf. So besitzen Pterygoid und Vomer noch Zähne. Weiterhin ist der Gaumen nur lose mit dem Hirnschädel verbunden.[6] Der Carapax ist nur leicht gewölbt und der hintere Teil des Carapaxes ist stark gezackt und besitzt stachelige Fortsätze. Der Cervicalausschnitt ist deutlich ausgeprägt. Die Brücke ist breit und stark, das Plastron ist kreuzförmig.[5]
Paläobiologie
Proganochelys lebte vermutlich in einem terrestrischen oder zumindest semi-terrestrischen Lebensraum.[2]
Paläoökologie
Proganochelys wurde in Trossingen in einem Murgang am Rande eines fossilen Sees gefunden. Zusammen mit dieser Gattung wurden in Halberstadt Plateosaurier und hybodonte Haie gefunden.[2]
Systematik und Taxonomie
Seit der Entdeckung von Odontochelys und Pappochelys gilt Proganochelys nicht mehr als ältester Vertreter der Schildkröten. Das folgende Kladogramm stellt die nächsten verwandtschaftlichen Beziehungen dar.[7][8]
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Geographische Verbreitung
Proganochelys wurde vor allem in Deutschland gefunden.[2] Weitere Funde stammen aus Thailand[4] und Grönland.[3]
Stratigraphie und zeitlicher Horizont
Alle bisher gefundenen Exemplare stammen aus der Obertrias (Norium).[4][3][2] In Trossingen wurde Proganochelys in der Löwenstein-Formation gefunden.
Auswahl an Museen mit Exemplaren
Deutschland
- Museum für Naturkunde, Berlin
- Museum am Löwentor in Stuttgart (Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart)
- Paläontologische Sammlung der Universität Tübingen
- Museum Auberlehaus, Trossingen
Vereinigte Staaten
Quellen und Verweise
Literatur
- Marian Mlynarski: Testudines. Handbuch der Paläoherpetologie, Part 7, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 1976.
Weblinks
- http://www.palaeocritti.com/proganochelys
- https://paleobiodb.org/cgi-bin/bridge.pl?a=basicTaxonInfo&taxon_no=37585
Einzelnachweise
- ↑ G. Baur: Über den Ursprung der Extremitäten der Ichthyopterygia. In: Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen geologischen Vereines 20, 1887, S. 17–20
- ↑ a b c d e E. S. Gaffney: The Comparative Osteology of the Triassic Turtle Proganochelys. In Bulletin of the AMNH 194, 1990, S. 1–263
- ↑ a b c F. A. Jr. Jenkins, N. H. Shubin, W. W. Amarel, S. M. Gatesy, C. R. Schaff, L. B. Clemmensen, W.R. Downs, A. R. Davidson, N. C. Bonde & F. Osbæck: Late Triassic continental vertebrates and depositional environments of the Fleming Fjord Formation, Jameson Land, East Greenland. In Meddelelser om Grønland, Geoscience 32, 1994, S. 1–25
- ↑ a b c E. Buffetaut & V. Suteethom: The geographical significance of the mesozoic vertebrates from Thailand. In Biogeography and Geological Evolution of SE Asia, Backbuys Publishers, Leiden 1998, S. 83–90.
- ↑ a b c M. Mlynarski: Testudines. Handbuch der Paläoherpetologie, Part 7. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 1976, S. 1–129.
- ↑ a b M. J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2007, S. 1–472.
- ↑ a b R. R. Schoch, H. D. Sues: A Middle Triassic stem-turtle and the evolution of the turtle body plan. In: Nature. 2015. DOI:10.1038/nature14472
- ↑ Chun Li, Xiao-Chun Wu, Olivier Rieppel, Li-Ting Wang und Li-Jun Zhao: An ancestral turtle from the Late Triassic of southwestern China. In: Nature. Bd. 456, Nr. 7221, 2008, S. 497–501, doi:10.1038/nature07533.