A Ram Sam Sam

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A Ram Sam Sam

A Ram Sam Sam (auch A rum sum sum) ist ein marokkanisches Kinderlied und Spiel[1], das weltweit sehr populär ist. In anderen Varianten wird „Aram“ statt „A Ram“ oder „Zam Zam“ statt „Sam Sam“ verwendet.[2]

Text mit Erklärung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Songtext lautet z. B.:

A ram sam sam, a ram sam sam
Guli guli guli guli guli ram sam sam
A ram sam sam, a ram sam sam
Guli guli guli guli guli ram sam sam
A rafiq, a rafiq
Guli guli guli guli guli ram sam sam
A rafiq, a rafiq
Guli guli guli guli guli ram sam sam

Das Lied ist ein arabisches Lied, das im marokkanischen Dialekt gesungen wird. Obwohl die Phrase „ram sam sam“ keine erkennbare Bedeutung hat, können andere Wörter im Lied wie folgt übersetzt werden:

Guli guli guli: sag’s mir, sag’s mir, sag’s mir
A rafiq: ein Freund, ein Begleiter

Wenn dieses Lied nicht als Spiel gespielt wird, kann es auch als Kanon gesungen werden. Normalerweise wird das Lied als Spiel in einer Kindergruppe gesungen und dabei können bestimmte Bewegungen gemacht werden:

  • A ram sam sam – Fäuste/Hände rechts über links, dann links über rechts (alternativ: Hände auf die Oberschenkel klopfen)
  • Guli guli – zieh die Hände auseinander und tue so, als ob sie klebrig wären (alternativ: Hände umeinander rollen)
  • A rafiq – dreht die Zeigefinger auf beiden Seiten des Kopfes (als ob jemand verrückt wäre), zum Schluss zeigen die Finger nach oben (alternativ: Hände nach oben strecken)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[3]
AramSamSam (Salim Montari & The Ironix)
  DE 70 01.04.2022 (1 Wo.)
  • Die englische Band The Spinners hat 1964 auf ihrem Album Folk at the Phil, eine Version des Liedes veröffentlicht mit dem Titel „Aram Sa-sa“.[4]
  • Der deutsche Rapper Salim Montari veröffentlichte 2022 zusammen mit dem Produzentenduo The Ironix eine Rapversion unter dem Titel AramSamSam. Diese erreichte Platz 70 der deutschen Singlecharts.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufführung des Liedes in deutschsprachigen Ländern wurde vereinzelt als rassistisch bezeichnet und dabei mit Kinderliedern wie Drei Chinesen mit dem Kontrabass und Zehn kleine Negerlein verglichen. Kritik bezieht sich dabei insbesondere auf den dazu aufgeführten Tanz, dieser entspreche einer Nachahmung des rituellen Gebets im Islam (Salāt).[5]

Der Text stelle „die arabische Sprache als ein wirres Durcheinander von Lauten dar. Die arabische Sprache [werde] dadurch von den nicht arabisch-sprachigen Menschen abgewertet.“[6] „Diese Nachahmung einer Sprache oder Phantasieren über eine fremde Kultur war vielleicht in Zeiten noch nachvollziehbar, in denen es wenig direkten Austausch gab“, argumentiert Musikethnologe Nepomuk Riva.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Susanne Heine: Islam zwischen Selbstbild und Klischee, eine Religion im österreichischen Schulbuch. Böhlau, 1995, ISBN 978-3-412-09495-9, S. 182.
  2. Deutschland Lese: Aramsamsam. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  3. Chartquellen: DE, AT
  4. The Spinners - Folk At The Phil! Abgerufen am 16. Mai 2022 (englisch).
  5. Christian Parth, Markus Langer: "Wir wollen Kinder und Eltern nicht mehr mit so etwas konfrontieren". In: Zeit Online. Die Zeit, 25. März 2022, abgerufen am 5. März 2023.
  6. Gonca Temurçin: Rassismus in Kinderbüchern und Kinderliedern. In: renk. Karakus & Schuster UG, 20. Januar 2021, abgerufen am 5. April 2024.
  7. Julia Hitz: Kinderlieder: Singen ohne Rassismus. In: Deutsche Welle. Deutsche Welle, 6. Februar 2022, abgerufen am 5. April 2024.