Paradoxe Kälteempfindung

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Als paradoxe Kälteempfindung, auch paradoxe Kaltempfindung genannt (engl.: paradoxical response to heat oder paradoxial heat response), bezeichnet man das Phänomen, dass bei einer starken Erwärmung der Haut über 40 °C eine vorübergehende Kälteempfindung eintritt.[1]

Ursachen und Erklärungsmodell

Die paradoxe Kälteempfindung entsteht wahrscheinlich durch eine kurzzeitige Entladung der Kaltrezeptoren, die sich dann ähnlich wie ein Nozizeptor verhalten. Normalerweise werden die Kaltrezeptoren nicht bei Temperaturen oberhalb von 45 °C entladen. Durch den schnellen Temperaturwechsel (Temperaturschock) kommt es dennoch zur Entladung.[2] Das Phänomen kann insbesondere bei zu heißem Badewasser beobachtet werden.

Eine allgemein akzeptierte Erklärung für das Zustandekommen der paradoxen Kälteempfindung liegt jedoch noch nicht vor.[3]

Literatur

  • D. R. Kenshalo and R. Duclaux: Response characteristics of cutaneous cold receptors in the monkey. In: J Neurophysiol 40/1977, S. 319–32.
  • C. Schierz, H. Krueger: Physiologie II: Sinnesorgane. ETH Zürich, S. 14.
  • K. Zimmermann u. a.: The TRPV1/2/3 activator 2-aminoethoxydiphenyl borate sensitizes native nociceptive neurons to heat in wildtype but not TRPV1 deficient mice. In: Neuroscience 135/2005, S. 1277–84.

Einzelnachweise

  1. Roche Lexikon Medizin, Ausgabe 5, Kälteempfindung, paradoxe
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/dtserv2.compsy.uni-jena.deSomatosensorik, Nozizeption und Schmerz. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Universität Jena
  3. Deetjen, Speckmann, Hescheler: Physiologie, 4. Auflage, Elsevier 2004.