Wilhelm Streckfuß

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Wilhelm Streckfuß: Das Atelier des Künstlers in Berlin, Aquarell, 1860er Jahre
Wilhelm Streckfuß: Eichen im Neuenburger Urwald, Aquarell (1861)

Karl Wilhelm Streckfuß (* 3. November 1817 in Merseburg; † 6. November 1896 in Schöneberg[1]) war ein deutscher Historien-, Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler.

Leben

Wilhelm Streckfuß, ein Sohn des Schriftstellers und Übersetzers Karl Streckfuß und Bruder des Schriftstellers Adolf Streckfuß, begann 1832 ein Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin, u. a. in der Zeichenklasse von Friedrich Wilhelm Herbig. Zwischen 1836 und 1839 absolvierte er ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Carl Sohn. Von 1838 bis 1892 erfolgte die regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen. 1840 eröffnete er ein eigenes Atelier in der Mohrenstr. 15 in Berlin. Er war 1842/43 als Schüler im Atelier von Paul Delaroche in Paris und 1843/44 in Rom und Süditalien, anschließend kehrte er nach Berlin zurück. 1845 erfolgte ein dreimonatiger Aufenthalt in den Alpen. 1858 erschien sein Lehrbuch der Perspektive[2] und in den 1860er Jahren Beiträge zur Perspektive in den Dioskuren, u. a. zu der von ihm konzipierten Fluchtpunktschiene[3]. 1868 wurde Streckfuß der Professorentitel verliehen.[4] Von diesem Jahr an war er Lehrer für Perspektive an der Zeichenschule des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen in Berlin.

Werke

Quelle:[5]

Pariser Zeit

  • Das Atelier des Künstlers in Paris, um 1843, Leinwand auf Pappe aufgezogen, 31 × 37 cm, Inv. KM 42/1921, Berlin, Stiftung Stadtmuseum (Taf. XXII).
  • Parc Luxembourg, Ölstudie, Verbleib unbekannt (Streckfuß 1946, S. 10).
  • Blick über die Dächer von Paris, Ölstudie, Verbleib unbekannt (ebd.).
  • Blick auf eine Hinterhausfront, Bleistiftskizze, Verbleib unbekannt (ebd.).

Landschaftsmalerei

  • Landschaft auf Rügen, Ölgemälde, um 1858, Verbleib unbekannt[6].
  • Eichen im Neuenburger Urwald bei Abend, 1861, Aquarell; Archiv des Heimatvereins Varel.
  • Wasserfall im Ilsetal im Harz, o. J., Aquarell.

Interieurs und Gebäude/Architektur

  • Schulhaus auf dem Gesundbrunnen, 1869, Aquarell; Stiftung Stadtmuseum Berlin.
  • Schlafzimmer Friedrich des Großen in Rheinsberg, Aquarell, Entstehung und Verbleib unbekannt.
  • Wilhelm Streckfuß: Das Atelier des Künstlers in Berlin, Aquarell, 1860er Jahre, Verbleib unbekannt.

Porträts

  • Porträt einer jungen Dame mit Maiglöckchen im Haar (Allegorie auf den Frühling), 1846, Öl auf Leinwand, Verbleib unbekannt.
  • Selbstporträt, um 1880, Aquarell

Auszeichnungen

Literatur

  • Streckfuss, Karl Wilhelm. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Dresden 1898, Band II, S. 352
  • Lisa Hackmann: Streckfuß, Karl Wilhelm. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-029057-8, S. 279–281.

Einzelnachweise

  1. Standesamt Schöneberg I, Sterberegister Nr. 898/1896. Landesarchiv Berlin.
  2. Wilhelm Streckfuß: Lehrbuch der Perspective. Für den Selbst-Unterricht bearbeitet, Breslau 1858 (Verlag Eduard Trewendt)
  3. Die Entwicklung und Funktion der Fluchtpunktschiene erläutert Streckfuß detailliert in: Perspective des rechten Winkels in schräger Ansicht - Neue Constructionen, Breslau 1867, S. 15ff.
  4. S. Protokoll der Sitzung des Akademischen Senats vom 25. Juli 1868; Archiv der Akademie der Künste Berlin, Signatur PrAdK 0065.
  5. Die Titel von ca. 100 Gemälden von Wilhelm Streckfuß werden genannt in: Katalog von werthvollen Oelgemälden, Aquarellen und Zeichnungen meist erster neuerer Meister, mit 21 Illustrationen: öffentliche Versteigerung: Dienstag, den 24 October 1899 und folgenden Tag (Katalog Nr. 1193), Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus, Berlin 1899; digital: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lepke1899_10_24/0001.
  6. Erwähnt in: Oliver Gradel: Kunstausstellungen im Oldenburger Kunstverein, 1843–1914. Ein Gesamtverzeichnis. Oldenburgische Landschaft, Oldenburg 2005 (Wilhelminische Studien; 4), S. 184.