Moriz Gelinek
Moriz Gelinek (* 30. April 1887 in Hallein; † 24. Jänner 1979) war ein österreichischer Eisenbahnpionier. Er verfolgte die Idee der benzin- beziehungsweise dieselelektrischen Kraftübertragung bei Lokomotiven und entwickelte das GEBUS System.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gelinek war der Sohn des Bahnhofsvorstandes von Hallein, nach der Absolvierung des Gymnasiums folgte ein Maschinenbau-Studium. Im Ersten Weltkrieg diente er bei den Benzin-Elektro-Feldbahnen, die von Ferdinand Porsche konzipiert wurden. Bereits früh beschäftigte sich Gelinek daher mit der elektrischen Kraftübertragung mittels Gleichstrom, aus der schließlich seine Patente hervorgehen sollten.[1]
Allgemeine Bekanntheit und mehrere Auszeichnungen erhielt er in der Folge für den Bau und Vertrieb von Lokomotiven mit dem von ihm entwickelten dieselelektrischen GEBUS-Antrieb. Gemeinsam mit den Kompagnons Franz Buchleitner und Adolf Strizek gründete Gelinek in Salzburg die Firma GEBUS, die der Auswertung der Patente diente und in kleinerem Rahmen auch selbst GEBUS-Lokomotiven erzeugte. Die erste Lokomotive war in frühen 1920er-Jahren für den Einsatz im Torfwerk Lamprechtshausen-Bürmoos vorgesehen. Gelineks Patente erreichten Weltgeltung. Noch in den frühen 1960er-Jahren war das Aushängeschild der Deutschen Bundesbahn der „Fliegende Hamburger“, ein von Gelinek mitentwickeltes Fahrzeug. Die ständig unter Kapitalmangel leidende Firma GEBUS-Lokomotiven musste im Jahre 1961 Konkurs anmelden und wurde 1965 endgültig aufgelöst.[2]
Moriz Gelinek blieb jedoch bis ins hohe Alter aktiv, noch 1973 erhielt er ein Patent zur Kraftübertragung mittels Drehstrom.[1] 1977, im Jahr seines 90. Geburtstags, wurde Gelinek das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
Einige Lokomotiven aus der Produktion von GEBUS waren vereinzelt noch in den 1990er-Jahren im Einsatz und befinden sich jetzt in Sammlungen von Eisenbahnmuseen. Auch die Diesellok D1 der Liliputbahn im Wiener Prater ist – obwohl sie einen rein mechanischen Antrieb besitzt – eine Lok der Firma GEBUS, sie dürfte mittlerweile die letzte im Einsatz stehende GEBUS-Lok sein.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amt der Salzburger Landesregierung, Schriftenreihe des Landespressebüros, Sonderpublikation Nr. 127. Moriz Gelinek Leben und Werk – Der Salzburger Eisenbahn – Pionier, Autoren Herr Dipl. Ing. Heinrich Harrer und Herr Herbert Fritz, Herausgeber: Dr. Roland Floimaier, Verleger: Land Salzburg, 1996
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Franz Kamper: Moritz Gelinek - 90 Jahre. In: Schienenverkehr aktuell. Nr. 5/77. Verlag Pospischil, Wien 1977.
- ↑ GEBUS Lokomotiv-Werke. Abgerufen am 30. November 2021.
Personendaten | |
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NAME | Gelinek, Moriz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Lokomotivkonstrukteur |
GEBURTSDATUM | 30. April 1887 |
GEBURTSORT | Hallein |
STERBEDATUM | 24. Januar 1979 |