Sophienstiftsplatz

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Theaterbrunnen am Deutschen Nationaltheater
Die Hummel-Büste hinter dem Deutschen Nationaltheater Weimar
VR-Bank am Sophienstiftsplatz/Ecke Dingelstedtstraße 1
Parkschule

Der Sophienstiftsplatz ist ein Verkehrsplatz auf der Rückseite des Deutschen Nationaltheaters in Weimar, der zusammen mit der Heinrich Heine-Straße, der Gropiusstraße und der Erfurter Straße und damit der Bundesstraße 7 die innerstädtische Nord-Süd-Verbindung bildet. Seinen Namen hatte er von dem Sophienstift. Er liegt noch in der Westvorstadt.

Auf der Rückseite des Deutschen Nationaltheaters befindet sich der hierher versetzte Theaterbrunnen in Weimar[1] und das Denkmal für Johann Nepomuk Hummel. Ab 1874 wurden die Flussläufe des Lottenbachs, der im Bereich des Sophienstiftsplatzes ursprünglich das Wasser des Wilden Grabens aufgenommen hatte, verrohrt und über die Coudraystraße nach Norden in den Asbach geleitet. Für die Anlage des Platzes wurde 1875 die durch den Lottenbach angetriebene Federwischmühle abgebrochen, ebenso das von Anton Georg Hauptmann nach Plänen des Landbaumeisters Johann Gottfried Schlegel 1769/70 errichtete Arbeitshaus. Es war der erste bedeutende Bau Hauptmanns im herrschaftlichen Auftrag.[2][3]

Der Schulbau wurde „im Jahre 1854 von weiland Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin Sophie als eine Familienstiftung des Großherzoglichen Hauses“ initiiert. Das Schulgebäude Sophienstiftsplatz 1, Parkschule Weimar ist ein 1878 von Bauinspektor Karl Vent errichteter Schulbau nach dem Vorbild eines Palazzo in Trient. Gestiftet wurde sie von der Großherzogin Großherzogin Sophie. Das Sophienstift war ursprünglich ein Mädchenlyzeum.[4] Die Schule am Sophienstiftsplatz hieß vorher Johann-Peter-Eckermann-Schule Weimar. Der letzte Jahrgang verließ 2021 diese Schule, die mittlerweile am Rathenauplatz ihren Sitz hat.[5] Das heutige Gebäude des Sophien-Gymnasium (Weimar) befindet sich am Rathenauplatz. Im Jahre 1964 kam es zu einer verkehrsbedingten Neugestaltung des Sophienstiftsplatzes, indem in der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße, die vorher in den Sophienstiftsplatz einmündete, ein Busbahnhof angelegt wurde.[6] Dort wiederum befindet sich auch das von Clemens Wenzeslaus Coudray errichtete Torhaus an der Erfurter Straße. Zu den öffentlichen Gebäuden zählt auch ein Bankgebäude. Derzeit befindet sich der Sophienstiftsplatz in der Umgestaltung. In der in der Nähe befindlichen Hoffmann-von-Fallersleben-Straße befindet sich der Busbahnhof.

Der gesamte Sophienstiftsplatz steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles).

Commons: Sophienstiftsplatz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bauhistorische Untersuchung Sophienstiftsplatz, S. 29.
  2. Volker Wahl: Der „Entrepreneur“ von Weimar Zur Biografie des Hofjägers Anton Georg Hauptmann (1735–1803), in: Weimar-Jena: Die große Stadt – Das kulturhistorische Archiv 8/4 (2015), S. 391–419. Hier S. 401.
  3. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 60–65.
  4. Zur Geschichte des Sophienstiftes bis ca. 1925: Hannelore Henze, Ilse-Sibylle Stapff: Streifzüge durch das alte Weimar. Weimar 2004, S. 76 ff.
  5. Der endgültig letzte Jahrgang am Weimarer Sophienstiftsplatz. In: thueringer-allgemeine.de. 22. Juli 2021, abgerufen am 24. Februar 2024.
  6. Art. Sophienstift und Sophienstiftsplatz, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 405.

Koordinaten: 50° 58′ 46,4″ N, 11° 19′ 25,4″ O