Künsebeck

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Künsebeck
Koordinaten: 52° 3′ N, 8° 23′ OKoordinaten: 52° 2′ 30″ N, 8° 23′ 10″ O
Höhe: 125 m
Fläche: 8,56 km²
Einwohner: 3470 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 405 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 33790
Vorwahl: 05201
Karte
Lage von Künsebeck in Halle (Westf.)

Künsebeck ist ein Ortsteil der Stadt Halle (Westf.) im Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen. Künsebeck ist nach dem Stadtbezirk der größte Ortsteil von Halle. In erster Linie dient der Ort als Wohn- und Gewerbegebiet der Stadt, auch industrielle Unternehmen haben sich angesiedelt.

Künsebeck Skyline

Geschichte

Künsebeck findet erstmals Erwähnung im Jahre 1329. Kunsebecke bedeutet so viel wie „ein Bach, der tönt oder murmelt“. In Künsebeck entspringt der Künsebecker Bach, welcher in Kölkebeck in den Rhedaer Bach mündet.

In Künsebeck wurde während des Zweiten Weltkriegs eine Waffenfabrik der Firma Dürkopp mit über 2000 Arbeitsplätzen errichtet.

Früher war Künsebeck ebenso wie andere Ortsteile Halles eine eigenständige Gemeinde. Mit der Neugründung des Kreises Gütersloh am 1. Januar 1973 verlor Halle seinen Status als Kreisstadt und Künsebeck seine Unabhängigkeit, da die kleineren Gemeinden im Zuge der Umstrukturierung an die Stadt angegliedert wurden.[2] Bekannt wurde Künsebeck durch Kalkabbau. Neben dem Kalkwerk Böckelmann (heutige Kreismülldeponie) und dem noch brennenden Kalkwerk Müller gab es viele kleinere Betriebe. Der Turm (silberner Ludwig) des Müller Kalkwerkes ist zum Wahrzeichen des Dorfes geworden.

In den letzten Jahren hat sich vor allem das Gemeindeleben im Ortsteil Künsebeck sehr stark entwickelt. So engagieren sich viele Bürger seit Mitte der 1980er Jahre in einer Bürgerinitiative, die Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger e.V. (IGKB), um den Stadtteil interessanter zu machen. Die IGKB entwarf und bestückte beispielsweise den bekannten Kreisverkehr mit Lok und Loren im Ravenna Park und den Ringofen Platz in der Dorfmitte. Seit 2020 kämpft die Gemeinschaft weiter für einen Nahversorger im Quartier. Seit 2014 arbeitet die IGKB in Kooperation mit der Stadt Halle Westfalen, der GEG West und dem Kreis Gütersloh eine Planung für die Nachnutzung der Kreismülldeponie im Ort aus.

Auch die Jugendarbeit der Evangelischen Kirche prägt den Ortsteil durch ein neues Jugendzentrum, das mitten in Künsebeck als Anlaufpunkt für viele Jugendliche dient.

Im Jahre 2011 gründet sich die Initiative Künsebecker Bürger. Anlass der Gründung war die anstehende Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung bei der Bauleitplanung zum interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet Ravenna Park der Stadt Halle Westfalen. Nach der Eröffnung des ersten Abschnittes (Ravenna I) löste sich die Initiative auf.

Sehenswürdigkeiten

Die weinenden Mutter 1922

Die weinende Mutter, Entwurf von Fritz Schlienkamp | 22. Oktober 1922 / Kriegedenkmal für die Gefallenen 1. Weltkrieg und später 2. Weltkrieg. Regional einzigartig.[3]

Geologischer Gesteinspfad, Entwickelt und umgesetzt von der Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger e.V. im Jahr 2021.[4]

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend dargestellt ist die Einwohnerentwicklung von Künsebeck in der Zeit als selbständige Gemeinde im Kreis Halle (Westf.).[5] In der Tabelle werden auch die Einwohnerzahlen von 1970 (Volkszählungsergebnis)[2] und 1972[6] sowie des Ortsteils Künsebeck in den Jahren 2007 und 2011 angegeben.

Bevölkerungsentwicklung in Künsebeck
zwischen 1817 und 1965
Jahr Einwohner
1817 0391
1900 0725
1939 1137
1946 2069
1961 2194
1965 2379
1970 3162
1972 2973
2007 3586
2011 3504
2019 3577[7]
2022 3470[1]

Politik

Ergebnis zur Wahl des Rates der Stadt Halle (Westf.) am 13. September 2020 im Wahlbezirk Künsebeck (Angaben in %):

Wahlbezirk SPD CDU Grüne STU FDP UWG
17 26,70 % 22,28 % 31,29 % Auflö. 3,91 % 15,82 %
18 33,62 % 22,31 % 32,55 % Auflö. 4,89 % 6,60 %
19 19,73 % 31,14 % 42,55 % Auflö. 1,74 % 4,84 %

Sport

In Künsebeck gibt es eine Reihe von Sportvereinen, die in den Sparten Fußball, Tennis, Minigolf, Gymnastik und Turnen sowie Schach aktiv sind.

Kindergärten und Schulen

In Künsebeck befinden sich zwei Kindergärten. Zum einen die städtische Einrichtung für Kinder in der Hochstraße, zum anderen die evangelische Einrichtung in der Teutoburger Straße. Künsebeck beheimatet eine Grundschule, die in den 1960er Jahren an die Teutoburger Straße umgesiedelt wurde, da die ehemalige Volksschule aufgelöst wurde.

Einrichtungen

Die 1985 erbaute und 2005 renovierte Kläranlage in Künsebeck hat eine Reinigungsleistung von jährlich 1,6 Millionen m³ Abwasser.

Verkehr

Der Bahnhof Künsebeck liegt an der Bahnstrecke des Haller Willem zwischen Bielefeld und Osnabrück. Der Personennahverkehr wird von der NordWestBahn durchgeführt.

Im Straßenpersonennahverkehr fahren Regiobusse nach Halle (Westf.) und nach Bielefeld.

Künsebeck liegt an der Landesstraße 756 und besitzt eine eigene Anschlussstelle an der A33. Ebenso teilt seit 31. Oktober 2014 eine Umgehungsstraße den Ort im Süden. Diese dient zur Erschließung des sogenannten Ravenna-Industrieparks. 80 Hektar Industrie, welche sich die Städte Werther (Westf.), Gütersloh und Halle (Westf.) teilen.

Trivia

Christian Rach drehte eine Folge seiner Sendung Rach, der Restauranttester in Künsebeck in der Cantina Tapas Bar.

Einzelnachweise

  1. a b Der Kreis Gütersloh: Zahlen | Daten | Fakten 2022. (PDF; 7,34 MB) Abgerufen am 13. November 2022.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 322 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. „Weinende Mutter“ - Kriegerdenkmal. In: Haller Zeiträume. Abgerufen am 13. Oktober 2022 (deutsch).
  4. Geopfad. In: kuenske.de. Abgerufen am 13. Oktober 2022 (deutsch).
  5. Landkreis Halle (Westf.): 1816–1969, 150 Jahre Landkreis Halle (Westf.), S. 132.
  6. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 99.
  7. Kreis Gütersloh – Zahlen-Daten-Fakten. In: kreis-guetersloh.de. Abgerufen am 1. September 2021.