Unica (Gestein)

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Der Unica-Steinbruch im Mai 2022
Stromatoporenkolonie im Unica-Steinbruch

Unica ist der Handelsname eines devonischen Kalksteins. Über Jahrhunderte wurde an der Lahn der sogenannte Lahnmarmor als Werkstein abgebaut. Das Gestein entstand im geologischen Zeitalter des Devon und ist kein Marmor im eigentlichen Sinne. Vielmehr handelt es sich um einen fossilreichen Kalkstein. Dieser bildete sich an einem Riffkörper. Riffbildend waren zu diesem Zeitpunkt vor allem Stromatoporen.

Der Unica-Steinbruch bei Villmar erreichte weltweite Berühmtheit[1], da das devonische Riff hier in situ aufgeschlossen und sehr gut erhalten ist. Der Villmarer „Unica-Bruch“ wurde 2005 mit den Prädikaten „Nationales Geotop“ und „Planet Erde – Welt der Geowissenschaften“ ausgezeichnet[2]. Des Weiteren wurde im Mai 2022 ein 3D-Modell des Steinbruchs veröffentlicht[3]. Somit zählt der Aufschluss zu den 30 schönsten Geotopen, die im Rahmen des Jubiläumsprojektes der DGGV ausgezeichnet wurden.

Die frühsten Nachweise für einen industriellen Abbau im Unica-Bruch datieren um das Jahr 1880[4]. Der Handelsname „Unica“ ist seit 1895/96 gebräuchlich. Im Jahr 1914 wird das Abbaugebiet Grethenstein mit den Unica-Brüchen als „bedeutendstes und prächtigstes“ Vorkommen im gesamten Lahngebiet bezeichnet[5]. Der Abbau erfolgte zunächst in der Fläche, ab den 1930er Jahren ging man in die Tiefe. 1956 sind 2 bis 4 Mann im Bruch beschäftigt, um große Blöcke zu gewinnen[6]. Um 1970 wurde der Abbau aus Kostengründen eingestellt.

Commons: Unica-Bruch Villmar – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Königshof, P., Nesbor, H. D., & Flick, H.: Volcanism and reef development in the Devonian: a case study from the Lahn syncline, Rheinisches Schiefergebirge (Germany). Hrsg.: Gondwana Research. Band 17, Nr. 2-3, 2010, S. 264–280.
  2. Stiftung Lahn-Marmor-Museum: Der Unica-Bruch, Das nationale Geotop. Lahn-Marmor Museum, abgerufen am 16. Mai 2022.
  3. Grigowski, E., Conrads, R., Feuerstein, B.: Der UNICA Steinbruch. In: Digital Geology, Deutschlands schönste Geotope in 3D. DGGV, 15. Mai 2022, abgerufen am 15. Mai 2022.
  4. Kirnbauer, T.: Nassau Marble (Nassauer Marmor) or Lahn Marble (Lahnmarmor) – a famous Devonian dimensionvstone from Germany. In: SIEGESMUND, S. & SNETHLAGE; R (Hrsg.): Denkmalgesteine – Festschrift – Wolf-Dieter Grimm.Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften. Band 59. Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, 2008.
  5. Digital Geology: Der UNICA Steinbruch. In: Digital Geology. DGGV, 15. Mai 2022, abgerufen am 17. Mai 2022.
  6. Rode,K.: Die Bodenschätze in der Umgebung der mittleren Lahn und ihre Bedeutung für den Ausbau des Flusses als Wasserstraße. Hrsg.: Industrie- und Handelskammer Wetzlar. Wetzlar 1955.